Frankenthal „Blutspender helfen Leukämiepatienten“
„Blutspender helfen Leukämiepatienten“: So ist eine Aktion am Montag, 11. August, 14.30 bis 19 Uhr, im Hieronymus-Hofer-Haus, Foltzring 12, überschrieben. Wer dort Blut spendet, kann sich auch als möglicher Stammzellenspender registrieren lassen – und damit vielleicht künftig helfen, Leben von Krebspatienten zu retten.
Als Veranstalter treten der Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und die Stefan-Morsch-Stiftung auf. Das hat die Stiftung mitgeteilt. Seit Herbst vergangenen Jahres arbeiten beide Organisationen zusammen, um gemeinsam junge Menschen zur Blutspende und zur Typisierung zu motivieren. „Bei mehr als 200 solcher Termine konnten bislang mehr als 4000 neue potenzielle Lebensretter in der Datei der Stefan-Morsch-Stiftung registriert werden“, so die Veranstalter. Die Stefan-Morsch-Stiftung führt seit 1986 Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei. Ihr Namensgeber, der an Leukämie erkrankte 17-jährige Stefan Morsch aus Hoppstädten-Weiersbach (Kreis Birkenfeld), war 1984 der erste Europäer, dem in den USA erfolgreich Knochenmark eines nicht verwandten Spenders transplantiert wurde. Morsch erlag später dann den Folgen einer Lungenentzündung; seine Eltern gründeten eine nach ihm benannte Stiftung, die Daten von Stammzellenspendern sammelt und zugänglich macht. Viele Blutspenden würden für Krebspatienten gebraucht, zitiert die Stefan-Morsch-Stiftung ihren Vorsitzenden Emil Morsch: „Viele Leukämiepatienten bekommen nach einer Stammzelltransplantation noch Blutprodukte zur Unterstützung der Therapie. Aber schon vorher sind Blutkonserven nötig – etwa um die Wartezeit zu überbrücken, bis ein lebensrettender Stammzellspender gefunden wird.“ Jährlich erkranken nach Angaben der Veranstalter allein in Deutschland rund 11.000 Menschen an Leukämie. Oft reichten Bestrahlung und Chemotherapie nicht aus, um den Blutkrebs zu besiegen. Dann sei die Transplantation von Knochenmark oder Blutstammzellen für die Patienten die letzte Hoffnung auf Heilung. Als Stammzellspender kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren kostenlos registrieren lassen. Mit Einverständnis der Eltern kann man sich bereits ab 16 Jahren typisieren lassen. Bei der Blutspende sind die Altersgrenzen anders; hier muss man mindestens 18 Jahre alt sein, Neuspender dürfen nicht älter als 68 Jahre sein. Blutspender, die sich typisieren lassen wollen, bekommen ein Röhrchen Blut (knapp einen Fingerhut voll) zusätzlich abgenommen. Dieses Röhrchen geht dann zu Analyse ins Labor der Stefan-Morsch-Stiftung. Die Gewebemerkmale werden dort registriert und anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland in Ulm weitergegeben, wo sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung stehen. Für alle, die mehr über die Blutspendetermine mit Typisierungsaktion in Wohnortnähe wissen wollen, hat der DRK-Blutspendedienst West im Spender-Service-Center eine kostenlose Telefonnummer geschaltet. Unter 0800 1194911 werden montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr alle Fragen beantwortet. Im Internet gibt es Informationen unter www.blutspendedienst-west.de. Informationen zum Thema Stammzellspende und Typisierung sind unter www.stefan-morsch-stiftung.de zu finden; Auskunft gibt es auch über die gebührenfreie Telefonnummer 0800 7667-724. (spi)