Kleinniedesheim Ausstellung „Malerei in der Pfalz“ im Schloss ab 18. Oktober

Eines der bevorzugten Otto-Dill-Motive waren Pferderennen. Hier ein Ölgemälde aus den 1920er-Jahren.
Eines der bevorzugten Otto-Dill-Motive waren Pferderennen. Hier ein Ölgemälde aus den 1920er-Jahren.

Um „Malerei in der Pfalz“ beziehungsweise von in der (Kur-)Pfalz geborenen Künstlern oder jenen, die hier gelebt und gearbeitet haben, geht es in einer Ausstellung im Kleinniedesheimer Schloss ab 18. Oktober. Kurator Oliver Bentz hat dafür Werke bekannter Maler ausgewählt – darunter der Frankenthaler Walter Perron –, aber auch in Sammlungen gekramt, um längst vergessene Namen wieder ans Licht zu bringen.

„Malerei in der Pfalz – Von der Jahrhundertwende bis Mitte des 20. Jahrhunderts“ ist der Titel der Ausstellung. Bei seiner Auswahl hat sich der Kurator Oliver Bentz nach eigener Aussage auf Künstler beschränkt, die in der Region „von Wörth im Süden bis Worms im Norden, von der Haardt im Westen bis zur Bergstraße im Osten“, also in den Grenzen der einstigen Kurpfalz geboren wurden, hier lebten oder arbeiteten.

Die ausgestellten Werke – im Wesentlichen Landschaftsdarstellungen, Stillleben und Porträts – stammen aus drei privaten und der Kunstsammlung des Rhein-Pfalz-Kreises. Darunter sind Werke bekannter Maler wie Otto Dill, Otto Ditscher, Albert Haueisen oder Max Bergmann, aber auch von Künstlern, die, wie es Bentz formuliert, „dem allgemeinen Gedächtnis eher entfallen sind“. Dazu zählen etwa Senta Geißler, die als erste Frau 1919 an der Kunstakademie Karlsruhe studieren durfte, Otto Hodapp, Otto Leidel oder Amandus Goetzell.

Otto Dill malte gerne Löwen

Zu den bekannteren Kunstschaffenden gehört Otto Dill. In Neustadt als Sohn eines bayerischen Postbeamten geboren, wuchs er in München auf, kehrte aber in den 1930er-Jahren in die Pfalz zurück. Wüsten- und Beduinenszenen, Stierkampfstudien, Tierbilder – Löwen-Darstellungen trugen ihm den Spitznamen „Löwen-Dill“ ein – zeugen von weiten Reisen des Malers. Bevorzugte Sujets waren auch Pferderennen und Polospiele.

Über die Grenzen von Rheinland-Pfalz bekannt wurde Otto Ditscher als Namensgeber eines seit 1978 vom Rhein-Pfalz-Kreis ausgelobten Kunstpreises für Buchillustration. Der Hintergrund: Ditscher illustrierte selbst Meisterwerke deutscher Dichtkunst.

Weit über die Grenzen Deutschlands bekannt ist der von der Stadt Frankenthal ausgelobte Perron-Kunstpreis. Mit diesem sollte dem künstlerischen Zweig der alteingesessenen Frankenthaler Familie mit dem Bildhauer Philipp, dem Sänger Carl und dem Maler/Bildhauer Walter Perron gedacht werden.

Noch Fragen?

  • „Malerei in der Pfalz – Von der Jahrhundertwende bis Mitte des 20. Jahrhunderts“ im Schloss Kleinniedesheim, Großniedesheimer Straße 1, vom 18. Oktober bis 15. November. Geöffnet sonntags von 13 bis 17 Uhr.
  • Anstelle einer Eröffnung gibt es einen Einführungsfilm ab 15. Oktober im YouTube-Kanal unter dem Suchbegriff „Rhein-Pfalz-Kreis“.
Ihr Ehemann konnte Senta Geißler für die Kunst der Moderne begeistern. Hier ein Ausschnitt aus dem „Stillleben“ in Öl.
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Ein Ausschnitt aus dem Ölgemälde „Selbstbildnis mit Zigarre“ von Otto Leidel, das 1914 entstand.
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Otto Hodapp malte 1954 „Stillleben“ mit Öl auf Holz, hier ein Ausschnitt.
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Albert Haueisen porträtierte „Josefine“ (hier ein Ausschnitt) 1927 mit Öl auf Karton.
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„Herbst an der Haardt“ – das Ölgemälde von 1927 stammt von dem Frankenthaler Walter Perron.
»Herbst an der Haardt« – das Ölgemälde von 1927 stammt von dem Frankenthaler Walter Perron.
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