Lambsheim AfD-Mitglied von Friedhofsbesuch ausgeschlossen

Der Besuch des jüdischen Friedhofs Lambsheim fand ohne Beteiligung der AfD statt.
Der Besuch des jüdischen Friedhofs Lambsheim fand ohne Beteiligung der AfD statt.

Während der Sitzung des Ausschusses für Gedenkarbeit und Demokratieförderung am Freitag ist es zu einem Eklat gekommen, ausgelöst von AfD-Mitglied Wolfgang Kräher. Dieser hatte mit rassistischen Theorien aus dem Nationalsozialismus auf einen Vortrag reagiert. Das hatte unmittelbare Konsequenzen für das Bezirskverbandsmitglied.

Der AfD-Repräsentant im Bezirksverband Pfalz hatte nach dem Vortrag von Lukas Krauß über den Verein „Wein gegen Rassismus“ die Frage gestellt, ob es denn Beispiele für Rassismus bei den Winzern gebe. Anschließend hatte Kräher von verschiedenen menschlichen Rassen gesprochen. Auf den von Krauß erwiderten Kommentar, dass die Forschung Rassentheorien längst als unwissenschaftlich eingestuft habe, spottete Kräher mit dem Kommentar: „Ihre angebliche Forschung.“ Auch wenn Krauß die Situation zunächst mit dem Hinweis löste, dass Krähers Anwesenheit im Bezirksverband der beste Beweis dafür sei, warum es Vereine gegen Rassismus brauche, blieben die Kommentare des AfD-Mitglieds nicht folgenlos.

Bernhard Kukatzki (SPD) war anzumerken, dass er mit den von Wolfgang Kräher (AfD) getätigten Aussagen nicht einverstanden war. Mehrfach hatte sich der Leiter der Landeszentrale für politische Bildung während der Ausschusssitzung zu Kräher gedreht und dessen Worte kritisiert.

Kukatzki: Besuch wäre unpassend gewesen

„Ich habe das in einem öffentlichen Gremium wie diesem so noch nicht gehört“, kommentierte Kukatzki den Vorfall nach der Sitzung auf dem Weg zum jüdischen Friedhof. Kräher war vom Vorstand des Ausschusses, Felix Schmidt (Grüne), im Namen der Ausschussmitglieder gebeten wurden, der anschließenden Exkursion auf den jüdischen Friedhof fernzubleiben. Kräher und die ebenfalls für die AfD anwesende Karin Leissing befolgten diese Bitte dann auch widerspruchslos.

Auf dem Friedhof angekommen, bekräftigte Kukatzki dann noch einmal, wie unpassend er es gefunden hätte, wenn AfD-Mitglieder nach solchen Aussagen eine jüdische Gedenkstätte besucht hätten. „Dieser Friedhof wird ja nur deshalb nicht mehr genutzt, weil es mal so etwas wie Rassentheorie gegeben hat“, sagte er.

Warum der Ausschuss in Lambsheim war und was dort vorgestellt wurde, lesen Sie hier.

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