Frankenthal Bild einer Ausstellung

Von Karl Otto Götzes großformatigen Werken haben sich die Schüler des Leistungskurses 12 Bildende Kunst der beiden Frankenthaler Gymnasien inspirieren lassen. Die Jugendlichen von Albert-Einstein- und Karolinen-Gymnasium in Frankenthal nehmen damit am Wettbewerb Jugend interpretiert Kunst teil, ein Projekt der Stiftung für Kunst und Kultur Bonn und des Museums Kuppersmühle Duisburg in Kooperation mit der Evonik Industries AG.

Im Mai waren die Schüler mit ihrem Lehrer Joachim Hanisch zu einem Besuch im Museum Kuppersmühle eingeladen (wir berichteten). Auf der Grundlage ihrer Eindrücke sollten sie in den folgenden acht Wochen ein eigenes gemeinschaftliches Kunstwerk gestalten. Das fertige Werk wird vom Museum Kuppersmühle abgeholt und mit den Werken von 19 anderen Schulen aus ganz Deutschland in einer Ausstellung im Februar präsentiert. Neben dem mit 5000 Euro dotierten Hauptpreis werden noch zwei weitere Auszeichnungen vergeben. Das Museum Kuppersmühle hat Werke namhafter Künstler im Bestand wie Anselm Kiefer, Markus Lüpertz und Bernhard Schultze. Es ist aber auch durch die besondere Architektur von Herzog & de Meuron selbst ein Blickfang. Vor allem das Treppenhaus hat es den Frankenthaler Schülern angetan. Sie hätten festgestellt, dass viele von ihnen Fotos davon geschossen haben, schreiben sie für die Präsentation ihrer Arbeit. In dem Treppenhaus spiegle sich die dynamische Malweise von Karl Otto Götz wider. Aus den Fotos wählte dann jeder der Schüler eine Vorlage aus. „Die 20 Einzelmotive wurden sortiert und zu einer Komposition zusammengesetzt. Es wurde geübt und skizziert, bis wir alle die jeweiligen Besonderheiten von Spannung, Rhythmik und Dynamik, die jeder Einzelvorlage innewohnte, aus dem FF beherrschten.“ Dann hätten sie sich mit der Malweise Götzes vertraut gemacht, schreiben die Schüler über die Entstehung ihrer Gemeinschaftsarbeit. Sie setzten „nur Naturpigmente, biologischen Binder und Kleister als Malmittel ein. Gleichzeitig galt es, mit Rakeln, Bürsten und breiten Pinseln sicher und schnell zu arbeiten.“ Nachdem sie sechs Wochen geübt hätten, ging es an die Arbeit. „Der Prozess wurde mit mehreren Kameras gefilmt – unser Zusammenwachsen dokumentiert.“ Bei dem 14 Quadratmeter großen Ergebnis mit dem Titel „Anpassung und Wagnis“ sollen die begrenzte Farbwahl und die Grundierung für den Zusammenhalt unter den Schülern selbst stehen. „Und doch sieht man am Endergebnis, dass jeder im Laufe unseres Projekts seinen eigenen Stil und Vorlieben entwickelte. Wir waren alle zu Kompromissen mit unseren Bildnachbarn bereit, um Harmonie und Übergänge zwischen den einzelnen Bildern zu verbessern. Denn das ist es, was uns ausmacht“, schreiben die Schüler. (möt)

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