Frankenthal Erste Entscheidung noch bevor der Ball rollt

Mischen der MTSV Beindersheim und Eintracht Lambsheim wieder vorne mit? Hier eine Szene aus der Vorsaison mit Christian Seibel (
Mischen der MTSV Beindersheim und Eintracht Lambsheim wieder vorne mit? Hier eine Szene aus der Vorsaison mit Christian Seibel (MTSV, vorne) und dem Lambsheimer Patrick Böhm.

«FRANKENTHAL.» Die Saison in der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz Nord hat noch nicht begonnen, da ist schon die erste Entscheidung gefallen. Der TuS Großkarlbach hat seine erste Mannschaft abgemeldet und steht damit als erster Absteiger fest. Wer spielt vorne mit? Der MTSV Beindersheim und Eintracht Lambsheim, die in der Vorsaison beide punktgleich den zweiten und dritten Platz belegten? Der ASV Heßheim? Eine Überraschungsmannschaft? Als neues Team mischt der SC Bobenheim-Roxheim II mit.

TSV Eppstein

Für den A-Klasse-Absteiger TSV Eppstein wird es laut dem neuen Trainer Uwe Naßhan ein Aufbaujahr werden, um langfristig wieder eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen zu können. Dem Abgang von acht Routiniers wie Sacha Kihm, Steffen Jaeschke, Mirko Breunich, Christopher Weis, die gewechselt sind, oder Kai Schuppel, der es ausklingen lassen möchte, aber noch im Notfall bereitstünde, steht mit Marco Backfisch (Deidesheim) nur ein Neuzugang gegenüber. „Wir werden einige junge Spieler aufbauen“, sagt Naßhan. „Als Absteiger hat man es immer schwer. Da ist die Fluktuation besonders hoch“, meint der Trainer. Er hofft, dass vielleicht in der Winterpause noch der eine oder andere Spieler dazukommt. Beim TSV seien die Verantwortlichen dabei, etwas im Umfeld zu machen, neue Sponsoren zu gewinnen. Die Kameradschaft sei super, sagt Naßhan, der trotz allem einen einstelligen Tabellenplatz anstrebt. VT Frankenthal Mit Sacha Kihm und Steffen Jaeschke kann die VT in dieser Saison gleich mit zwei erfahrenen Spielertrainern aufwarten. Sie sollen die VT-Jugendbande einen Schritt nach oben führen. Zwei Jahre ist die VT am Abgrund zur C-Klasse gewandelt. Einen einstelligen Tabellenplatz strebt Jaeschke mit der Mannschaft an, die trotz fünf Spielern, die 35 Jahre und älter sind, einen Schnitt von 24,3 Jahren aufweist. Sollten die jungen Akteure ihre Leistung bringen, hätte das Trainerduo auch kein Problem damit, elf Küken auf den Platz zu schicken, meint Jaeschke. Mit Nico Bernzott sei einer in den Reihen der VT, der viel Spielintelligenz mitbringe. Er spielt nun mit seinem Vater Andreas Bernzott in einem Team. Wichtig sei es in der Vorbereitung, Spaß ins Team zu bringen, die beiden Spielzeiten, als es gegen den Abstieg ging, aus den Köpfen zu holen. „Es macht Spaß, bei der VT mit den Spielern zu arbeiten“, zieht Jaeschke ein erstes Fazit. DJK Eppstein II 20 Tore mehr schießen, 20 Tore weniger bekommen – so umschreibt DJK-II-Trainer Florian Vogel etwas scherzhaft das Ziel für die Runde. Ein Scherz? Bei 46 Treffern und 77 Gegentoren in der Saison 2016/17 sei das vorgegebene Ziel ein sicherer Mittelfeldplatz. Im Prinzip müsse die „Zweite“ der DJK vom etwas breiteren Kader der ersten Mannschaft profitieren, meint Vogel. „Da muss man aber schauen, wie die Spieler mitziehen.“ Die Erwartungen will er nicht zu hoch schrauben. Im Prinzip hat die DJK II das gleiche Ziel wie in der Vorsaison: Zu Ostern will sie durchatmen können und nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. In der vergangenen Spielzeit hat das nicht funktioniert. Um besser abzuschneiden, müsse im Training mehr los sein, betont Vogel. DJK Schwarz-Weiss Frankenthal Zielsetzung sei es, den Aufstieg anzustreben, sagt DJK-Schwarz-Weiss-Trainer Wissam Abdul-Ghani. Ob es bereits in dieser Saison klappen kann? Da ist er skeptisch. Deshalb sagt er vorsichtig: „Wir wollen einen der ersten fünf Plätze belegen. Einige neue Spieler, eine neue zweite Mannschaft, da sei erst einmal ein Findungsprozess angesagt. Die Vorbereitung war von den Ergebnissen her von Abdul-Ghanis Vorstellungen noch etwas entfernt. Immerhin: Mit André Schiffer, Mohamed El-Haddadi und Martin Castro haben die Schwarz-Weißen einige Ex-Spieler des VfR Frankenthal in ihren Reihen. Daniel Hanich kommt von Eintracht Lambsheim. „Wir müssen schauen, wie wir in die Saison kommen“, sagt der Trainer, der Lambsheim, Heßheim und Beindersheim vorne sieht. Eintracht Lambsheim Den Aufstieg nennt der neue Eintracht-Trainer Tobias Hoffmann sein persönliches Saisonziel, auch wenn es dahingehend vom Verein keine Vorgaben gebe. Im Kader gebe es nur kleine Veränderungen. Als spielender Co-Trainer ist Sebastian Schreier aus Großkarlbach gekommen. Mit Marc Betz, Sven Kerstein und Lars Tekinder schlossen sich weitere Großkarlbacher der Eintracht an. Neu sind auch Torwart Ferdinand Schill und Georg Fegers von der TSG Kaiserslautern. Marc Fuxius und Sven Brussmann, die lange verletzt waren, seien wie Neuzugänge zu bewerten. Die „üblichen Verdächtigen“ nennt Hoffmann als Konkurrenten an der Spitze: Heßheim, Beindersheim, mit Abstrichen der TSV Eppstein. ASV Mörsch Thomas Seidenspinner und die erste Mannschaft des ASV Mörsch müssen sich noch finden. „Ich bin noch dabei, den Kader zu beobachten. Was steht mir zur Verfügung? Wie kann ich spielen?