Rhein-Pfalz Kreis Zur Sache: Neue Maut ab Sommer

Michael Peters, Chef der nun in Bobenheim-Roxheim angesiedelten Firma Intertrans, ist Mitglied im Vorstand des Speditions- und Logistikverbands (DSLV) für Hessen und Rheinland-Pfalz. In dieser Funktion hat ihn die RHEINPFALZ gefragt, was an der landläufigen Meinung dran ist, dass der Schwerlastverkehr gern über Bundes- und Landesstraßen und durch enge Dörfer fährt, um Autobahnmaut zu sparen. „So ein Ausweichverkehr findet eher selten statt“, sagt Peters, denn der Zeitverlust sei in der Regel zu groß und wiege die Mautersparnis nicht auf. Er verweist auf eine aktuelle Pressemitteilung, für die sich fünf Logistikverbände zusammengetan haben, darunter der DSLV. Die Verbände begrüßen die zum 1. Juli kommende Maut auf Bundesstraßen aus Gründen der Einheitlichkeit und Kostentransparenz. In der Mitteilung heißt es: „Ausweichverkehre auf Landstraßen erwarten die Bundesverbände nicht. Denn mautfreie Umwege führen in der Regel zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen, wodurch monetäre Vorteile überkompensiert werden.“ Gleichwohl weisen die Verbände darauf hin, dass sich der Straßengüterverkehr durch die neue Maut um zwei Milliarden Euro jährlich verteuern werde. Schon jetzt liege der Anteil der Mautkosten an den Gesamtkosten für die Transporte mit Lkw bei durchschnittlich zehn Prozent. „Die regionale Ausweitung der Lkw-Maut zum 1. Juli kann sich deshalb auch auf die Fracht- und Verbraucherpreise auswirken.“ Die Logistiker fordern, dass der Bund die zusätzlichen Mauteinnahmen auf 40.000 Bundesstraßenkilometer für den Erhalt von Straßen und Brücken verwendet. Intertrans-Chef Peters weist im Zusammenhang mit der Straßenbenutzungsgebühr darauf hin, dass Speditionen für ihre Fahrzeuge in der Regel die Abgasnorm Euro VI anstrebten, weil die Lastkraftwagen dann in die niedrigste Mautklasse eingeordnet würden.

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