Frankenthal/Bad Dürkheim Künstler aus Frankenthal und dem Umland stellen in Bad Dürkheim „Kleine Formate“ aus

Betörend rote Lippen hat die Frau auf einem kleinformatigen Werk von Isolde Hesse.
Betörend rote Lippen hat die Frau auf einem kleinformatigen Werk von Isolde Hesse.

Ein kleines Format ist keine qualitative Einschränkung in der Kunst: Das will die neue Ausstellung in der Art Gallery am Dürkheimer Stadtplatz beweisen. Zehn Künstler aus der Region stellen dort ab 22. Mai ihre „Kleinen Formate“ aus. Für die Besucher gibt es gerade wegen der Corona-Krise eine kleine Sonderbehandlung: Jeder Künstler ist tageweise persönlich vor Ort.

„Kleine Formate mit großer Wirkung“ präsentiert aktuelle Arbeiten, die maximal 40 mal 40 Zentimeter groß sind. In der Ausstellung sei zu sehen, dass die Arbeit am Kleinformat keine qualitative Einschränkung darstellt, erklärt die Galerie, die der Gerolsheimer Günter Hornung mitbegründet hat. Im Gegenteil: Experimente, Konzeptionen, Skizzen und Prozesse wie die Zeichnung als Alltagsgeste verschafften immer neue Zugänge und Ideen in der künstlerischen Produktion. Diese für Kunstschaffende wichtigen Zwischenergebnisse künstlerischer Arbeiten blieben der öffentlichen Wahrnehmung oft verborgen.

In der Art Gallery werden sowohl gegenständliche als auch abstrakte Arbeiten zu sehen sein, die für die Ausstellung entstanden sind. Die Künstler hatten etwa ein halbes Jahr Zeit, sich mit Arbeiten in kleinen Formaten auseinanderzusetzen. Technisch reicht das Repertoire der gezeigten Exponate von der Malerei über die Zeichnung bis zur Druckgrafik.

Skizze und Farbmuster

Der Frankenthaler Roland Falkenhagen etwa zeigt kleine urbane Szenen. Filigran und detailliert finden sich seine Leinwandprotagonisten im Alltagsgeschehen oder auch im Strandurlaub. Erlebtes und Gesehenes prägen seine Gemälde.

Susanne Geiger nutzt immer wieder die alte Drucktechnik der Radierung. Bevor eine Druckplatte endgültig abgedruckt wird, und bevor eine Auflage entsteht, werden immer mehrere Probedrucke hergestellt, die sie modifiziert und im künstlerischen Prozess vorantreibt.

Olga David aus Landau präsentiert Kleinformatiges, das oft als Skizze und Farbmuster für ihre großformatigen Auftragsarbeiten dient. Oft lassen die unterschiedlichen Varianten das Reifen der bildnerischen Idee schon im Kleinen erkennen.

Farbintensive Kompositionen

Abstrakte Arbeiten zeigen die Frankenthaler Künstlerin Uschi Freymeyer, Ana Orpel (Mannheim) und Armin Eltze aus Ludwigshafen. Alle drei Künstler haben sich erstmalig bewusst auf die Formatvorgabe eingelassen, insbesondere für Eltze, der für seine großen farbintensiven Kompositionen bekannt ist, sei es nach eigener Aussage eine wirkliche Herausforderung gewesen.

Die Maler Isolde Hesse, Günter Hornung (beide Gerolsheim) und Angelika Keck (Frankenthal) sind mit kleinen Gemälden und Zeichnungen vertreten. Vor allem Letztgenannte habe sich mal wieder selbst neu erfunden und setze gebrauchte, bemalte Pinsel gleich einem Diorama in einen neuen Kontext.

Die Karlsruher Künstlerin Bettina Pfirrmann hat sich in ihrem Speyrer Atelier in Sichtweite des Doms inspirieren lassen und zeigt Holzobjekte, die mit Wachs, erdigen Pigmenten und Farben bearbeitet wurden. Eine Vernissage gibt es wegen der Pandemie nicht. Stattdessen wird jeder Künstler an einem Präsenztag anwesend sein. „Das ist schon eine Art VIP-Behandlung und kann schön sein“, meint Art-Gallery-Mitgründer Günter Hornung. Die Künstler könnten sich so viel Zeit nehmen, um mit den Besuchern über ihre Werke zu sprechen.|rhp/xla

Termine

Zu sehen sind die „Kleinen Formate mit großer Wirkung“ in der Dürkheimer Art Gallery am Stadtplatz 8 von 22. Mai bis 20. Juni. Geöffnet ist die Schau donnerstags und freitags von 14 bis 18.30 Uhr und samstags von 11 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.art2-go.de oder www.instagram.com/art2.go.

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