Frankenthal Die Pokal-Überflieger

Maxdorf/frankenthal. Als die Basketballer der Spielgemeinschaft TSG Maxdorf/LSV Frankenthal Ende Februar den TV Clausen im Pokalspiel ziemlich überraschend mit 68:61 besiegt hatten, war die Überraschung groß. Sie sollten ins Halbfinale vorgestoßen sein, den Sprung zum Final-4-Turnier geschafft haben? „Wir dachten eigentlich, da kommt noch eine Runde“, sagt Trainer Andreas Merk. Die Überraschung klingt heute noch ein bisschen in seiner Stimme mit. Doch da kommt einfach keine Runde mehr. Da kommt nur noch das Final 4. Und so nehmen sie nun als erster Bezirksligist in der Geschichte des Turniers in seiner heutigen Form an diesem teil. „Wir sind schon stolz darauf“, gesteht Merk. Die SG TSV Maxdorf/LSV Frankenthal und der Pokal, das ist bislang die Geschichte einer Ansammlung von Davids, die im Laufe des Wettbewerbs gleich zwei Ansammlungen von Goliaths besiegten. Am 21. Dezember warf Maxdorf den SC Lerchenberg, Tabellenführer der Landesliga, raus. Die Spitzenposition nutzte Lerchenberg damals aber nichts, weil sie etwas übermütig in die Partie gingen – und 74:87 verloren. Fast auf den Tag genau zwei Monate später folgte dann der zweite Streich. Gegner Clausen, ebenfalls Landesligist, war zwar gewarnt, reiste allerdings mit nur sieben Spielern an – und konnte so in der Endphase der Partie nicht mehr mithalten. Ein wirkliches Pokalgeheimnis gibt es eigentlich nicht, sagt Merk. „Wir tun uns aber mit stärkeren Gegnern leichter.“ Und jetzt steht also am Wochenende das Final-4-Turnier in Koblenz an. „Es ist für die meisten aus der Mannschaft der Höhepunkt ihres bisherigen Basketballerlebens“, erzählt Merk. „Für uns ist das vergleichbar, wie wenn ein unterklassiger Verein im DFB-Pokal auf einen großen Gegner trifft, die restlichen Teilnehmer spielen ja drei, vier Spielklassen über uns“, betont Merk den Coup. Und drei, vier Spielklassen höher zu spielen, bedeutet natürlich auch, eine entsprechend höhere Qualität zu haben. Somit ist jetzt nicht unbedingt zu erwarten, dass Maxdorf/Frankenthal seine Pokalgeschichte fortschreibt. „Wir können schon froh sein, wenn wir die Spiele nicht mit 40, 50 Punkten Differenz verlieren“, sagt Merk. Immerhin sind mit dem 1. FC Kaiserslautern, dem BBC Horchheim, dem Halbfinalgegner heute, 20 Uhr, und den Lützel Baskets zwei Regionalligisten und ein Oberligist dabei. Es geht nun also vor allem darum, das Sahnehäubchen der Saison zu genießen. „Dritter können wir nur werden, wenn das Team, das ebenfalls im Halbfinale ausscheidet, am Sonntag keine Lust mehr hat“, glaubt Merk. Das Pokalmärchen seiner Mannschaft ist umso erstaunlicher, wenn man ein paar Monate zurückblickt. Vor einem Jahr verpasste die Spielgemeinschaft den angepeilten Landesliga-Aufstieg – auch, weil die Chemie zwischen dem damaligen Trainer und der Mannschaft nicht mehr stimmte. Andreas Merk, selbst noch Spieler, übernahm den Posten zunächst interimsmäßig. Da sich aber auch vier Monate später noch kein Nachfolger gefunden hat, blieb er einfach auf der Bank sitzen – bis heute. Und das durchaus erfolgreich. Er hat zwar diese Saison nur in einer Begegnung mitgespielt, was er sehr bedauert, dafür aber erfolgreich an der Seitenlinie gewirkt. Die Spielgemeinschaft verpasste zwar als Tabellenzweiter den direkten Aufstieg in die Landesliga. Das letzte Saisonspiel gewann die SG 76:69 in Kirchheimbolanden. Da aus der Bezirksliga Rheinhessen aber wohl kein Team nach oben möchte, erreicht Maxdorf/Frankenthal eventuell auf Umwegen die Landesliga. „Das entscheidet sich endgültig im Mai, es sieht aber gut aus“, sagt Merk. Aber jetzt zählt eh erstmal nur das Final-4-Turnier.

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