Frankenthal Jahr der Gegensätze

FRANKENTHAL. Die Badmintonspieler des TSV Eppstein durchlebten eine verrückte Saison voller Gegensätze. Die Hinrunde war glatt zum Vergessen. Es folgte eine glänzende Rückserie, die Hoffnung auf mehr machte. Mit 10:14 Punkten landete der Verbandsligist am Ende auf dem vierten Tabellenplatz und erreichte damit sein selbst gestecktes Ziel.

Zum Saisonstart war noch nicht abzusehen, wie schwierig die erste Rundenhälfte verlaufen würde. Denn der Verbandsligist feierte einen Auftakt nach Maß. Im ersten Spiel besiegten die Eppsteiner auswärts den TuS Neuhofen III mit 5:3. Doch darauf folgte eine fürchterliche Niederlagenserie. In vier aufeinanderfolgenden Spielen ging der TSV als Verlierer vom Platz. Immer wieder trat die Mannschaft in anderen Konstellationen an und versuchte, die zahlreichen Ausfälle von Leistungsträgern zu ersetzten. So fehlte den Eppsteinern über die gesamte Hinrunde eine zweite Dame mit Verbandsligapotenzial. Und auch der vor der Runde als Spieler für das dritte Herreneinzel eingeplante Alexander Abt verletzte sich unmittelbar vor dem Auftakt und fiel für den Rest der Saison aus. „Bei uns war der Wurm drin. Weil wir jeden Spieltag das Team neu zusammenstellen mussten, fiel es uns schwer, uns aufeinander einzustellen“, meinte Malu Schneider nach der herben 2:6-Niederlage am vierten Spieltag gegen Verbandsliga-Aufsteiger TV Pfortz-Maximiliansau. Auf diese Niederlage folgte ein weiterer Dämpfer. Beim PBC Münchweiler unterlag der TSV 3:5. „Münchweiler ist uns eigentlich in vielen Belangen unterlegen. Uns hat aber die nötige Frische gefehlt. Wir können auf jeden Fall besser spielen“, ärgert sich Teamsprecher Matthias Formanski noch heute. Trotz des wichtigen Unentschiedens gegen FK Mardi Bellheim am letzten Spieltag der Hinserie standen nach sechs Begegnungen lediglich drei Punkte auf der Habenseite, was den vorletzten Tabellenrang bedeutete. Das Saisonziel – ein Platz im gesicherten Mittelfeld – formulierten die Eppsteiner um, ohne jedoch den Optimismus und Glauben an die eigene Stärke zu verlieren. „Wir müssen in erster Linie schauen, dass wir die Klasse halten. Dennoch gehen wir nach diesem Teilerfolg gegen Bellheim mit breiter Brust in die Rückrunde“, versprach Formanski in der Winterpause Besserung. Er sollte Recht behalten. Die Rückserie verlief wie aus einem Guss. Am ersten Spieltag empfing der TSV die Bellheimer, die von den Gastgebern mit 5:3 nach Hause geschickt wurden. Es folgte ein hervorragender, in der Höhe verdienter 6:2-Erfolg über Münchweiler. Dass die Revanche für die Hinspielniederlage gelang, war unter anderem der Verdienst von Rückkehrerin Hayley Wilkinson. Die starke Spielerin für das Dameneinzel und Damendoppel hatte aufgrund ihrer Schwangerschaft in der Hinserie aussetzen müssen. „Wir konnten erstmals in Bestbesetzung antreten und haben den Gegnern und vor allem uns selbst endlich gezeigt, dass wir verdammt gut sind“, erläutert Matthias Formanski. Auch gegen die beiden Übermannschaften der Liga, BSG Neustadt III und Post SV Ludwigshafen II, verkaufte sich der TSV trotz zweier Niederlagen (3:5, 2:6) deutlich besser. Ein Unentschieden gegen Pfortz-Maximiliansau und ein Sieg über das abgeschlagene Schlusslicht TuS Neuhofen III komplettierten das hervorragende Rückrundenergebnis für den TSV von sieben Punkten aus sechs Spielen. Aufgrund des besseren Spielpunkte-Verhältnisses gegenüber Münchweiler reichte es sogar noch zum vierten Tabellenplatz. „Obwohl viele Punkte verschenkt wurden, haben wir unser Saisonziel noch erreicht und sind zufrieden“, resümiert Formanski. Auch für die kommende Runde gibt er sich optimistisch: „Wir nehmen die Saison als Erfahrungszuwachs und wollen jetzt an unsere starke Rückrunde anknüpfen, um nach der Sommerpause im oberen Tabellendrittel mitzuspielen.“ Nicht nur die Mannschaft, auch das ganze Umfeld des TSV sei intakt. Laut Formanski tragen auch Abteilungsleiter Carsten Wegner, Sportwart Carsten Friedrich und Christian Petry, der die Ausrüstung der Spieler pflegt, mit ihrem Engagement zum Erfolg der ersten TSV-Mannschaft bei. Als langfristiges Ziel peilen die Eppsteiner nun den Aufstieg in die Landesliga an. „Wir wollen irgendwann mal aufsteigen. Wir haben das Potenzial und sind eines der jüngsten Teams der Liga“, unterstreicht Formanski. „Außerdem bleibt der Kern der Mannschaft erst einmal bestehen.“

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