Frankenthal Doppelter Einsatz in Berlin

Auf Alexander Cunningham (vorne) ruhen am Wochenende die Hoffnungen im TG-Sturm.
Auf Alexander Cunningham (vorne) ruhen am Wochenende die Hoffnungen im TG-Sturm.

«Frankenthal.» Bereits am gestrigen Abend hat sich Feldhockey-Zweitligist TG Frankenthal mit dem Zug auf den Weg nach Berlin gemacht. Dort stehen für das Team von Trainer Can Yurtseven gleich zwei Spiele auf dem Programm. Heute, 12 Uhr, beim ebenfalls noch punktlosen Erstliga-Absteiger TuS Lichterfelde und morgen, ebenfalls 12 Uhr, beim TC Blau-Weiss Berlin, einem der Favoriten auf die Meisterschaft.

Viel Platz im Zug hat der TG-Tross diesmal nicht eingenommen. Denn die Personalsituation hat sich im Vergleich zu den vergangenen Spieltagen noch mal verschärft. Neu zum Lazarett gesellen sich Stürmer Fridolin Lüschen und Kapitän Timo Schmietenknop. Lüschen hat bei der Niederlage in Bad Dürkheim eine lange Schürfwunde am Unterarm davongetragen. Timo Schmietenknop hat ein Ödem im linken Knöchel und eine Innenbandzerrung. Beides habe er schon aus dem Frankfurtspiel davongetragen. Normal gehen sei erlaubt, Leistungssport sei aber nicht drin, erzählt er. Eine Prognose, wann er wieder eingreifen könne, sei schwierig. Er hoffe, dass er zu den Spielen gegen Ludwigsburg (1. Oktober) und Charlottenburg (8. Oktober) wieder fit sei. Die Kapitänsbinde trägt am Wochenende laut Can Yurtseven Marc Beck. Auf der Ausfallliste stehen außerdem noch der verletzte Jannik Albrecht, Torwart Alexander König (Grippe) sowie Simon Hayn und Peter Klug, die beide berufsbedingt fehlen. Henry Zettler plagt sich ebenfalls mit einem grippalen Infekt herum. Er wird dem Trainer zufolge aber mit im Zug nach Berlin sitzen. Das führt dazu, dass Dominik Seel und Vincent Martens am Wochenende zu ihrem Debüt in der Zweiten Bundesliga kommen. Erfreulich: Verteidiger Johannes Zurke ist nach seiner Fingerprellung wieder mit von der Partie. Christian Trump wird der TG als Spieler gar nicht mehr zur Verfügung stehen. Der 29 Jahre alte Stürmer beendet mit sofortiger Wirkung seine Karriere. Ausschlaggebend war dafür die schwere Verletzung, die er sich im Mai beim Spiel in Nürnberg zugezogen hat, wie er berichtet. „Die Nase war achtfach gebrochen. Das war die dritte schwere Verletzung in den letzten zwei Jahren.“ Da falle es schwer, sich schon wieder von Null fit zu machen. „Der Antrieb hat gefehlt. Vielleicht war die Verletzung ja auch ein Zeichen“, meint Trump. Das macht die Aufgabe für den TG-Coach in Zukunft natürlich nicht leichter. „Die Mannschaft war schon in der Findungsphase. Jetzt muss sie sich wieder neu finden“, sagt Can Yurtseven. Aber kampflos will er den Gegnern die Punkte natürlich nicht überlassen. Zumal auch der heutige Kontrahent TuS Lichterfelde, Absteiger aus der Ersten Bundesliga, bislang noch keine Bäume ausgerissen hat. Beide Teams stehen mit jeweils null Zählern am Tabellenende. Nach den beiden knappen Niederlagen gegen Frankfurt (3:4) und in Dürkheim (2:3) sei vor allem psychologische Aufbauarbeit gefordert gewesen, erzählt Can Yurtseven. Er habe viele Gespräche geführt, sowohl mit den einzelnen Spielern als auch in der Gruppe. Aber die Mannschaft habe gut und aggressiv trainiert, noch mal eine Schippe drauf gelegt. Von daher sei er auch stolz auf die Truppe, wie sie mit den Rückschlägen umgehe. „Jeder hat wichtige Aufgaben und muss am Wochenende über 100 Prozent bringen, damit wir wettbewerbsfähig sind.“ Jeder sei gefragt, sich für den Nebenmann reinzuhängen. Damit der Mannschaft die lange Anreise am Spieltag erspart bleibe, habe sogar jeder aus dem eigenem Portemonnaie noch etwas beigesteuert, damit eine Übernachtung mehr möglich ist und man ausgeruht ins Spiel gehen kann. Als Antreiber im Mittelfeld soll Erik Kohlmann (Yurtseven: „Er hat stark trainiert“) in die Rolle des verletzten Kapitäns Timo Schmietenknop schlüpfen. Alleine soll er dies natürlich nicht tun. Bastian Schneider und Sandro Reinhard sollen sich gemeinsam mit Kohlmann die Arbeit teilen. Der Fokus liege auf dem Spiel heute gegen Lichterfelde. Den TuS sieht Can Yurtseven noch nicht so richtig in der Zweiten Liga angekommen. „Die Zweite Bundesliga ist purer Fight. Ich glaube, Lichterfelde hat sich nach dem Jahr in der Ersten Bundesliga noch nicht an die etwas härtere Gangart in der Zweiten Liga gewöhnt.“ Der TC Blau-Weiss Berlin, Gegner am Sonntag, sei eine technisch versierte Mannschaft. „Wenn sie zu der technischen und individuellen Klasse noch die nötige Aggressivität bringen, sind sie für mich einer der Favoriten auf den Aufstieg“, sagt Can Yurtseven. Er hoffe aber, dass Blau-Weiss damit erst nach dem Wochenende anfange. So spielen sie TG Frankenthal: Tor: Adams, Scharfenberger - Abwehr: Eck, Beck, Zurke, Frank, Firsching - Mittelfeld: Reinhard, Haber, Schneider, Kohlmann - Sturm: Cunningham, Zettler, Seel, Martens.

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