Frankenthal Eine einfache Rechnung

«Gerolsheim.» Derbyzeit in der Zweiten DCU-Bundesliga Mitte: Die Kegler des TuS Gerolsheim fordern am Samstag (15 Uhr) Spitzenreiter KV Grünstadt heraus. Zwar haben die Gerolsheimer in dieser Saison auswärts noch keine Bäume ausgerissen, aber im Kegelcenter Grünstadt rechnen sie sich durchaus etwas aus.

Das letzte Auswärtsspiel in Hemsbach gegen die SG Viernheim/Hemsbach war irgendwie symptomatisch für die Saison, die die Gerolsheimer abliefern. Sie spielten auf fremden Bahnen ordentlich, lieferten sogar mit 5802 eine Holzzahl ab, die an jedem anderen Spieltag in Hemsbach wohl zu zwei Punkten gereicht hätte. Doch wieder packten die Gastgeber noch eine Schippe – oder besser: ein paar Kegel – drauf. Und so fuhr der TuS wieder mal mit leeren Händen nach Hause. Die Ursache ist auch schnell gefunden. Die Diskrepanz zwischen den guten und den weniger guten TuS-Spielern war auch in Hemsbach zu groß. Zwar knackten mit Marcel Emrath, Christian Mattern und Jürgen Staab drei Akteure die 1000er-Marke. Aber Tobias Bethge (932), André Maul (922) und Martin Rinnert (911) blieben hinter den Erwartungen zurück. Christian Mattern, stellvertretender Sportwart des TuS, nennt das „fehlende Kompaktheit“. Es sei noch Luft nach oben gewesen – bei den schwächeren, aber auch bei den guten Spielern. „Das passt irgendwie zur Auswärtssaison“, meint Mattern. Hinzu kam noch das Pech, dass die Gastgeber ausgerechnet gegen den TuS Heimbestleistung kegelten. Doch für die Aufgabe in Grünstadt, wo auf sechs Bahnen gespielt wird, ist Mattern optimistisch. Die Anlage liege den TuS-Spielern. Beim Spardabank-Cup, dem Einzelturnier der Grünstadter, waren die Gerolsheimer Kegler regelmäßig vorne dabei. Und der TuS halte dort sogar den Bahnrekord, sagt Mattern. Er erwartet, dass die Mannschaft entsprechend motiviert in die Partie geht. Im Vergleich zu Hemsbach müsse man vor allem bei der Körpersprache und der Wettkampfspannung zulegen. Da nehme er sich selbst auch nicht aus, sagt der stellvertretende Sportwart. Matterns einfache Rechnung: „Wenn wir die restlichen Spiele alle gewinnen, sind wir Zweiter.“ Im Moment hat der TuS vier Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Grünstadt. Auf Platz zwei ist die SG Hainhausen. Dort muss der TuS am 9. März antreten. Bleiben noch zwei Heimspiele gegen die SG Friedberg/Dorheim (23. Februar) und zum Saisonabschluss gegen den KC Vorwärts Hemsbach (16. März). Am letzten Spieltag treffen Hainhausen und Grünstadt direkt aufeinander. Gewänne der TuS alle noch ausstehenden Spiele, spräche in jedem Fall der direkte Vergleich mit Hainhausen und Grünstadt für den TuS, der somit Platz zwei sicher hätte. Damit wäre Gerolsheim in der Relegation um den Aufstieg in die Erste Bundesliga. Ein Vorteil für den TuS ist aus Matterns Sicht auch, dass die Grünstadter, bei denen der ehemalige Gerolsheimer Roland Walther zur Kugel greift, in die Erste Bundesliga wollen. Diesen Druck habe der TuS nicht. Personell haben die Gäste viele Optionen, da die zweite Mannschaft erst am Sonntag spielt. Marcel Emrath, André Maul und Mattern werden aller Voraussicht nach anfangen. Vor allem Emrath hat in den vergangenen Wochen wieder zu seiner Form gefunden. In Hemsbach war er mit 1014 Holz zweitbester Gerolsheimer. Zum zweiten Trio sollten auf jeden Fall Jürgen Staab und Tobias Bethge gehören. „Und Mr. X“, wie sich Christian Mattern ausdrückt. Kandidaten für den sechsten Platz im Kader sind Uwe Köhler, Patrick Mohr, Holger Mayer und Martin Rinnert.

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