Frankenthal Doppelschlag bringt TG aus dem Tritt

91-76769310.jpg

FRANKENTHAL. Hallenhockey-Bundesligist TG Frankenthal hat nach der Entlassung von Trainer Fabian Rozwadowski zu Jahresbeginn seine Mission erfüllt. Der Klassenerhalt wurde am Samstag im Auswärtsspiel durch den 5:4 (1:2)-Erfolg beim SC Frankfurt 1880 gesichert (wir berichteten gestern in der RHEINPFALZ am SONNTAG). Gestern folgte allerdings vor eigenem Publikum eine 2:6 (2:1)-Niederlage gegen den Tabellenletzten Münchner SC.

Nach dem glücklichen Erfolg der Turngemeinde in der Hinrunde in München gingen die Punkte diesmal verdient an den MSC, der über die gesamte Partie im Sturm flexibler und bissiger wirkte. Die Münchner waren auch dringender auf die Zähler angewiesen, wollten sie die Chance auf den Klassenerhalt im Fernduell mit Frankfurt wahren. Der SC 1880 gewann gestern gegen Nürnberg mit 7:6. Gerade in der zweiten Halbzeit sorgten Florian Michel und Michel Hummel in der TG-Hintermannschaft für Betrieb. Bis Mitte der zweiten Hälfte gab es jedoch auf beiden Seiten Gelegenheiten vorzulegen. Dann kippte die Partie durch einen Doppelschlag (46./47.) zugunsten des MSC. Can Yurtseven sah im 1:1-Vergleich bei einem Konter nicht gut aus, wusste sich nur durch ein Foul zu helfen. Den Siebenmeter verwandelte Felix Greffenius sicher zur erstmaligen MSC-Führung. Als Michel gleich mit dem nächsten Angriff zum 2:4 einnetzte, war die Partie gelaufen. Anders als am Vortag in Frankfurt – hier lag die TG nach der Pause mit 1:3 zurück – hatte Frankenthal nicht mehr die Frische, um das Blatt noch zu wenden. Die Angriffe waren nicht mehr druckvoll genug, oft wurde der Ball unkonzentriert und ungenau in die Spitze gespielt. Das Zurückerobern der Bälle kostete Kraft. Interimstrainer Thomas Vicca nahm Torwart Carsten Peikert vom Feld, versuchte mit Sven Becker als zusätzlichem Feldspieler, noch einmal Druck aufzubauen – vergeblich. Dabei hatte MSC-Coach Stefan Kermas nach eigener Aussage in der ersten Halbzeit ein ungutes Gefühl, weil der TG Sekunden vor dem Pausenpfiff mit dem schönsten Angriff die 2:1-Führung durch Timo Schmietenknop gelungen war. „Das war ein psychologisch ungünstiger Zeitpunkt“, sagte Kermas. Mit zunehmender Spieldauer erwiesen sich diese Bedenken aber als unbegründet. „Für uns stand heute das Ergebnis über allem. Der Sieg war für uns überlebenswichtig“, betonte der Münchner Übungsleiter. Schon in der ersten Halbzeit hätten sich die Gäste eine bessere Ausgangsposition verschaffen können, doch um die 20. Minute herum vereitelte ein starker Carsten Peikert im TG-Tor mehrere Großchancen. Zumeist war es vor dem Wechsel aber ein eher unattraktives statisches Spiel. Beide Teams lauerten aus einer massiven Abwehr heraus auf Lücken. Die TG fand zuerst die Bahn. Nach einem guten Pass von Christian Trump stand Hans-Christian Damm frei und lupfte den Ball ins Gehäuse. Nach einer Strafecke (18.) glichen die Gäste, die sich nicht verunsichern ließen, aus. Auch die erneute TG-Führung konterten sie nach der Pause gekonnt, glichen wieder durch Michel (32. ) aus. „Bei der Münchner Raumdeckung hätten wir mit einer hohen Passfrequenz spielen müssen. Das ist zu selten gelungen. Zwei Tore sind dann zu wenig“, bilanzierte TG-Kapitän Timo Schmietenknop. Nehme man Hin- und Rückspiel zusammen, sei die Punkteteilung sicher gerecht. Für die noch ausstehenden zwei Spiele gegen Nürnberg und den TSV Mannheim habe sich die Mannschaft vorgenommen, noch sechs Punkte zu holen. Keeper Carsten Peikert sah ein insgesamt schwieriges Spiel gegen den MSC. Auch er glaubt, dass die Mannschaft ehrgeizig genug ist, in den noch ausstehenden beiden Partien die maximale Punktzahl zu holen, auch wenn nach oben wohl nur noch wenig möglich sei. Christian Trump sieht da eher die Chance für Spieler, die bisher weniger Einsatzzeiten hatten, sich mehr in den Vordergrund zu spielen. So spielten Sie TG Frankenthal: Peikert - Beck, Eck, Schwindt, Yurtseven - Becker, Gans, Damm - Schmietenknop, Zettler, Reinhard, Trump Münchner SC: Gürtler - Grießl, Greffenius, Löhle, Duda - Stephan Humpfer - Hummel, Michel, Rostek Tore: 1:0 Damm (13.), 1:1 Rostek (18./k.E.), 2:1 Schmietenknop (29.), 2:2 Michel (32.), 2:3 Greffenius (46.), 2:4 Michel (47.), 2:5 Löhle (59.), 2:6 Grießl (60.) - Kurze Ecken: 2/0 - 2/1 - Beste Spieler: Peikert, Schmietenknop, Schwindt - Michel, Hummel, Löhle - Gelbe Karte: Schmietenknop - Zuschauer: 450 - Schiedsrichter: Lange/Schollmeyer (Ludwigsburg/Essen).

x