Frankenthal Die richtige Balance finden

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Frankenthal. Erster Heimauftritt für die ersten Herren der TG Frankenthal in der Hallenhockey-Bundesliga: Heute, 20 Uhr, Sporthalle Am Kanal, empfängt die Turngemeinde den SC Frankfurt 1880. Die TG will nach dem 7:7 zum Auftakt den ersten Dreier einfahren. Doch Trainer Fabian Rozwadowski warnt vor einem unangenehmen Gegner.

Der SC Frankfurt 1880 hat zum Start in die neue Runde am vergangenen Sonntag in eigener Halle eine 2:6-Niederlage gegen den TSV Mannheim einstecken müssen. Doch von diesem Ergebnis will sich TG-Trainer Fabian Rozwadowski nicht täuschen lassen. „Der SC hatte deutlich mehr Möglichkeiten. Das ist dann eben der Klassiker, wenn man seine Chancen nicht verwertet.“ Von daher warnt der Übungsleiter vor einem Gegner, der tief steht, sich nicht rauslocken lässt. „Wir müssen uns an unseren Spielplan halten. Wir müssen die Balance finden zwischen mutig und schnell nach vorne spielen und die Kontergefahr minimieren. Dann knacken wir den SC.“ So sollte es auch gelingen, einfache Gegentore wie gegen Mannheim zu verhindern. Die Defensivspieler sind also gefordert. Aber auch in der Offensive „müssen wir eine Schippe drauflegen“. Die MHC-Defensive sei zu selten richtig in Bedrängnis geraten. Das Positive aus der Auftaktpartie der TG: „Wir haben uns zurückgekämpft.“ Die Situation vor dem Mannheim-Spiel sei fast etwas leistungshemmend gewesen mit all den Erwartungen im Vorfeld. Nach dem Spiel sei von der Mannschaft gefühlt etwas Ballast abgefallen. Weshalb Rozwadowski jetzt auch glaubt, „dass wir befreit aufspielen werden“. Geholfen hat in Mannheim, dass Christian Trump gegen seine alten Kollegen gleich viermal getroffen hat. „Im Kreis hat er auf Weltklasseniveau abgeschlossen“, befindet Rozwadowski. Trotzdem fordert er von allen Offensivkräften, sich mehr zu bewegen, aktiver beim Spielaufbau und auch in der Rückwärtsbewegung zu helfen. Und dass das gegen die von Ex-TG-Spieler Erik Koppenhöfer trainierten Hessen klappt, daran hat der Coach keinen Zweifel. „Für die Änderungen, die wir vornehmen müssen, müssen wir Hockey nicht neu erfinden.“ Er erwartet, dass die Partie deutlich härter wird als gegen den MHC, vor allem in den Zweikämpfen. „Gegen Frankfurt war es immer umkämpft“, sagt Rozwadowski. Eine sehr solide Partie beim MHC hat Abwehrspieler Marc Beck abgeliefert. Und auch in die Torschützenliste hat er sich eingetragen: Sein souverän verwandelter Siebenmeter brachte der TG den 5:5-Ausgleich, nachdem der MHC schon auf 5:3 davongezogen war. Aber auch in der Defensive sieht Rozwadowski noch Verbesserungsbedarf. „Die Anspiele in die Offensive müssen besser, die Winkel verändert werden.“ Für Marc Beck selbst kommt es darauf an, die positive Stimmung aus dem Mannheim-Spiel mit in die Partie gegen Frankfurt zu nehmen. „Das waren immer hitzige Spiele. Die Spieler kennen sich so gut mittlerweile. Aber wir wissen, was auf uns zukommt.“ Auch, wenn gegen die Badener noch nicht alles gestimmt hat, für das erste Saisonspiel war Beck zufrieden. „Aber wir können uns noch steigern.“ Dass SC-Trainer Erik Koppenhöfer der TG die Favoritenrolle überlässt, wundert den 26-Jährigen nicht. „Er will den Druck von seiner Mannschaft nehmen, dass sie befreit aufspielen kann. Genau das dürfen wir nicht zulassen“, sagt der 26-Jährige. Natürlich will sich die Turngemeinde im ersten Spiel vor eigenem Publikum schadlos halten. „Klar wollen wir zu Hause gewinnen. Wenn wir die Klasse halten wollen, gehört Frankfurt zu den Teams, die wir schlagen müssen“, sagt Fabian Rozwadowski. Dazu müssten die Spieler verstehen, dass eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Spiel beim MHC nötig sei. Nicht mithelfen können wird heute Sven Becker, der sich im Training den kleinen Finger der rechten Hand gebrochen hat. Friedrich Schwindt oder Christian Hans sind für den TG-Coach Alternativen für die Mitte. Gut möglich, dass dann Sandro Reinhard in den Sturm rückt. In Mannheim war der Schweizer noch in der Defensive aufgestellt. Hinter dem Einsatz von Abwehrspieler Can Yurtseven ist noch ein Fragezeichen. Er hat Grippe. Torwart Filip Neusser wird noch nicht spielen können. Fabian Rozwadowski erwartet den tschechischen Nationalkeeper für die Spiele gegen Nürnberg und München am zweiten Dezemberwochenende im TG-Kader.

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