Frankenthal „Tendenz weiter steigend“

Christine Wieder
Christine Wieder

Der Zugang zu den Online-Bibliotheken der Metropolregion Rhein-Neckar wird immer bequemer, die Nutzung von E-Books und Hörbüchern immer beliebter. Über die verbesserten Ausleihbedingungen und die Entwicklung der Onleihe sprachen wir mit Christine Wieder, Leiterin der Stadtbücherei.

Frau Wieder, die digitalen Medien sind auf dem Vormarsch. Worin sehen Sie die Vorteile der Onleihe?

Es stehen verschiedene Geräte – Smartphone, Tablet oder E-Book-Reader – zur Verfügung, die kompakter sind als das traditionelle Buch und daher in jede Tasche passen. Auch das Schriftbild ist sehr lesefreundlich. Die Ausleihe kann unkompliziert von zu Hause aus erledigt werden. Wenn ein Medium nicht verfügbar ist, empfiehlt es sich in jedem Falle, einen „Vormerker“ zu setzen, weil dann eine automatische Benachrichtigung kommt. Ist die Nachfrage bei einem Werk besonders groß, etwa bei Bestsellern, werden mitunter Lizenzen nachgekauft, sodass man schneller zum Zug kommen kann. Wie sieht es mit Ausleihfristen aus? Für viele Menschen war die bisherige Frist von zwei Wochen zu knapp, um ein Buch ganz zu lesen. Die kürzlich vom Verein der Metropol-Card-Bibliotheken Rhein-Neckar beschlossene Verlängerung der Ausleihfrist von E-Medien von zwei auf drei Woche ist eine tolle Entwicklung und macht die Onleihe noch attraktiver als bisher. Wie hat sich die Nutzung digitaler Medien bei der Stadtbücherei entwickelt? Eingeführt wurde die Onleihe bei uns im Dezember 2011. Während 2016 noch 772 Leser davon Gebrauch machten und 29.339 E-Medien ausliehen, waren es 2017 schon 820 Nutzer und 33.195 Ausleihen. Die Tendenz ist weiter steigend. Welche E-Medien können ausgeliehen werden? Im Bestand sind derzeit 38.000 E-Books und 7880 E-Audios. Die Palette reicht von Belletristik und Bestsellern über Sachmedien bis zu Krimis und Liebesromanen. Daneben kann auf Zeitungen und Zeitschriften – auch fremdsprachige – tagesaktuell zugegriffen werden. Werden durch die Onleihe die Bücher in Papierform verdrängt? Das kann man so nicht sagen. Beispielsweise stehen Kochbücher oder traditionelle Medien zu medizinischen Themen nach wie vor hoch im Kurs. Die Nutzung ist ein Stück weit generationsabhängig. Was muss beim Zugang zur Onleihe beachtet werden? Benötigt wird entweder ein Ausweis der Stadtbücherei oder eine Metropol-Card. Die Zugangsdaten sind die Benutzernummer und das Passwort für das Stadtbücherei-Konto, wobei das Geburtsdatum voreingestellt ist. Da die Geräte unterschiedlich sind, gibt es keinen einheitlichen Weg, der für alle passt. Auch kommt es häufig zu technischen Neuerungen. Entstehen zusätzliche Kosten? Nein, die Nutzung der Onleihe ist mit der Jahresgebühr abgegolten. Und auch Mahngebühren können nicht anfallen, da die Medien nach Ablauf der Leihfrist automatisch zurückgegeben werden. Für manche klingt das alles etwas kompliziert. Bietet die Stadtbücherei für Neueinsteiger Hilfe an? Selbstverständlich. Wir sind bestrebt, die Interessenten von Anfang an zu begleiten. Wer nicht klarkommt, kann sich jederzeit bei uns melden, auch telefonisch. Bei der Einrichtung von E-Book-Readern, die mit der Onleihe kompatibel sein müssen, sind wir ebenfalls behilflich. Allerdings empfiehlt sich da vorherige Terminabsprache. Unser Service wird recht stark in Anspruch genommen. NOCH FRAGEN? Informationen unter der Rufnummer 06233 89-630, im Internet unter www.frankenthal.de/stadtbuecherei, oder vor Ort während der Öffnungszeiten in der Welschgasse 11. | Interview: Alois Ecker

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