Frankenthal Dekanat: Vortragsreihe zur Kunst in der Reformation

Martin Luther wurde von Lucas Cranach dem Älteren mehrfach gemalt.
Martin Luther wurde von Lucas Cranach dem Älteren mehrfach gemalt.

Das protestantische Dekanat lädt ab Donnerstag, 1. September, zu einer Veranstaltungsreihe ins Dathenushaus. Thema ist „Bild und Kunst in Reformation und Renaissance“. Anlass ist der 550. Geburtstag des Malers Lucas Cranach des Älteren, der mit Reformator Martin Luther befreundet war.

In vier Vorträgen soll der Bedeutung und öffentlichen Wirkung von Bildern und Karikaturen damals und heute auf den Grund gegangen werden, schreibt das Dekanat in einer Pressemitteilung. Der Erfolg der Reformation wäre ohne den modernen Buchdruck nicht denkbar gewesen, heißt es darin weiter. Die mediale Revolution der Druckerzeugnisse habe sich auch der massenhaften Verbreitung von Karikaturen und Bildern bedient, die ihre Wirkung in der Bevölkerung nicht verfehlten.

Ein weiterer Aspekt ist die Einbindung des Reformationsprozesses in die auch nördlich der Alpen wirkende Renaissance mit ihrer Konzentration auf Kunst und Wissenschaft sowie dem damit verbundenen neuen Welt- und Menschenbild. Angesichts der Veränderungen sorgte das biblische Bilderverbot („Du sollst Dir kein Bildnis machen“) für Spannungen. Sogar manche Reformatoren hatten gegenüber Bildern Vorbehalte, die sie teilweise sehr aggressiv äußerten.

Begnadet und geschäftstüchtig

Martin Luther (1483-1546) stand der bildlichen Darstellung nicht distanziert gegenüber. Und hier kommt der Maler Lucas Cranach der Ältere (1472-1553) ins Spiel, der ein überaus begnadeter und auch geschäftstüchtiger Künstler war. Er traf Martin Luther persönlich und stand mit seiner Werkstatt im Zentrum, als die Reformation ihr ganz eigenes Bildprogramm entwickelte.

Unter dem Titel „Die Macht der Bilder. Reformation und Renaissance und die Bedeutung des Visuellen“ wird Pfarrer Jörg Diehl von der Evangelischen Erwachsenenbildung im Dekanat Frankenthal am Donnerstag, 1. September, in die Reihe einführen. Am Freitag, 9. September, spricht Frank Hiddemann, Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, dann über das Thema „Was ist ein protestantisches Bild? Luther und Cranach“. Der Vortrag von Pfarrer Sören Rockenbach am Donnerstag, 22. September, trägt den Titel „Die Sieben Köpfe Martin Luthers. Bild und Karikatur in Reformationszeit und Heute“. Zum Abschluss der Reihe heißt es am Donnerstag, 6. Oktober, „Reformatorische Motive in Kunst und Literatur im 20. Jahrhundert“. Referent ist an diesem Abend Pfarrer Klaus Beckmann.

Die rund eineinhalbstündigen Vorträge finden jeweils um 19 Uhr im Dathenushaus (Kanalstraße 6) statt.

x