Frankenthal „Einmalig in Rheinland-Pfalz“

Gut vorbereitet zeigten sich die Schüler beim Rundgang.
Gut vorbereitet zeigten sich die Schüler beim Rundgang.

Von wegen schulfrei – auf dem Gelände der Robert Schuman Integrierten Gesamtschule (IGS) ging es am Samstagvormittag hoch her. Die Berufs- und Studienmesse, bei der sich in den beiden Sporthallen und in der Mensa 43 Aussteller aus Frankenthal und der Region präsentierten, lockte rund 1000 Besucher an. Die Erwartungen der Organisatoren wurden mit diesem Rekord bei weitem übertroffen.

Der Ansturm war so groß, dass schon kurz nach 9 Uhr der Verkehr rund um den Ziegelhofweg kurzzeitig zusammenbrach. Schnell waren alle verfügbaren Parkplätze im näheren Umkreis belegt, und der Elternbringdienst blockierte vorübergehend die Zufahrt zum Ort des Geschehens. Drinnen in den Hallen waren die Stände dicht umlagert, der Informationshunger der Schülerinnen und Schüler – für viele war der Messebesuch Pflichtprogramm – kannte kaum Grenzen. Die Pennäler zeigten sich stark beeindruckt von dem breiten Spektrum der vorgestellten Berufe und der verschiedenen Ausbildungsgänge, wobei nicht nur die klassischen Lehrberufe, sondern auch die Möglichkeiten eines Studiums im dualen System nachgefragt wurden. Mit ganz gezielten Fragen konfrontierten die Besucher ihre Gesprächspartner an den Ständen. Häufig entwickelte sich ein recht intensiver Dialog, dessen Ergebnisse die gut vorbereiteten Schüler auf ihren Laufzetteln protokollierten und sich dabei auch Gedanken darüber machten, welche Informationen für die berufliche Orientierung hilfreich sein können. Die Antworten sollen später im Unterricht ausgewertet werden. Was die Messe für Schüler und begleitende Eltern so wertvoll machte, war das komprimierte Nebeneinander von Hochschulen, Handwerksbetrieben, Industrieunternehmen sowie öffentlichen und privaten Dienstleistern. Während an einigen Ständen praktischer Anschauungsunterricht erteilt wurde, machten andere Aussteller mit plakativen Slogans auf sich aufmerksam. „Heute suchen wir zur Abwechslung nur die Guten“, hieß es bei der Polizei. Und die Bundeswehr war unterwegs, „um deine Stärke zu finden“. Im wörtlichen Sinne hoch hinaus ging es bei den Gebäudereinigern. Deren im Hof aufgebauter Hubsteiger war äußerst begehrt, beförderte er doch angstfreie Schüler in luftige Höhen. Die Ausbildungsmesse ist ein mittlerweile etabliertes Kooperationsprojekt der weiterführenden Schulen in Frankenthal, 2015 von Christian Popescu, dem Berufwahlkoordinator der IGS, initiiert. In diesem Jahr lag die Verantwortung bei seiner Kollegin Linda Fellmann vom Karolinen-Gymnasium (KG). „Es war eine große organisatorische Aufgabe“, erklärte sie im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Für die Auf- und Abbauarbeiten in den Sporthallen konnten zwei Klassen des KG mobilisiert worden. Die Zahl der Aussteller sei von Jahr zu Jahr größer geworden. Gleichzeitig habe sich der Kreis der teilnehmenden Schulen erweitert, berichtete die Pädagogin. 2019 werde die Schiller-Realschule plus ebenfalls mit von der Partie sein. Und auch die Waldorfschule zeige Interesse. „Unsere Veranstaltung ist einmalig in Rheinland-Pfalz“, hob Linda Feldmann hervor. Sie freue sich über die starke Resonanz, die auch bei den aufschlussreichen Fachvorträgen in der Mensa zu beobachten gewesen sei. Allein die Präsentation der Universität Mannheim habe 150 Schüler angezogen. Aus Ausstellersicht äußerte sich der Frankenthaler Schreinermeister Helmut Schreider lobend über die Veranstaltung „Es ist die beste Ausbildungsmesse weit und breit“, stellte er fest. Allerdings sei das Handwerk noch etwas unterrepräsentiert. Als Obermeister der Schreiner-Innung Vorderpfalz wolle er bei den Kollegen für eine stärkere Beteiligung werben, so Schreider. Bei Steffen Helbing hat’s bereits funktioniert. Der Geschäftsführer des Autohauses Wedig, diesmal nur als Besucher unterwegs, will seine Branche im kommenden Jahr ebenfalls mit einem eigenen Stand vorstellen.

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