FRANKENTHAL Datenblätter für jedes einzelne Gebäude

Räume des alten Schlachthofs nutzt das Erkenbert-Museum als Depot. Mit Fördermitteln könnte die Einrichtung modernisiert werden.
Räume des alten Schlachthofs nutzt das Erkenbert-Museum als Depot. Mit Fördermitteln könnte die Einrichtung modernisiert werden.

Die Sanierung und Neugestaltung des Erkenbert-Museums in Frankenthal ist das mit Abstand gewichtigste Vorhaben, das die Stadt mithilfe des Förderprogramms „Lebendige Zentren“ finanzieren will. Darauf hat Thorsten Oliver Seifert vom Bereich Planen und Bauen vor dem Planungs- und Umweltausschuss hingewiesen. Mit sechs Millionen Euro werden die erwarteten Gesamtkosten in der Übersicht zum „aktuellen Sachstand“ des Vorhabens im Gebiet Innenstadt angegeben, die Seifert vorstellte.

Die mögliche „übliche Zuwendung“ des Landes, in der wiederum Bundesmittel enthalten sind, liegt nach Darstellung des Verwaltungsfachmanns beim angesprochenen Förderprogramm etwa zwischen maximal zehn und elf Millionen Euro. Der Zuschuss umfasst jeweils 90 Prozent der Kosten. Würde die Stadt diesen Rahmen (elf Millionen Euro) ausschöpfen, beliefe sich ihr zusätzlicher verpflichtender Eigenanteil (zehn Prozent) auf maximal gut 1,2 Millionen Euro.

Mit Blick auf das Erkenbert-Museum hat die Verwaltung bei den bisherigen vorbereitenden Untersuchungen ein ergänzendes Projekt ins Auge gefasst: Das frühere Kühlhaus des ehemaligen Schlachthofs an der Mörscher Straße könnte auf Dauer als Depot fürs Museum genutzt werden, berichtete Seifert. Dazu müsste es allerdings umgestaltet und technisch „hochgerüstet“ werden. „Das würden wir empfehlen“, sagte der Berichterstatter. Die erwarteten Kosten werden in der Übersicht zum Projekt mit 1,2 Millionen Euro angegeben.

Fünf Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung – zum Teil fokussiert auf Schwerpunktthemen wie Wohnen, Wirtschaft, Verkehr und Mobilität in der Innenstadt – dienten der Stadt im ersten Quartal des Jahres 2020 dazu, wesentliche Informationen und Anregungen zu sammeln. Viel Zeit habe man auch in eine „systematische Datenaufnahme“ investiert, berichtete Seifert. Unter anderem sei im Projektgebiet „für jedes Gebäude ein eigenes Datenblatt angelegt“ worden; bewertet wurde dabei auch der „Modernisierungsbedarf“.

Datenblätter gebe es zudem bereits für 51 Straßenabschnitte; auch hier wurden Informationen zum Bauzustand erfasst. Denkmäler und historische Bausubstanz habe man ebenso systematisch erfasst wie etwa Daten zu in der Innenstadt vertretenen Wirtschaftsbetrieben, Bildungs- und Schulungseinrichtungen oder zu vorhandenen Pflanzen im öffentlichen Raum. Diese vorbereitenden Untersuchungen sollen als Grundlage für ein „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ dienen.

„Was ist machbar?“ Es gehe zunächst darum, diese Frage mit einer Übersicht zu beantworten, erklärte Seifert. Grundsätzlich hätte die Stadt nach seinen Angaben die Möglichkeit, mit Fördermitteln auch „Gebäude zu kaufen, abzureißen und die Flächen neu zu nutzen“. Andererseits wäre es laut Übersicht auch möglich, die „Modernisierung und Instandsetzung privater Gebäude“ zu fördern.

„Da ist eine Fülle von Maßnahmen im Paket drin“, sagte Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU). Zentrale Bedeutung habe allerdings das Erkenbert-Museum: Auf anderem Weg, ohne diese Zuschüsse, wäre dessen Sanierung zurzeit gar nicht zu finanzieren.

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