Frankenthal Aus Liebe zum Basketball

Maxdorf/Frankenthal. Andreas Merk hat die Basketballer der SG Maxdorf/Frankenthal überraschend ins Final-Four des rheinland-pfälzischen Pokals geführt. Der Lehrer lebt und liebt diesen Sport. Er wollte einmal Profi werden, merkte aber, dass es dafür nicht reicht. In dieser Zeit hat er sich ein Netzwerk aufgebaut, das er heute noch nutzt.

Ein Slogan der nordamerikanischen Basketballprofiliga NBA lautet „I love this game“. Es ist ein Slogan, der auch auf Andreas Merk zutrifft. „Sport hat in meinem Leben einen großen Stellenwert“, sagt der 28-Jährige. Und Sport, das ist für den Trainer der Spielgemeinschaft TSG Maxdorf/LSV Frankenthal, vor allem Basketball. Basketball ist ein Lebensgefühl. Sein Lebensgefühl. Musik, Kleidung – alles ist bei Merk basketballtypisch. „Wir sind halt anders als Fußballer“, sagt Merk und lacht. Er lebt für den Sport. Fast jeden Tag steht er als Übungsleiter in einer Halle. In Speyer, wo er als Co-Trainer für das U-16-Bundesligateam der BIS Baskets Speyer arbeitet, in Maxdorf, bei den Spielen am Wochenende. Außerdem leitet er an einer Neustadter Schule, an der er als Lehrer unterrichtet, eine Arbeitsgemeinschaft. Verliebt in den Sport war der Ellerstadter schon im Alter von 13, 14 Jahren. Damals stand er vor der Entscheidung, weiter in Maxdorf zum Spaß zu spielen, wie seit rund fünf Jahren. Oder nach Speyer zu wechseln und leistungsmäßig gefördert zu werden. Merk ging nach Speyer, mit dem Gedanken an eine Profikarriere im Hinterkopf. Der Schritt nach Speyer war ein großer Sprung. Plötzlich ging es um etwas. Jeden Tag war Training angesetzt. Spiele gegen starke Nachwuchsteams standen an. „Es gab am Anfang schon Tage, da habe ich daran gedacht, aufzugeben“, räumt er ein. Doch Merk biss sich durch. Er trainierte noch mehr, noch härter, besuchte Feriencamps, nahm Individualtraining – und wurde ein Guter. Mit einer Profikarriere klappte es trotzdem nicht. Es setzte ein Wachstumsstopp ein. Er, der als 14-Jähriger bereits 1,80 Meter groß war, war plötzlich zu klein für einen Center. Er musste die Position wechseln, sein Spiel umstellen, neue Abläufe lernen. Er sah, dass es nicht reichen würde. Kurz vor dem Abitur wechselte er 2004 zurück nach Maxdorf. Der Spaß am Spiel sollte wieder im Vordergrund stehen. Doch er will die Zeit als Leistungssportler nicht missen. Auch wenn er im Bett lag, während Gleichaltrige feiern gingen. Auch wenn sein Traum zerplatzte. „Die Erfahrungen haben mich enorm weitergebracht“, sagt Merk. Er knüpfte Kontakte, von denen er noch heute profitiert. Und er hat vor allem gelernt, dass man immer 100 Prozent investieren muss, wenn man etwas erreichen will. Die Rückkehr nach Maxdorf war nicht nur der Beginn seiner schönsten Zeit als Basketballer, denn es folgte der Durchmarsch von der Bezirksliga in die damals noch viertklassige Oberliga. Sie war auch die Startphase der Trainerkarriere. Bei der TSG Maxdorf absolvierte er nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Er machte seinen C-Trainerschein, coachte verschiedene Teams im Verein. Merk hat gemerkt, „dass mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sehr viel Spaß macht“. So entschied er sich, ein Lehramtsstudium (Sport und Wirtschaft) in Landau aufzunehmen. Und er beschloss, weiter als Übungsleiter zu arbeiten. Erst im Nachwuchsbereich, dann nach einer kurzen Unterbrechung als Coach der Maxdorfer Oberliga-Damen. Und seit 2012 als Co-Trainer der U 16 der BIS Baskets Speyer. In der abgelaufenen Saison übernahm er – mangels Alternativen – zudem die Spielgemeinschaft TSG Maxdorf/LSV Frankenthal. Also die Mannschaft, in der er selbst spielt – und führte sie völlig überraschend ins Final-Four-Turnier um den rheinland-pfälzischen Basketballpokal. Er sieht sich mittlerweile mehr als Coach, denn als Spieler: „Als Trainer ist man viel mehr verantwortlich für den Erfolg. Als Spieler ist man nur ein Einzelteil eines großen Puzzles.“ Daher sieht er seine Zukunft eher am Rande des Spielfelds. Zumindest ein Regionalligateam möchte er mal trainieren. Vielleicht auch mal eine Jugend-Bundesligamannschaft. „Und sollte mal ein Bundesligist anfragen, würde ich auch nicht nein sagen“, so Merk. „Aber Profitrainer ist kein absolutes Ziel von mir.“ Schließlich sei er auch sehr gerne Lehrer.

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