Worms Festival alter Musik und Literatur startet am 4. Juni

Auch der Harfenist und Komponist Rüdiger Oppermann war bereits Gast beim Festival „wunderhoeren“, im Jahr 2013 etwa mit der Urau
Auch der Harfenist und Komponist Rüdiger Oppermann war bereits Gast beim Festival »wunderhoeren«, im Jahr 2013 etwa mit der Uraufführung seiner »The Brendan Voyage – Reise in die Anderwelt«.

Beim Wormser Festival „wunderhoeren“ bieten ab Juni wieder Spitzenensembles im Ambiente mittelalterlicher Kirchen musikalische und literarische Schmankerl vergangener Tage. Gewürdigt wird im Lutherjahr 2021 der Musiker Martin Luther.

Gleich drei von insgesamt sechs Programmpunkten widmen sich dem Reformator als Musiker und Komponist, informiert die Stadt Worms als Veranstalter. Luther, der Laute und Querflöte spielte, komponierte über 30 Lieder. Bei der Reform der Liturgie hob er die Predigt und den Gesang der Gemeinde als wesentliche Elemente hervor – beschrieben in der 1523 erschienenen Schrift „Von Ordnung Gottesdiensts in der Gemeinde“.

Der Schwerpunkt zu Luther wird bereits beim ersten Konzert „Ein neues Lied wir heben an“ mit dem Ensemble Marais Consort am Freitag, 4. Juni, 20 Uhr, herausgestellt. Es wird aus der Wormser Dreifaltigkeitskirche live im Offenen Kanal übertragen. Vor dem römisch-katholisch geprägten musikalischen Hintergrund Luthers beleuchtet das Ensemble Gothic Voices unter dem Titel „Beständigkeit und Wandel“ am 10. Oktober, 16 Uhr, in der Dreifaltigkeitskirche das Wirken des Reformators und seinen Einfluss auf die Musik. Der Schwerpunkt Luther wird abgeschlossen mit dem Konzert „Religiöse Volkslieder aus Estland“. Das Ensemble Heinavanker präsentiert am 27. November, 20 Uhr, in der Dreifaltigkeitskirche Gregorianische Gesänge, frühe Polyphonie und geistliche estnische Volkslieder neben zeitgenössischen Werken aus Estland. Das Programm, heißt es in der Mitteilung der Stadt, beruhe auf Überlieferungen der ländlichen Bevölkerung und Texten aus der lutherischen Reformation.

Ballade der Mittsommernacht

Im Zeichen der Städtepartnerschaft von Worms und Parma stellen Roberto Bonati, André Eisermann und musikalische Gäste am 9. Juli, 20 Uhr, im Lincoln Theater „Der Scheiterhaufen des Phönix“ vor. Im Mittelpunkt der musikalischen Reflexion über das Gewissen und die Freiheit der Sprache steht die Figur Giordano Bruno – ein Intellektueller der Renaissance, der von Katholiken wie Protestanten verfolgt wurde und auf dem Scheiterhaufen endete.

Aus der Schrift des Theologen und Humanisten Hans Denck „Von der wahren Liebe“ liest unter anderen Volker Gallé am 26. August, 20 Uhr, in der Mennonitenkirche Ibersheim – musikalisch begleitet vom Chor der Mennonitengemeinde Enkenbach.

Gemeinsam mit der Kultursommerreihe Via Mediaeval lädt das Konzert „Johannis Klang und Licht“ mit Agnethe Christensen und dem Ensemble Modern Roots am 27. November, 20 Uhr, in die Martinskirche ein, den Klang des fernen Nordens und die Geschichte Johannes des Täufers zu erleben. Musik von Hildegard von Bingen, schwedische Hymnen, litauische Volksmusik, Motetten und mittelalterliche Balladen erzählen vom üppig grünen Midsommer und von Leben und Tod Johannes des Täufers, untermalt von Lichtprojektionen.

Noch Fragen?

Das Programm ist im Netz unter www.wunderhoeren.de zu finden. Weil die Veranstaltungen der aktuellen Situation der Pandemie Rechnung tragen, bitten die Organisatoren, sich tagesaktuell über die Durchführung zu informieren. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Telefon 06241 853-1053 oder per E-Mail an sabine.dehoff@worms.de. Tickets für das Konzert am 9. Juli gibt es unter www.ticket-regional.de.

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