Frankenthal Vorsicht bei E-Mail-Kettenbriefen

Tablets und Laptop-Computer gehören an vielen Schulen zum Unterrichtsalltag. Über Regeln und Sicherheitsrisiken bei der Internet
Tablets und Laptop-Computer gehören an vielen Schulen zum Unterrichtsalltag. Über Regeln und Sicherheitsrisiken bei der Internetnutzung muss gesprochen werden.

Vergessene Passwörter, unerwartete Pop-up-Fenster auf dem Bildschirm und immer wieder die Frage: Klicke ich auf „ja“ oder „nein“? An der Friedrich-Ebert-Realschule plus konnten am Dienstag die Schüler der fünften Jahrgangsstufe den „Internet-ABC-Surf-Schein“ machen. Anlass dafür war der internationale Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet, eine Initiative der EU.

Für viele Fünftklässler ist der weltweite Verbund von Rechnernetzwerken ein unüberschaubares Datenmeer. Dennoch: Das Videoportal Youtube und den Messenger-Dienst WhatsApp kennen die allermeisten Elfjährigen nicht nur vom Hörensagen. Wissen sie aber auch, dass es bei der elektronischen Kommunikation Regeln gibt? An der Friedrich-Ebert-Schule (FES) lassen Erika Kardos und Claudia Herbst ihre Schützlinge die Seite für den „Internet-ABC-Surf-Schein“ aufrufen, und dann geht es los. Spielerisch und in Form eines Quiz’ müssen Fragen aus den unterschiedlichsten Themenbereichen beantwortet werden. „Darf man Musik aus dem Internet herunterladen?“, ist ebenso dabei wie: „Kannst du selbst Hörspiele machen und ins Netz stellen?“ Auch die Frage „Was ist ein E-Mail-Kettenbrief?“ muss beantwortet werden. Bei ausreichend hoher Punktzahl, dürfen sich die Schüler das Zertifikat am Ende ausdrucken. Zum internationalen Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet lernen die Schüler jedoch nicht nur, was ein E-Mail-Kettenbrief ist. Sie erfahren auch, dass es Folgen haben kann, ihn weiterzuschicken. Als Referent für Medienkompetenz erklärt Jürgen Reincke, dass man sich als Absender durchaus eine Anzeige einhandeln kann, wenn sich der Empfänger durch die Inhalte eines Kettenbriefes belästigt fühlt. Reincke verdeutlicht den Fünftklässlern aber auch, was es mit den Urheber- und Persönlichkeitsrechten auf sich hat, und er erklärt, wie ein sogenannter „Hacker“ arbeitet. Ins Grübeln geraten die Schüler allerdings bei der Frage, ob ein Hacker per se „böse“ ist, oder ob es auch Hacker von der „guten Sorte“ gibt. Ein kurzer Blick in die Gesichter lässt bereits erkennen, wie schnell so manchem Elfjährigen der Kopf raucht, wenn er sich mit den Fallstricken der digitalen Welt auseinandersetzen muss. Was ist eine Straftat, was nicht? Was ist legitim? Was ist legal? Um ihre Schützlinge im verantwortungsbewussten Umgang mit Medien gut auszubilden, nimmt die FES am Programm „Medienkompetenz macht Schule“ teil. Von der Landesregierung initiiert, begleitet dieses Programm die Schüler durch ihre gesamte Schulzeit und bietet Fortbildungsmöglichkeiten sowie Unterrichtsmaterialien für Lehrer an. Neben zwei PC-Räumen stehen an der Friedrich-Ebert-Schule auch drei mobile Koffer mit insgesamt 27 Notebooks zur Verfügung. Zum regelmäßigen Einsatz kommen sie beim wöchentlichen Unterricht im Fach Informationstechnische Grundbildung (IB). „Es liegt uns aber ebenso am Herzen, die Eltern in unsere Arbeit mit einzubeziehen – gerade wenn es um das Thema Internet geht“, betont Erika Kardos. Sie weise regelmäßig auf den „Mediennutzungsvertrag“ hin, der von Kindern und Eltern gemeinsam ausgehandelt und abgeschlossen werden könne. Zeitliche Regelungen, aber auch Absprachen für die Informationssuche im Internet könnten auf diesem Weg schriftlich festgehalten werden und zu einem ausgewogenen Tagesablauf beitragen, so Kardos. Beim „Safer Internet Day“ an der Friedrich-Ebert-Schule gibt es viele Fragen zu beantworten, und am Ende haben die allermeisten Schüler ihren „Internet-ABC-Surf-Schein“ bestanden. „Was ist ein Virus?“ kann oft ganz sicher beantwortet werden, und auch bei der Frage „Was tust du, wenn eine Internetseite dir Angst macht?“ wird nicht lange überlegt. Doch an der FES werden die Lehrkräfte nicht müde, gerade die Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen immer wieder zu betonen. Es geht darum, kritisch zu bleiben und sich über eines immer im Klaren zu sein: Das Internet vergisst nicht, nichts, nie. NOCH FRAGEN? —Den „Surf-Schein“ kann man aufrufen über www.internet-abc.de/kinder/lernen-schule/surfschein/ —Weiterführende Informationen zum Thema gibt es unter www.klicksafe.de und www.mediennutzungsvertrag.de.

x