Frankenthal Groschs neues altes Glück

Der ASV Mörsch krebste in den vergangenen Spielzeiten immer am Abgrund der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz Nord herum. Das soll in dieser Saison – wieder einmal – anders werden. Thomas Seidenspinner hat als Trainer das Ruder am Petersauer Weg übernommen. Er hat schon an anderer Stelle bewiesen, dass er Mannschaften aus schwierigem Fahrwasser führen kann. Mit einer Zielsetzung war er erst einmal vorsichtig. Einstellig, so der Wunsch des Trainers, sollte am Ende der Saison der Tabellenplatz sein. Allerdings schien es bei seiner Amtsübernahme so, als stünde ihm der beste ASV-Stürmer der Vorsaison, Tobias Grosch, nicht mehr zur Verfügung. Grosch wurde in der Saison 2016/17 mit 38 Treffern Torschützenkönig der B-Klasse Nord. Der 28-Jährige hatte sich dafür entschieden, zum SV Horchheim zu wechseln, wollte beim dortigen Landesligisten sein Glück versuchen. Doch so richtig glücklich wurde er zum Glück für den ASV Mörsch in Horchheim nicht: „Ich habe mich nicht wohlgefühlt“, sagt Grosch. Deshalb kam er postwendend zurück nach Mörsch. Am Sonntag in der Partie gegen den TSV Grünstadt rappelte es dann im zweiten Saisonspiel wieder in Gegners Kasten, nachdem er im ersten Saisonspiel beim TSV Eppstein noch leer ausgegangen war. 5:2 (2:0) gewann der ASV und sicherte sich damit die ersten drei Punkte der Saison. Dreimal netzte Grosch ein (24./41./90.), gab nach eigener Aussage zu den beiden anderen Toren die Vorlagen, sodass er an allen Mörscher Treffern beteiligt war. Grosch freut sich, dass es in Mörsch wieder läuft. Er habe seine Mitspieler in der zweiten Halbzeit angespornt, nach weiteren ASV-Treffern durch Daniel Strub (56.) und Ylber Bajrami (72.) nicht nachzulassen. Denn die Gäste trafen ebenfalls (50./75.). „Das war in der jüngsten Vergangenheit ein wenig unser Problem, dass wir nach Gegentreffern die Köpfe haben hängen lassen und dann so manches Spiel noch verloren haben“, sagt Grosch. „Das wollen wir abstellen.“ Überhaupt habe man sich beim ASV vorgenommen, das eigene Spiel durchzubringen und sich nicht zu sehr dem Gegner anzupassen. Grosch ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Er sei dritter Kapitän der Mannschaft, sagt der 28-Jährige. Schon beim TSV Eppstein zum Saisonauftakt hätte der ASV gewinnen müssen, sagt Grosch. „Da haben wir leider die Chancen nicht genutzt.“ Da sei vielleicht die Nervosität noch zu groß gewesen, mutmaßt Grosch. Der Stürmer ist in der Zielsetzung deutlich offensiver als sein Trainer, den er aus gemeinsamen Zeiten beim VfR Frankenthal kennt. „Ich würde gerne mit dem ASV Mörsch aufsteigen, glaube aber, dass dies in dieser Saison nicht realistisch ist. Es wäre aber schön, wenn wir oben mitspielen könnten.“ Wenn es dann noch klappe, dass er seine Torjägerkrone verteidigen könne, dann wäre das ein Bonus, meint der 28-Jährige.

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