Frankenthal Land will bei Grundwasserschutz helfen
Einen Zeitplan für Maßnahmen zum Grundwasserschutz haben Eppsteiner am Mittwoch mit Nachdruck bei einer Informationsveranstaltung mit der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) gefordert.
Welche Schäden das Wasser verursacht, davon überzeugte sich Höfken im Keller des TSV-Vereinsheims – hier steht eine geschlossene Wasserfläche – und im Haus von Konrad Glas. „Eine komplexe Angelegenheit“ seien die Schutzmaßnahmen, sagte Höfken anschließend im vollen TSV-Blockhaus. Die Ministerin rief dazu auf, die Verantwortung nicht hin- und herzuschieben. Sie sagte zugleich, dass es nicht wirklich ein Thema in Landesverantwortung sei. „Wir können nur fördern, Geld geben.“ Hilfe zu leisten, sei ihr Ansatz. Die betroffenen Eppsteiner forderten die zeitnahe Umsetzung geplanter Maßnahmen, die laut Jürgen Decker, Leiter der Regionalstelle Wasserwirtschaft bei der SGD Süd, schon längst begonnen beziehungsweise abgeschlossen sein sollten. 2003 sei das Wasserwirtschaftskonzept für die Vorderpfalz aufgestellt worden. Zehn Jahre sollte die Umsetzung dauern. Doch dies sei in einem Rechtsstaat eben nicht immer leicht. So müsse bei der geplanten Südspange mit rund 300 Grundstückseigentümern verhandelt werden. Decker zeigte sich zuversichtlich, dass 2015 mit dem Bau begonnen werden könne. Auf drei Bausteinen fußten die Schutzmaßnahmen, so Decker: Regenrückhalteprojekte insbesondere im Dürkheimer Bruch, verbesserten Abflussbedingungen durch die Ertüchtigung des Grabensystems und den Bau der Südspange – die Nordspange ist bereits gebaut – sowie lokale Maßnahmen. In Eppstein fand die vorgeschlagene lokale Entlastung, der Bau einer Brunnengalerie, bei einer Befragung der Bürger nicht die nötige Mehrheit, da sie eine finanzielle Eigenbeteiligung vorsah. Gerhard Bruder (Grüne) sagte, dass der Stadtrat bereit sei, einen neuen Anlauf für dieses Projekt zu wagen. Doch die Zweifel, nicht nur bei den Betroffenen, waren groß, dass dann die Zustimmungsquote erreicht wird. „Bei einer erneuten Ablehnung ist das Projekt auf Jahre verbrannt“, warnte Bürgermeister Martin Hebich (CDU). Der schnelle Anschluss des Neugrabensystems an die Isenach müsse als erste Maßnahme her, so die Forderung. „Wir reden seit Jahren, aber nichts passiert“, so Karlheinz Uebel (FWG). Betroffene Bürger und Landwirte, die Ernteausfälle beklagten, verlieren nach eigenen Aussagen die Geduld und die finanziellen Reserven. Über die Ursache der hohen Wasserstände herrschte keine Einigkeit. Peter Magin, Vorsitzender der Eppsteiner Bauernschaft, und der Geschäftsführer des Bauern- und Winzerverbandes der Bezirksstelle Vorder- und Südpfalz, Dirk Gerling, verneinten, dass die Feldberegnung mit ursächlich sei. Dass der schlechte Zustand der Gräben, die total zugewachsen seien, wie es Landtagsabgeordneter Martin Haller (SPD) monierte, ein Grund für den Wasserstand seien, wies Peter Theiß, Geschäftsführer beim Gewässerzweckverband Isenach-Eckbach, zurück: „Wir haben klare Pflegezyklen.“ Dass die Übergänge der Gräben aber teilweise den Abfluss stören, da sie höher liegen als die Gräben selbst, das blieb unbestritten. Haller, der mit Eppsteins Ortsvorsteher Uwe Klodt (SPD) das Treffen initiiert hatte, sagte: „Wir müssen im Dialog bleiben.“ (nt)