Frankenthal Unterschiedliche Ambitionen

André Schiffer (links) und die DJK Schwarz-Weiss Frankenthal wollen A-Klassist Obersülzen ärgern.
André Schiffer (links) und die DJK Schwarz-Weiss Frankenthal wollen A-Klassist Obersülzen ärgern.

«Frankenthal.» Dass klassentiefere Mannschaften im Pokal klassenhöhere herausfordern können, macht den Reiz des Wettbewerbs aus. Ob der Klassenunterschied heute, 19 Uhr, im Fußball-Kreispokalspiel zwischen der DJK Schwarz-Weiss Frankenthal (B-Klasse) und dem SV Obersülzen (A-Klasse) wirklich zu sehen sein wird, daran zweifelt besonders Gästetrainer Sascha Gerber.

Beide Mannschaften haben am Wochenende ihren ersten Spieltag absolviert. Die Gemütslage danach ist unterschiedlich. Die Frankenthaler haben 7:0 gegen den TSV Grünstadt gewonnen und die Tabellenführung in der B-Klasse Nord übernommen. Offensiv geht man bei der DJK das Thema Aufstieg an: „Wir wollen hoch“, sagte Trainer Wissam Abdul-Ghani vor Saisonbeginn. Der SV Obersülzen will nicht runter in die B-Klasse: „Klassenerhalt, ganz klar“, nennt Sascha Gerber, Trainer bei den Gästen, als Saisonziel. „Ärgerlich“ ist für Gerber, dass die Saisonpremiere beim Bezirksligaabsteiger SV Weisenheim/Sand mit einer 2:3-Niederlage endete. „Wir waren die bessere Mannschaft, haben aber unsere Chancen nicht genutzt. Wir hatten mindestens vier, fünf 100-prozentige.“ Mehr noch als die Niederlage schmerzt Gerber, dass sich zwei Spieler in Weisenheim so verletzt haben, dass sie heute sicher nicht auflaufen können: Marc Küster und Dominic Gerber. „Das ist hart“, meint der Trainer. Er hofft, dass einer oder gar beide am Samstag im Derby gegen den VfR Grünstadt II wieder mitwirken können. Spielerisch und kämpferisch war Gerber mit seiner Mannschaft in Weisenheim zufrieden. Die Saison sei aber noch lang und am Ende des zweiten Drittels der Runde will Gerber den Klassenerhalt sicher haben. Für den Pokal heißt das: „Der ist für uns nun eher zweitrangig. Wir werden ihn mehr oder weniger herschenken.“ Zumal Gerber die Schwarz-Weissen nicht als typische B-Klasse-Mannschaft einstuft. Namen wie der Ex-Bundesliga-Spieler Selim Teber oder die Abdul-Ghanis machen Eindruck beim SV. Gerber will eher Spieler aus der zweiten Reihe zum Zug kommen lassen, damit sie Spielpraxis bekommen. DJK-Trainer Wissam Abdul-Ghani hat ebenfalls schon das nächste Meisterschaftsspiel in der B-Klasse am Sonntag gegen den TuS Altleiningen II im Visier. Auch er will dem einen oder anderen Spieler aus dem siegreichen Auftaktteam eine Pause gönnen. Aber der Reiz des Pokalspiels gegen ein höherklassiges Team sei schon da. Die DJK wolle gewinnen. Schließlich könne die Mannschaft so weiteres Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben in der Meisterschaft tanken. So weit, dass er angeschlagene Spieler aufs Feld schickt, will aber auch Abdul-Ghani nicht gehen. Dafür habe dann doch die Meisterschaft Priorität. Ob Selim Teber heute zum Einsatz kommt und ob der zum Auftakt angeschlagene Mohamed El-Haddadi spielen kann, konnte der Trainer noch nicht beantworten. Mit dem Kantersieg gegen den TSV Grünstadt war er zufrieden, auch wenn der Gegner nicht einer der stärksten der Klasse gewesen sei. Sportlich war der TSV Grünstadt ja abgestiegen. „Doch sieben Tore müssen erst einmal geschossen werden“, sagt Abdul-Ghani. Vor dem ersten Spiel sei es zudem für alle schwierig, weil man noch nicht genau wisse, wo man stehe. Als warnendes Beispiel hebt Abdul-Ghani die Lambsheimer Eintracht als Mitfavorit der B-Klasse hervor: „Die haben zum Auftakt bei einem Aufsteiger verloren. Wir wollten unser erstes Heimspiel unbedingt gewinnen.“ Im Pokal wolle man weit kommen. Aber irgendwann sei dann eben Schluss, weil ein stärkeres Team zugelost werde, sieht es Abdul-Ghani nüchtern. Weitere Spiele heute —Vatanspor Frankenthal II – ASV Maxdorf II (19 Uhr) —TuS Flomersheim – SV Kirchheim (19.30 Uhr) —SG Leiningerland II – ASV Mörsch (19.30 Uhr)

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