Frankenthal Die Spitze patzt, und der VfR nutzt es nicht aus

Verrückte Situation: Da verlieren in der Landesliga Ost die führenden Teams Kandel und Schifferstadt, aber der VfR Frankenthal als Dritter kann kein Kapital daraus schlagen, muss beim Schlusslicht Gommersheim eine 1:3-Niederlage einstecken. Auch verrückt: 3:0 führte in der B-Klasse die DJK Eppstein II bereits gegen Tabellenführer SG Leiningerland, doch beim Schlusspfiff hieß es 3:5. „Gommersheim hätte sich nicht beschweren können, wenn wir dieses Spiel mit 7:3 gewonnen hätten“, sagt VfR-Trainer Mathias Krauß zur Niederlage. Der Coach macht aber seiner Mannschaft in puncto Einsatz und Willen keinen Vorwurf. Drei Punkte haben den Sieg seiner Ansicht nach verhindert. An vorderster Stelle die mangelhafte Chancenauswertung: „Marc Haffa, Uwe Rebholz und Timur Karrais hatten zum Teil mehrere 100-prozentige Chancen auf dem Fuß und verwandelten sie nicht.“ Zweiter Punkt: Der VfR mache einfache Fehler in der Abwehrarbeit. Beide Tore in der ersten Halbzeit von Gommersheim seien solchem Leichtsinn geschuldet gewesen. Das dritte Manko sieht Krauß ein wenig in der Disziplin. Bei Zeitspiel oder beim Meckern des Gegners lasse sich sein Team zu leicht in die Situationen hineinziehen: „Da verpulvern wir zu viel Energie.“ Gommersheim habe zudem besser gespielt als es der Tabellenplatz aussagt. Natürlich sei die Gesamtsituation mit den Niederlagen der führenden Teams extrem ärgerlich. „Insgeheim schielt man ja doch nach oben. Ohne die vermeidbaren Niederlagen gegen Speyer und Gommersheim wären wir jetzt punktgleich mit Schifferstadt auf Platz zwei“, meint der Trainer. Durch die Niederlagen der Führenden habe sich die Situation aber auch nicht verschlechtert. „Vielleicht fehlt unserer extrem jungen Mannschaft ja noch ein wenig die Reife“, so Krauß. Dass die Mannschaft nun in Selbstzweifel verfällt, glaubt er nicht. „Da kann man doch vom Glauben abfallen“ – so ganz verdaut hat DJK-Eppstein-II-Trainer Erik Dommermuth die Niederlage gegen Tabellenführer SG Leiningerland auch am Tag danach noch nicht. „Ich kann die Niederlage noch nicht ganz nachvollziehen.“ Keine Frage, es hätte ein wunderschöner Tag für die DJK II werden können. Ein Sieg gegen den Tabellenführer mit dem Wiedereinstieg des vor Saisonbeginn schwer verletzten Marc Mannweiler, der sein erstes Spiel absolvierte. Und was für ein Einstand für Mannweiler, der gleich ein Tor erzielte. Denn bereits nach der 23. Minute führten die Gastgeber durch ein Eigentor von Simon Kerr (3.) sowie durch Treffer von Mannweiler (6.) und Bernd Frey (23.) mit 3:0. „Wir hatten Leiningerland bestens im Griff, waren klar überlegen“, sagt Dommermuth. Doch durch einen „dummen Fehler“, bei dem sein Team „gepennt“ habe, kamen die Gäste per Elfmeter in der 30. Minute zu ihrem ersten Tor. Direkt nach dem Wechsel fiel der Anschlusstreffer. Bis zur 82. Minute passierte nichts mehr. Dann allerdings nahm das Unheil seinen Lauf, an dem Dommermuth dem Schiedsrichter eine kleine Mitschuld gibt. Denn in eben jener 82. Minute marschierte Abdelaziz Boumariz nach seiner zweiten Gelben Karte vom Platz. Vier Minuten später traf es auch Torwart Jonas Eberhard. Der hatte seine erste Gelbe Karte wegen Zeitspiels gesehen, nun motzte er mit einem Gegenspieler – Gelb-Rot (87.). Vitali Brunsch ging in den Kasten. Dass er noch dreimal hinter sich greifen musste, hätte er wohl da auch nicht gedacht. Nur eine Minute später kassierte die DJK den Ausgleich. Danach kam es ganz dick: In der Nachspielzeit erzielte Leiningerland noch zwei weitere Treffer. Dommermuth hadert: „Was soll ich da sagen. Wir machen es dem Gegner derzeit zu leicht mit dem Toreschießen.“

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