Frankenthal Gewerbliche Entwicklung eingeschränkt

Bis Ende 2015 soll der Flächennutzungsplan (FNP) 2030 der Stadt Worms ausdiskutiert und rechtskräftiges Fundament für die künftige Entwicklung sein. In einer Einwohnerversammlung stellten Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) und Mitarbeiter der Stadt das Planwerk vor. Etwa 25 Bürger waren gekommen.

Der Flächennutzungsplan soll zumindest für den Zeithorizont bis 2030 die Rahmenbedingungen der städtischen Entwicklung schaffen und die Nutzung des Bodens festlegen, also wo Gewerbe, wo Wohnsiedlungen, wo Landwirtschaft, wo Grünflächen, Arten- und Naturschutz, Straßen oder Raum für Schulen möglich sind. Oberstes Gebot sei die Innen- vor der Außenentwicklung, verkündete der OB. Deutlich sei die Stadt bei Neuausweisungen für Wohnraum unter den Planvorgaben des Landes geblieben, als Ursachen nannte Kissel den demografischen Wandel und das Abwandern vom Land in die Stadt. Als künftige Herausforderung sieht der OB den Zuzug von Flüchtlingen: „Alles wird man nicht absehen können, wir werden in den kommenden Jahrzehnten noch Überraschungen erleben.“ Stadtplaner Fred Reiß erläuterte den FNP, der bereits Anfang der 2000er-Jahre in Angriff genommen worden war. Mittlerweile hätten sich Änderungen ergeben wie etwa die Streichung des Gewerbeparks am Hohen Stein, während im Norden ein Industriegebiet oder ein Windpark bei Herrnsheim entstanden sind. Und auch neue Pläne wurden mit eingearbeitet wie die künftige gewerbliche Nutzung des neun Hektar großen Salamandergeländes, im Norden entlang der Bahnlinie das Grüne-Schiene-Soziale-Stadt-Projekt, aber auch eine etwa vier Hektar große Fläche für einen Solarpark entlang der A 61. Insgesamt ergeben sich von der Flächenverteilung scheinbar keine großen Veränderungen. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche geht von 62 auf 59 Prozent zurück, um jeweils einen Prozentpunkt erhöhen sich die Siedlungsfläche (19 Prozent), die Grünflächen (sieben Prozent) und die Biotope (fünf Prozent). Verkehrsflächen, Wasserflächen und Waldflächen bleiben bei drei Prozent. Für die gewerbliche Entwicklung gebe es Bestandsreserven von 87 Hektar, davon seien 33 Hektar Eigentum der Stadt, frei von Einschränkungen seien nur 15 Hektar. Das bedeutet, dass laut Planer Reiß derzeit kein Angebot für eine strategisch bedeutende gewerbliche Entwicklung gemacht werden könne. Jedoch soll hier nochmals geprüft werden, um mögliche weitere Optionen herauszuarbeiten. Ganz intensiven Kontakt habe die Stadt mit der Gemeinde Bobenheim-Roxheim, wo man „im nachbarschaftlichen Zusammenhang denken und planen wolle“, so Kissel, etwa auch hinsichtlich eines möglichen Campingplatzes für die Region. „Stolz“ sei er, betonte der OB, auf die Biotopentwicklung der letzten 20 Jahre mit vielen Trittsteinen in der Landschaft, sodass ein Austausch der Populationen möglich sei. Einzig das Gebiet Am Hohen Stein mache hier durch großflächige Felder eine Ausnahme. (cei)

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