Frankenthal Für zweisprachige Nachrichtensendung ausgezeichnet

Politisch interessiert und weltoffen: Preisträgerin Caroline Sommerfeld vom Karolinen-Gymnasium.
Politisch interessiert und weltoffen: Preisträgerin Caroline Sommerfeld vom Karolinen-Gymnasium.

Mit einer Nachrichtensendung aus ihrem Zimmer gewann Caroline Sommerfeld vom Karolinen-Gymnasium (KG) beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen Bronze. Sie referierte auf englisch und französisch über die mexikanische Grenze.

„Grenzen-(los)“: Von dem Wettbewerbsthema fühlte sich die 18-Jährige sofort angesprochen. Es war Februar, die Schlagzeilen wurden von der Wahl des Bundespräsidenten beherrscht. Die Zwölftklässlerin war enttäuscht, dass die humanitäre Katastrophe an der mexikanischen Grenze zu den USA aus dem Blickpunkt der Medien geraten war. Damit hatte Sommerfeld ihr Thema gefunden, für das sie ein Wochenende ihrer Winterferien opferte.

Doch wie lässt sich ein politisches Thema spannend, berührend und kreativ verpacken? Die Schülerin wandelte ihr Zimmer um in ein TV-Studio und drehte ihre eigene dreiminütige englischsprachige Nachrichtensendung, in der sie sowohl als Moderatorin und Vertreterin einer Hilfsorganisation als auch als betroffene Flüchtlingsfrau agierte. Die Jury vom Talentförderzentrum Bildung & Begabung hatte außerdem einen Hörbeitrag verlangt. Darin nahm Sommerfeld persönlich zur Situation an der lateinamerikanischen Grenze Stellung – auf englisch und französisch.

Aus 15.000 ins Finale eingeladen

Im März dann die Post aus Bonn. Die Frankenthalerin konnte es kaum glauben, dass sie unter den 15.000 Teilnehmern zum Finale eingeladen wurde. „Ich dachte, ich mache einfach mit. Dass ich Erfolg haben könnte, damit hatte ich nicht gerechnet“, erinnert sich die Teenagerin. Die letzte Hürde war die Endausscheidung, die wegen Corona virtuell bestritten wurde. Sowohl im Team als auch ganz allein musste Sommerfeld vor die Computerkamera.

In der Kategorie „Solo plus“ für Oberschüler trat die Frankenthalerin dabei gegen 51 Sprachtalente aus den gesamten Bundesgebiet an, die sich in ihrer Altersstufe fürs Finale qualifiziert hatten. Hier hieß es Nerven behalten. Sommerfeld verteidigte virtuell zweisprachig ihre Beiträge. „Ich war 15 Minuten lang komplett auf mich allein gestellt. Ich fing an zu reden und war wie in einem Film“, erzählt sie. Kurz schoss das Adrenalin in die Höhe, als die Internetverbindung der Sommerfelds zusammenbrach.

Gleichgesinnte kennengelernt

Über ihren dritten Platz freut sich die Oberschülerin nicht nur wegen der Urkunde und des Preisgelds. „Ich habe sehr viele Jugendliche kennengelernt, die weltoffen sind und ähnliche Interessen haben.“ Mit ihnen ist sie über soziale Netzwerke in Kontakt und profitiert von deren Tipps zu Auslandsaufenthalten und Studium. Ihrerseits gibt Sommerfeld ihre Begeisterung für Fremdsprachen am KG weiter: Die Fünftklässler haben sie interviewt und wollten wissen, wie man heimisch wird in anderen Sprachen. Darauf hat die Gewinnerin viele Antworten: Neben Urlaub in fremden Ländern und dem Anschauen von Filmen im Original hat Sommerfeld beim Schüleraustausch mit Frankreich und den USA mitgemacht.

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