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Um satte 25 Prozent zugelegt bei den Eintrittspreisen hat das Wormser Festival Jazz and Joy. Dafür sind vom 17. bis 19. August im stimmungsvollen Ambiente um den Dom 36 Konzerte zu erleben, plus ein Zusatzkonzert mit Sarah Connor. Die ganz großen Namen und zugkräftige Nummern sucht man im Programm allerdings vergebens.

Eröffnet wird Jazz and Joy parallel zum Sonderkonzert Sarah Connors am Freitag, 17. August, durch die niederländische Saxofonistin Candy Dulfer. Mit Titeln wie „Sax-A-Go-Go“ und „Lily Was Here“ schaffte Dulfer Ende der 1980er-Jahre ihren Durchbruch. Sie spielte mit Prince, Pink Floyd, Maceo Parker, Blondie und Beyoncé. Auf ihrem jüngsten Album „Together (Is All We Got)“ hat sie Einflüsse aus Jazz, Funk, Disco und Dance aufgegriffen. Auf dem Marktplatz präsentiert derweil die deutsche Sängerin Sarah Connor, Echo-Gewinnerin 2015, ihr 2015 erschienenes Album „Muttersprache“, das gefühlvolle Songs wie „Bedingungslos“ oder „Wie schön du bist“ enthält. Fünffach Platin holte sie mit dem Silberling. Mit Seven und Stefanie Heinzmann wurden für den Festivalsamstag, 18. August, gleich zwei Soulinterpreten aus der Schweiz eingeladen. Seven ist hierzulande bekannt geworden durch die Vox-TV-Show „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“. In Worms stellt er mit seiner Band sein zehntes Album „4 Colors“ vor, das zwischen vier Genres und vier Stimmungen changiert. Stefanie Heinzmann trat schon 2010 bei Jazz and Joy auf. Jetzt hat sie ihr Album „Chance of Rain“ im Gepäck. Inspiration holte sie sich beim Songwriting in Nashville, Los Angeles, London und Berlin. Für Tanzstimmung will die neunköpfige niederländische Truppe Jungle by Night sorgen: mit einem genresprengenden Mix aus westafrikanischen Afrobeats, Dub, Hip Hop und äthiopischem Jazz. Auf ihrem jüngsten Album „The Traveller“ haben sie zudem Einflüsse von Philip Glass, Deerhoove und dem türkischen Musiker Baris Manço verschmolzen. Unter den Jazzmusikern im Programm sticht der norwegische Pianist Bugge Wesseltoft heraus, der mit dem in München geborenen DJ, Perkussionisten und Pianisten Christian Prommer auftritt. Er hat sich in Formationen wie Fauna Flash, Trüby Trio, Voom:Voom und Drumlesson einen Namen als innovativer Elektronikproduzent gemacht. Beide suchen als Grenzgänger musikalische Erneuerung und bieten eine avantgardistische Fusion zwischen modernem Jazz und elektronischer Musik. Ihre freie Improvisation auf der Bühne besticht durch experimentelles Sounddesign und intuitives, spontanes Agieren – auch auf Publikumsfeedback. Mit Son del Nene kommt der Sound des Buena Vista Social Clubs nach Worms. Der Sänger El Nene lebt den authentischen Son Cubano mit seiner Band wie kein anderer zwischen leiser Melancholie und überschäumender Leidenschaft. Der traditionelle kubanische Musikstil, eine Verschmelzung afrokaribischer Trommelrhythmen und spanischer Gitarren, wurde durch Wim Wenders Film über den Buena Vista Social Club weltberühmt. Mit dessen Protagonist Ibrahim Ferrer ging El Nene, mit bürgerlichem Namen Pedro Lugo Martinez, auf Welttournee. Am Festivalsonntag, 19. August, ist aus der Riege der Altmeister der 1941 geborene Schweizer Franco Ambrosetti