Frankenthal Landesliga: Frauen zahlen gleichen Eintritt wie Männer
Geinsheim/FRANKENTHAL. Die Zuschauer in der Fußball-Landesliga Ost müssen künftig tiefer in die Tasche greifen, wenn sie ein Spiel sehen wollen. Erwachsene zahlen dann fünf Euro, wobei Frauen erstmals denselben Eintritt berappen müssen wie Männer. Ermäßigte Karten für Rentner, Schüler oder Schwerbehinderte kosten vier Euro.
Darauf verständigten sich nun die Delegierten bei der Vorrundenbesprechung in Geinsheim. Das Thema stand eigentlich gar nicht auf der Tagesordnung. Doch gleich zu Beginn der Sitzung wurde darüber gesprochen, weil der Eintritt in der Landesliga mit vier und drei Euro günstiger war als in der Bezirksliga Vorderpfalz (4,50/3,50 Euro). „Wir sollten uns auf fünf Euro einigen, sowohl für Männer, als auch für Frauen“, sagte Stefan Simon, Vorsitzender der TSG Hechtsheim, und bekam Unterstützung von den meisten Kollegen. Vereinzelten Protesten, vor allem dagegen, dass Frauen zahlen sollen, entgegnete Jürgen Veth, Vizepräsident des Südwestdeutschen Fußballverbands (SWFV): „Der Fußball sollte sich nicht unter Wert verkaufen.“ Es folgten Beispiele, bei denen das Geschlecht beim Kauf einer Eintrittskarte keine Rolle spielt wie im Handball oder bei Fußball-Bundesligaspielen. Auch die Verbandsliga hatte kurz zuvor die Preise erhöht. Schließlich einigten sich die Vereine darauf, dass ab der kommenden Saison fünf Euro verlangt werden und Frauen keinen Sonderstatus mehr genießen. Das Geld, das die Vereine dadurch mehr einnehmen, wird zum Teil schon nach 90 Minuten wieder weg sein. Denn auf der Schiedsrichterrechnung steht künftig ein anderer Betrag drauf. Die Spesen für das Trio betragen ab sofort inklusive der Fahrtkosten 150 statt 130 Euro. Klassenleiter Peter Schakewitsch (Carlsberg) rügte die Clubs, weil die Zahlen der von den Schiedsrichtern gezeigten Karten in die Höhe geschnellt sind. Bei den Gelben von 1053 auf 1129, bei den Gelb-Roten von 44 auf 46 und bei den Roten von 36 auf 48. „Ich mache mir Gedanken, ob die Strafen zu human sind und deshalb die Hemmschwelle sinkt“, sagte der Staffelleiter. Angesprochen fühlen muss sich vor allem der VfR Frankenthal. 79 Gelbe sowie fünf Gelb-Rote und neun Rote Karten ergaben den letzten Platz in der Fair-Play-Tabelle. Franz Kolb von der Geschäftsstelle des SWFV erklärte, dass ein Tabellendritter auf keinen Fall eine Aufstiegschance habe. Selbst dann nicht, wenn zum Beispiel der Zweite nicht aufsteigen könne. Außerdem bat er die Vereine, für Pressefotografen, die oft unter Zeitdruck stünden, einen Spielberichtsbogen bereitzuhalten. „Ich bitte Sie, darauf zu achten, dass keine Pyrotechnik abgebrannt wird“, forderte Veth. In fast allen Pokalendspielen sei es dazu gekommen. Es gebe Gefahren für Gesundheit, Sicherheit und möglicherweise für den Kunstrasen. Wenn der Unparteiische dies melde, sei eine Geldstrafe nicht unter 150 Euro fällig. Veth verdeutlichte auch, dass eine über das Vereinspostfach geschickte Mail künftig bindend ist und nicht aufgehoben werden kann. In einem aktuellen Fall hatte Bad Dürkheim seinen Rückzug aus der Bezirksliga gemeldet und dies später widerrufen. Dem Widerruf wurde stattgegeben. Über das Thema Kommunikation zwischen Referee und Spielern sprach Ralf Vollmar, Obmann der Vereinigung Pirmasens-Zweibrücken. Er mahnte mehr Sachlichkeit der Spieler und Trainer an. Das wollten die Spielleiter nicht auf sich sitzen lassen und nannten Fälle, in denen sich der Unparteiische unkorrekt verhalten habe. Der VfR eröffnet am Freitag, 31. Juli, 19 Uhr, mit einem Spiel bei Aufsteiger BSC Oppau die neue Saison. (thl) Saisonauftakt —1. Spieltag: Freitag, 31. Juli: BSC Oppau – VfR Frankenthal (19 Uhr), SV Rülzheim – FC Speyer 09, VfL Neustadt – SV Geinsheim (beide 19.30); Samstag, 1. August: VfR Grünstadt – VfB Bodenheim (17), TuS Altleiningen – TuS Marienborn (18); Sonntag, 2. August: TSG Bretzenheim – Wormatia Worms II, SVW Mainz – Hechtsheim (beide 15), Viktoria Herxheim – RWO Alzey (16). —2. Spieltag: Sonntag, 9. August: Marienborn – Oppau, Frankenthal – Herxheim, Speyer – Bretzenheim, Worms II – SVW Mainz, Hechtsheim – Grünstadt, Bodenheim – Neustadt (alle 15), Geinsheim – Altleiningen (15.30), Alzey – Rülzheim (17).