“, verrät der Neue an der Seitenlinie. Sicher ist: Anders als in der Vorsaison in Lambsheim stehen ihm weniger Erfahrung und mehr Jugend zur Verfügung. Nicht lange ausgehalten hat es Tobias Grosch in Horchheim. Der Torschützenkönig der Liga der vergangenen Saison ist schon in der Vorbereitung zum ASV zurückgekommen. Seidenspinner möchte das Spiel aber nicht ausschließlich auf ihn fixieren. Aber der Coach ist froh, einen so offensivstarken Mann in seinen Reihen zu haben. Marco Gasbarri und Deniz Heilmann, die beide in der vergangenen Saison verletzungsbedingt wenig gespielt haben, sollen Stützen des Teams werden. Mit Roberto Bertolotti sei ein schneller Mann aus Heßheim nach Mörsch zurückgekehrt. „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Ich würde gerne unter die ersten acht Teams der Klasse kommen“, sagt der Trainer. Los geht es bereits am Freitag, 11. August, bei einem Ex-Klub von Seidenspinner, dem TSV Eppstein. MTSV Beindersheim Was will eine Mannschaft, die in der abgelaufenen Runde erst in den Aufstiegsspielen gescheitert ist? Genau, wieder ganz oben mitmischen. Trainer Torsten Winterott gibt die Marschrichtung vor: „Platz eins bis vier“. Oder anders ausgedrückt: „Wir wollen um den Aufstieg mitspielen.“ Zuversichtlich stimmt ihn, dass der Kader in weiten Teilen zusammengeblieben ist. Lediglich Torwart André Lacroix hat den Verein in Richtung Arminia Ludwigshafen verlassen. „Klar, André fehlt menschlich“, meint Winterott. Doch der Coach ist zuversichtlich, dass Kai Bundels der Mannschaft den sicheren Rückhalt geben wird. „Aber vielleicht machen wir ja noch was“, meint der Trainer. Als Hauptkonkurrenten sieht er den ASV Heßheim, Eintracht Lambsheim, den TSV Eppstein und die DJK SW Frankenthal. „Nach vier, fünf Spieltagen werden wir mehr wissen.“ Die verlorenen Aufstiegsspiele gegen den ASV Edigheim seien abgehakt. „Die Jungs ziehen gut mit – alles ganz entspannt.“ SC Bobenheim-Roxheim II Nicht nur der SC Bobenheim-Roxheim II ist in der B-Klasse als Aufsteiger neu. Für Marius Heydasch ist es die erste Trainerstation bei den Aktiven. Der Neue will, was alle neuen Übungsleiter wollen: auch in der kommenden Runde noch in derselben Klasse auflaufen. „Der Klassenverbleib hat erste Priorität“, betont Heydasch. Dieses Unternehmen geht er mit Zuversicht an. „Wir haben eine gute Qualität in der Mannschaft, die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern stimmt.“ Auch die Trainingsbeteiligung passe. Beim Kampf um den Klassenerhalt will Marius Heydasch gar nicht so sehr nach den anderen Teams schauen. „Wichtig ist, dass wir unsere Leistung abrufen.“ Angst, zu viele Spieler an die „Erste“ abgeben zu müssen, habe er nicht. Der Kader sei breit genug. Und andersherum komme ja auch der eine oder andere von oben runter. Auftaktgegner DJK Schwarz-Weiß Frankenthal sei ein guter Gradmesser. „Und nach dem ersten Heimspiel gegen den ASV Heßheim sehen wir schon, wohin es mit uns geht.“ ASV Heßheim Ähnlich wie beim MTSV Beindersheim sieht es beim ASV Heßheim aus. „Wir wären ja verrückt, wenn wir nach der vergangenen Runde als Ziel einen Mittelfeldplatz ausgeben würden“, sagt der neue ASV-Trainer Kai Schäfer, der die Mannschaft zusammen mit seinem Vater Lothar betreut. Das Duo hat Thomas Keller abgelöst, der den ASV in der Saison 2016/17 auf Rang vier geführt hat. Im Schlussspurt ist der Truppe die Puste ausgegangen. Da seien die Spieler in einem kleinen Loch gewesen, sagt Kai Schäfer. „Wichtig ist, dass sie das im Kopf abhaken.“ Schäfer macht klar, dass er sich und den ASV über kurz oder lang in der A-Klasse sieht. Einige Spieler müssten daher raus aus der Wohlfühlzone B-Klasse. Als Konkurrenten im Kampf um die Tabellenspitze sieht er Beindersheim und Lambsheim. A-Klasse-Absteiger TSV Eppstein sei eine Wundertüte. „Und dann gibt’s noch eine Überraschungsmannschaft, vielleicht Leiningerland oder die DJK SW Frankenthal.“

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