Rhein-Pfalz Kreis Weichen für die Zukunft stellen

Im Turn- und Sportverein (TuS) Gerolsheim ist das Amt des Vorsitzenden schon wieder vakant. Denn Edgar Geipel hat den Posten aus gesundheitlichen Gründen zurückgegeben. In der Generalversammlung am morgigen Freitag ab 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus steht zudem das Engagement bei der Handballspielgemeinschaft (HSG) Eckbachtal auf dem Prüfstand.

Zwölf Punkte umfasst die Tagesordnung der morgigen Jahreshauptversammlung. Entscheidend für die nähere Zukunft des Vereins dürften die Punkte neun bis elf sein. Da sollen die Mitglieder zunächst über die Anpassung der Mitgliedsbeiträge befinden. „In die Erhebung der Beiträge muss dringend Struktur rein“, betont Jürgen Staab, stellvertretender Vorsitzender des TuS. Auf dem Prüfstand stehe zum Beispiel die Beitragsfreiheit für Mitglieder, die 65 Jahre und älter sind. Ums liebe Geld geht es auch bei Punkt zehn. „Die Technik der Kegelbahn ist mittlerweile 17, 18 Jahre alt“, sagt Jürgen Staab, Stammkraft in der ersten Herrenmannschaft der Kegler. Um eine Anhäufung der Reparaturkosten zu verhindern, soll die Anlage saniert werden. Staab nennt eine Investitionssumme von 40.000 bis 50.000 Euro. Der Verein hofft auf einen Zuschuss des Landessportbunds. Frühestens im Mai sei mit einer Antwort zu rechnen, meint Staab. Zu Punkt zehn gehört auch die finanzielle Beteiligung an der HSG Eckbachtal (Handball). Der TuS Gerolsheim ist neben TSV Freinsheim, ATB Heuchelheim und TuS Laumersheim einer der Stammvereine der Spielgemeinschaft. Jeder dieser Vereine zahlt laut Frank Reber, Abteilungsleiter Handball bei der HSG, rund 7000 Euro pro Jahr in die HSG-Kasse. Doch den Gerolsheimern ist das zu viel. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht mehr“, meint Jürgen Staab. Vom TuS seien ungefähr 25 Kinder, die bei den „Gekkos“ Handball spielen. Das seien weniger als zehn Prozent der Mitglieder bei der HSG. Daher wolle man nicht mehr den vollen Betrag entrichten. Möglich sei eine Halbierung der Leistungen. Frank Reber nennt andere Zahlen. Er kommt auf 50 bis 80 Mitglieder aus dem TuS Gerolsheim bei den Eckbachtalern. Der TuS habe die Mitgliedschaft in der HSG auch schon gekündigt. „Vorbehaltlich eines Widerrufs, je nachdem, was entschieden wird“, sagt Reber, da es sonst Schwierigkeiten mit der Kündigungsfrist gegeben hätte. Reber sieht den etwaigen Abschied aus der HSG kritisch – für den TuS Gerolsheim. „Handball ist ein Sport, der junge Leute anlockt. Ich glaube, das wird in Gerolsheim unterschätzt.“ Sollte der TuS bald nicht mehr zu den Stammvereinen der HSG Eckbachtal gehören, wäre das aus finanzieller Sicht „machbar“ für die Handballer. Die Mitgliedschaft des TuS endet laut Reber, so die Kündigung bestehen bleibt, am 30. Juni. Die anderen drei Stammvereine sähen das entspannt, sagt Reber. Sie müssten einer Reduktion des Gerolsheimer Beitrags zustimmen und ihn mittragen. Sie könnten laut Reber aber auch lieber auf Gerolsheim verzichten und Ausschau nach einem neuen Kooperationspartner halten. Auf die Frage, ob es die HSG nach einem Ausstieg des TuS Gerolsheim weiter geben werde, antwortet Frank Reber: „Definitiv ja!“ Vor Punkt zwölf „Verschiedenes“ sucht der TuS Gerolsheim dann einen neuen Vorsitzenden. Die Aufstellung der Tagesordnung habe man bewusst so gewählt, sagt Jürgen Staab. Vielleicht finde sich ja jemand, der den Vorsitz übernehmen wolle, wenn er oder sie wisse, in welche Richtung der Verein in Zukunft steuere. Staab kann sich nach eigenen Angaben aber auch vorstellen, das Amt kommissarisch für ein Jahr zu übernehmen, wenn die Mitglieder bei den Punkten neun und zehn ein Votum finden, dem er sich anschließen kann.

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