Frankenthal Abschied für 39 Pioniere

Besonders gut und besonders engagiert: die IGS-Abiturienten Kai Braun, Alina Baumgärtner, Lara Eckhardt und Natalie Butterwei (v
Besonders gut und besonders engagiert: die IGS-Abiturienten Kai Braun, Alina Baumgärtner, Lara Eckhardt und Natalie Butterwei (von links).

Der erste Abitur-Jahrgang der Integrierten Gesamtschule (IGS) Robert Schuman hat das Ziel erreicht. Am Freitag sind 39 Absolventen verabschiedet worden. Sie berichteten zwar von einer teils chaotischen Zeit, stellten aber ihre Schulzeit äußerst positiv dar. Das beste Abi schrieb Natalie Butterwei.

„Es waren auch für uns Lehrer aufregende neun Jahre, denn, ob wir die Oberstufe anbieten können, war in der fünften Klasse noch nicht sicher“, erinnerte Schulleiter Paul Volz. Umso mehr freue er sich, dass die Abiturienten durchgehalten hätten. Möglich gewesen sei die Hinführung zum Abitur aber auch dank der Unterstützung der Stadt, die sich für die Schaffung einer IGS in Frankenthal eingesetzt habe, betonte er. Unter dem Motto „Mafiabi – 13 Jahre unorganisiertes Verbrechen“, hatten die Absolventen ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Laszlo Unger und Nora Gourgues lobten das Miteinander und die Möglichkeit, das neue Konzept auszuprobieren. „Die Jahre hier waren chaotisch, aber das Improvisieren haben wir gelernt“, so Unger. „Wir bekamen Denkanstöße von Lehrern und durch Klassenfahrten sowie Theater- und Opernbesuche neue Eindrücke. Vor allem Schulleiter Paul Volz hatte Vertrauen in uns“, lobte Gourgues. Für die Eltern und Schüler, die sich für die IGS entschieden, sei es ein Sprung ins kalte Wasser gewesen, erwähnte Elke Weinand, Mitglied des Vereins der Freunde. Trotz des Umbaus einen guten Unterricht zu bekommen, sei für alle sicher eine große Herausforderung gewesen, aber „ihr habt es geschafft“. Fördervereinsvorsitzende Linda Mißkam sagte: „Ich wünsche euch, dass ihr immer Unterstützer an der Seite habt.“ Mit launigen Worten verabschiedete Lehrer Andreas Jakob die Schüler. „Wir mussten gefühlte 2000 Kursarbeiten schreiben, die Anforderungen in Deutsch waren utopisch und es war eine harte Bildungsepoche“, zählte er Zitate der Schüler auf. Aber er habe tolerante und kreative Schüler erlebt, sei stolz auf deren Leistungen. „Lasst euch nicht verbiegen und akzeptiert nicht die bedingungslose Flexibilität im Beruf“, riet er ihnen. „Dies ist ein Festtag für die Schule und die ersten Abiturienten hier“, sagte Bürgermeister Bernd Knöppel (CDU). Der ehemalige Oberbürgermeister Theo Wieder (CDU) habe den Start der IGS und den Umbau vorbereitet. Das Projekt sei eine Riesenherausforderung für alle und nicht ohne Probleme gewesen. „Schule kann manchmal wie eine lästige Katze sein, aber sie ist ein wertvoller Wegweiser, meistert künftig auch die Niederlagen“, sagte er. Für den Elternbeirat lobten Nicole Fischer und Jochen Breitwieser die Schüler für ihren Erfolg. Mit fetziger Musik verabschiedeten die Lehrer Jens Haberkorn (Keyboard) und Patrick Breitwieser (Gitarre und Gesang) die Ex-Schüler. Die Abiturienten begeisterten mit Szenen aus einer selbstverfassten Geschichte auf der Grundlage von Gemälden ebenso wie mit dem Gitarrenspiel von Arcan Akyol. Die Abiband brachte fröhliche Stimmung. Eine Überraschung hatten die Schüler noch parat: Sie spendeten eine Metalltafel, auf der der erste Abijahrgang verewigt ist, inklusive der Unterschriften aller Absolventen. Sie soll einen Platz im Schulgebäude finden.

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