Frankenthal Bauen an Benderstraße geplant

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Die Stadt stehe bei der Unterbringung von Flüchtlingen vor großen Herausforderungen, sagte Hebich. Mehrere Hundert seien es dieses Jahr gewesen, weitere seien 2016 zu erwarten. „Es ist keine Dauerlösung, sie in Messe- und Sporthallen unterzubringen“, sagte der Bürgermeister. Doch es gehe nicht nur um Flüchtlinge, sondern darum, „preisgünstigen Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten“ zur Verfügung zu stellen. Geeignete Flächen in städtischem Besitz gebe es nur wenige. Das Quartier am Festplatz komme dafür in Frage; vorrangig wolle man den südlichen Bereich prüfen. Da eine „schrittweise Entwicklung“ des Gebiets vorgesehen sei, stehe der Festplatz für die Nutzung zunächst weiter zur Verfügung, betonte Hebich. Man werde dann auch Zeit haben, „Alternativen zu prüfen“. Die künftige Wohnbebauung könnte laut Verwaltungsvorlage bis zu vier Geschosse hoch an den Außengrenzen des Gebiets „entlang des Meergartenwegs, der Benderstraße und der Frankenstraße“ errichtet werden. „Der innere Bereich soll niedriger mit bis zu drei Geschossen ausgebildet, der umliegende Grünanteil des Festplatzes soll weitgehend erhalten und geschützt werden“, heißt es in der Vorlage weiter. Die SPD forderte in einem Alternativantrag, einige Fragen zu klären, bevor der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst wird. Geprüft werden müsse unter anderem, ob künftig noch ein Festplatz gebraucht werde, und wo es dafür geeignetes Gelände gebe, sagte Alis Hoppenrath. Geklärt werden müsse auch, „für welche Bedarfe“ und „für welche Wohnformen“ Raum gebraucht werde. Dieser SPD-Antrag sei „überflüssig“, meinte Gabriele Bindert (CDU). Ihre Fraktion halte das Areal für geeignet und erwarte nun nähere Vorschläge der Verwaltung. Carl Hezel (FWG), Gerhard Bruder (Grüne/Offene Liste) und Ulrich Pender (Linke) hielten die SPD-Fragen für „nachvollziehbar“ und plädierten dafür, sich damit auseinanderzusetzen. Dieter Schiffmann (SPD) regte an, bei einem Projekt in so exponierter Lage „externen Sachverstand“ zu nutzen. Auch die Möglichkeit eines städtebaulichen Wettbewerbs sollte in die Überlegungen einbezogen werden, sagte Schiffmann. Bindert sah daraufhin Anlass, vor „Verzögerungen“ zu warnen. Sie sei sicher, dass die Verwaltung alle Fragen angemessen berücksichtigen werde. Das sicherte anschließend auch Martin Hebich zu; man strebe einen wirklich „offenen Abwägungsprozess“ an. Nachdem der Baudezernent auf Nachfrage von Alis Hoppenrath versichert hatte, die kritischen Punkte würden „vorrangig“ bearbeitet, akzeptierten alle Fraktionen die Beschlussvorlage der Verwaltung.

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