mit seinem Quintett zu hören. Der Industrielle, Leiter der familieneigenen Zahnradfabrik, ist ein Autodidakt an Trompete und Flügelhorn. Sein Vater Flavio gilt am Altsaxofon als einer der Bebop-Pioniere Europas. Ein Vertreter der jungen Jazzmusiker-Generation ist der Gitarrist Torsten Goods, ein Meister der coolen Grooves. Geprägt sieht er sich vor allem durch seine Eltern: Seine irische Mutter hörte mit Vorliebe Jazz und Soul, sein Vater ist Bluesmusiker. In Erlangen aufgewachsen, ging er 2000 als Stipendiat an die renommierte New School University in New York und studierte dort unter Vic Juris und Jack Wilkins Jazzgitarre. Dort jammte er auch mit Größen wie Paul O’Mara, George Benson und Les Paul, der ihm den Künstlernamen „Goods“ verlieh. Für sein jüngstes Album „Thank You Baby!“, das er in Worms präsentiert, ging Goods zum Sound seiner Kindheit zurück: Spiritual und Blues. Zum zweiten Mal tritt der deutsche Jazzposaunist Nils Wogram bei Jazz and Joy auf: im Quartett Root 70 mit Hayden Chisholm (Altsaxofon), Matt Penman (Kontrabass) und Jochen Rücker (Schlagzeug). Entspannt und kraftvoll zugleich lebt das Spiel von viel Groove und unerwarteten Tempowechseln. 2011 erhielt die Gruppe den Echo Jazz für „Listen to Your Woman“. Jetzt stellt sie das 2017 erschienene Album „Luxury Habits“ vor. Jazz, Afrobeat, Psychedelia, Soul und R’n’B gepaart mit Rock und Hip-Hop bietet die siebenköpfige Band Ephemerals aus Großbritannien. Damit transportiert sie nachdenkliche und energiegeladene Texte über Liebe, Weltpolitik und Philosophie. Die Besetzung: Sänger Wolfgang Valbrun, die Bläser Damian McLean-Brown und Thierry Lemaitre, Keyboarder James Graham, Gitarrist Hillman Mondegreen, Bassist Adam Holgate sowie Schlagzeuger Jimi Needles. Mit Paul Lamb & the King Snakes ist einer der führenden Bluesmusiker aus England zu erleben. Von der CD „Live at the Royal Albert Hall“ spielt die Band eine Mischung aus US-amerikanischem Country-Blues, wummerndem Chicago-Blues, britischem Bluesrock und tanzbarem R’n’B. Für Kinder gibt es bei Jazz and Joy in diesem Jahr nicht nur das Spielmobil vor dem Dom, sondern am Festivalsonntag auch einen Auftritt der Hamburger Kindermusikpioniere Deine Freunde. Sie präsentieren in Worms unter anderem Songs aus ihrem Album „Keine Märchen“. Florian Sump, der ehemalige Schlagzeuger der Popgruppe Echt, Markus Pauli, Musikproduzent und Live-DJ von Fettes Brot, und Theaterproduktionsmanager Lukas Nimscheck legen Wert darauf, keine Kindermusik im klassischen Sinne zu machen. Ihre ausgetüftelte Liveshow lebt von wummernden Bässen und bunten Texten aus dem Familienalltag gepaart mit Rap, Pop, Elektrobeats und Funk. Außerdem sind bei Jazz and Joy dabei: das Trio Seng/Kühn/Jentzen, Soul on akustisch, Lutz Rode, der Wormser Jazzpreisträger Volker Engelberth mit seinem Quintett, Jazz En Vogue, The High-Fly Orchestra, Lucia Cadotsch, Tom Ibarra Group, das Tambour Quartet, Fibel, Indianageflüster, Les Fils de Teuhpu, Willy Sahel, Eddy la Gooyatsch, Flo&Chris, Paris Washboard, Vier Männer von Welt, Idioma, Break Even Point, Wendy, I’m home, Brothers of Santa Claus, die Jimmy Reiter Band sowie die Gewinner des Online-Bandvotings.

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