Frankenthal Gewerkschaft: Neun-Euro-Ticket belastet Mitarbeiter
Die Anzahl von Mitarbeitern und Sitzplätzen in den Zügen seien auf ganz andere Fahrgastzahlen ausgelegt, betonte Rapp am Dienstagabend bei der DGB-Stadtverbandskonferenz im IG-Metall-Haus. Einig war er sich mit dem Stadtverbandsvorsitzenden Rüdiger Stein, dass – sollte das Angebot in irgendeiner Form weitergeführt werden – die Infrastruktur mitwachsen müsse. Das gelte für den Fuhrpark der Bahn, aber auch für die Bahnhöfe. Gerade auf der S-Bahn-Linie von Mannheim nach Mainz gebe es zwischen Mannheim und Worms erhebliche Probleme mit der Pünktlichkeit der Züge. Ein Engpass sei die Rheinbrücke. In Worms hätten die Nahverkehrszüge 15 Minuten Aufenthalt und könnten so Verspätung aufholen.
Ballungsräume wie der Rhein-Neckar-Raum profitierten besonders, in den ländlichen Regionen Richtung Pfälzerwald sehe das schon ganz anders aus. Gerade mit Blick auf die angestrebte Verkehrswende sei dort eine Angebotserweiterung und – wie Rapp meinte – eventuell auch der Ausbau bereits stillgelegter Strecken sinnvoll.
Bessere Abstimmung mit Bus nötig
Als wichtig erachtete der Stadtverband eine gute Abstimmung mit dem örtlichen Busverkehr in Frankenthal. „Wenn ich mit dem Zug am Hauptbahnhof ankomme und dann eine Stunde auf den Bus nach Studernheim warten muss, ist das wenig förderlich, um Leute zum Umstieg zu bewegen“, sagte Rapp. Er kritisierte in diesem Zusammenhang, dass Studernheim von zwei Buslinien innerhalb von wenigen Minuten angefahren werde, dann aber fast eine Stunde kein Bus mehr verkehre. Er hält hier einen Halbstundentakt für sinnvoller.