Frankenthal „Die ganze Familie ist stolz auf André“

Mit seinem 1:0 in der Verlängerung gegen Algerien hat André Schürrle (23) der deutschen Fußball-Nationalelf den Weg ins WM-Viertelfinale geebnet. Mit Joachim Schürrle (57), dem in der Gartenstadt lebenden Vater des gebürtigen Ludwigshafeners, haben wir über das Spiel und den Sohn gesprochen. In Frankenthal ist Schürrle senior wohlbekannt als ehemaliger Leiter des Eigen- und Wirtschaftsbetriebs (EWF). Heute fliegt auch er nach Brasilien.

Herr Schürrle, wenn der Sohn Deutschland ins WM-Viertelfinale schießt, muss der Vater doch vor Stolz platzen, oder?

Selbstverständlich. Die ganze Familie ist stolz. Wir sind alle happy. Wie haben Sie die Partie erlebt? Wir haben das Spiel in Ludwigshafen mit Freunden angeschaut und es sehr intensiv begleitet. Ich war danach fix und fertig – wie stecken Sie solche 120 Minuten weg? Mein Puls war ziemlich hoch. Jeder war nervös und sehr aufgeregt. Umso schöner ist es, wenn ein Spiel so positiv endet. Anschließend gab es unzählige Glückwünsche per SMS und über Whats-App. Das Handy hat ständig gebimmelt, da kommt man gar nicht zur Ruhe. Was ging Ihnen durch den Kopf, als André eingewechselt wurde? Ich habe mich natürlich sehr gefreut, er hat gleich prima Aktionen gehabt und ist gut ins Spiel gekommen. Das war für uns absolut toll. Sie hatten bereits Kontakt mit André. Was sagt er? Wie ist die Stimmung? Wir haben telefoniert, er ist natürlich glücklich über sein Tor. Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut, auch wenn alles sehr anstrengend ist. Aber wenn man möglichst weit kommen oder gar den Titel gewinnen will, tut man alles dafür. Um die Spieler herum ist alles professionell organisiert, da fehlt es an nichts. Die Anreisen zu den Spielorten und die Klimazonenwechsel gehen sicher an die Substanz. „Schüüüürrle“ titelte die „Bild“-Zeitung – wie ist es, den Familiennamen an solch prominenter Stelle zu lesen? Das ist schon interessant (lacht). Und natürlich auch sehr emotional. Für André ist es eine Auszeichnung. Sie fliegen nach Brasilien. Schon klar, wann und wo Sie Ihren Sohn treffen? Zunächst ist am Freitag das Spiel gegen Frankreich in Rio. Danach wird man sehen, wo wir uns treffen. Das lasse ich auf mich zukommen. Glauben Sie, dass André in der Anfangsformation steht? Das liegt in der Verantwortung des Trainerstabs. Dessen Entscheidung muss man akzeptieren. Dass es 80 Millionen Bundestrainer und unterschiedliche Meinungen gibt, ist doch ganz normal. André hat gegen Algerien ein gutes Spiel gemacht und sich nachdrücklich empfohlen. Ihr Tipp gegen Frankreich? 2:1 für Deutschland. Wie lange werden Sie in Brasilien bleiben? Solange, wie es geht – im Idealfall bis zum Finale. Bitte grüßen Sie André von ganz Ludwigshafen. Die Stadt ist stolz auf ihn. Das mache ich gerne.

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