Frankenthal Heuchelheimer Heinzelmännchen

Rechtzeitig zur Kerwe hissen Michael Müller (links) und Werner Hahn die Ortsfahne.
Rechtzeitig zur Kerwe hissen Michael Müller (links) und Werner Hahn die Ortsfahne.

Gärtner, Straßenwärter, Hausmeister, Elektriker, Installateur, Techniker – von allem etwas vereint der Gemeindearbeiter in seinem Beruf. Und auch bei Veranstaltungen wie der Heuchelheimer Kerwe sind die Heinzelmännchen Werner Hahn und Michael Müller im Einsatz.

„Unsere Gemeindearbeiter sind beide sehr engagiert“, betont Ortsbürgermeister Frank Klingel (FWG) und setzt auch bei der Kerweeröffnung auf ihre Unterstützung: Nach dem Bieranstich des Ortsbürgermeisters schenken Hahn und Müller Freibier aus und bieten dazu von der Gemeinde gespendete frische Brezeln an. Rund um die Kerwe haben sie noch weitere Aufgaben: Sie bauen das gemeindeeigene Zelt auf, stellen Bänke und Tische, bereiten die Kerwewagen der Gemeinde für den Umzug vor, kennzeichnen Absperrungen, halten den Kerweplatz sauber. Vieles ist planbar, doch tauchen auch immer wieder Überraschungen auf. Egal, wo immer es hakt, sind Hahn und Müller zur Stelle. Dass beide in Heuchelheim über ein Vierteljahrhundert leben, ist ein Vorteil. Werner Hahn (54) beschreibt den Beruf als sehr vielseitig. Das Arbeitsfeld umfasst die Pflege aller öffentlichen Straßen, Plätze, Grünflächen und gemeindeeigenen Gebäude. Das heißt, im Winter „wie es runterkommt“ streuen, im Herbst Laub kehren, Bäume und Sträucher zurückschneiden, im Sommer wässern. Kleinere Löcher werden auf Straßen und Wegen selbst geflickt. Jetzt, wo es kühler wird, macht die Heizungsanlage im Bürgerhaus beim Start nach der Sommerpause Probleme – „meistens am Wochenende“, sagt Hahn. Dann suchen er und Kollege Müller (50) nach Lösungen. Zu 99 Prozent klappe es immer. „Man kann nicht alles können, sollte aber von allem ein bisschen Ahnung haben.“ Zu den alltäglichen Arbeiten kommen die Veranstaltungen – und da war dieses Jahr in Heuchelheim durch das Jubiläum einiges los. Die 1250-Jahr-Feier „war die bisher schönste Feier“, sind sich beide einig. Mit Bitzlerfest und Weihnachtsmarkt schätzen sie im Jahreslauf mindestens zehn Großveranstaltungen. „Die Hauptarbeit bleibt dann liegen, das muss später aufgearbeitet werden“, so Hahn. Zwei Garagen sind ihre Werkstatt. Ein neues Domizil sei im Gespräch. Allein schon, um Traktor und Geräte unterstellen zu können. Gerätetechnisch seien sie auf dem neuesten Stand. Ohne die technische Hilfe sei alles gar nicht zu bewältigen. Zu zweit seien sie, nachdem nun auch das Neubaugebiet dazugekommen sei, „gut beschäftigt“. Es sei nicht so, wie mancher sich das vorstelle, dass „wir den ganzen Tag nur rumlaufen. Wir müssen unser Geld schon schwer verdienen“, sagt Werner Hahn. Doch „wenn es uns keinen Spaß machen würde, würden wir das nicht machen“, ergänzt er und Kollege Michael Müller fügt hinzu: „Es ist keine eintönige Arbeit.“ Werner Hahn ist seit zehn Jahren dabei, Kollege Michael Müller seit neun. Beide wollen ihre Arbeit nicht missen, „weil sie so vielseitig ist“. In der Freizeit frönt Werner Hahn seiner Leidenschaft, dem Motorradfahren, Fußballfan Michael Müller dagegen „grast“ Flohmärkte ab auf der Suche nach Raritäten.

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