Frankenthal Sternjakob-Gelände: Erstes Konzept für neues Wohngebiet

Ende vergangenen Jahres ist der Betrieb auf dem Sternjakob-Firmengelände ausgelaufen.
Ende vergangenen Jahres ist der Betrieb auf dem Sternjakob-Firmengelände ausgelaufen.

Bis zu 105 neue Wohnungen könnten gebaut werden - Stadtverwaltung könnte Räume im bisherigen Firmengebäude übernehmen

Das Unternehmen Alfred Sternjakob, bekannt vor allem durch seine Scout-Schulranzen, hat seinen Betrieb in Frankenthal Ende vergangenen Jahres eingestellt. Weitergeführt wird nur der erweiterte Werksverkauf an der Straße Am Strandbad (wir berichteten). Im Planungs- und Umweltausschuss präsentierte die Stadtverwaltung jetzt ein erstes Konzept für die mögliche weitere Nutzung des 2,6 Hektar großen Werksgeländes. Erarbeitet hat es das Planungsbüro Re2area aus Esslingen im Auftrag der Sternjakob-Eigentümer, der Nürnberger Steinmann-Gruppe. „Es ist notwendig, dass sich da was tut“, sagte Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) vor dem Ausschuss. Das Gelände biete „interessantes Entwicklungspotenzial“. Das bisherige Bürogebäude sei „in ordentlichem Zustand“; daher wäre ein Abriss unwirtschaftlich. Es biete sich eine gemischte Nutzung des Areals für Wohnen und Gewerbe an. Klar sei aber: Eine gewerbliche Nutzung müsse für die Nachbarn „verträglich“ sein; ein Logistikbetrieb zum Beispiel könne dort nicht angesiedelt werden. Der vorgestellte Planentwurf geht davon aus, dass der bisherige Verwaltungstrakt an der Ecke Frankenstraße/Am Strandbad erhalten bleibt. Dieses Gebäude könnte laut Verwaltungs-Drucksache „durch die städtische Verwaltung genutzt werden“; dazu müssten noch Gespräche geführt werden. Im hinteren Bereich des Geländes sollen bestehende Lager- und Produktionshallen abgerissen werden. Dort könnten dann Wohnungen geschaffen werden: 97 Einheiten zu je 80 bis 85 Quadratmeter in Geschossbauweise, acht zu je 160 Quadratmetern in Form von Reihenhäusern. Erschlossen würde das Wohngelände durch eine neue Straße, die von der Straße Am Strandbad abzweigt und in die Frankenstraße mündet. Um Stellplätze zu schaffen, seien eine oder zwei Tiefgaragen geplant, sagte Johannes Felger, stellvertretender Leiter des Bereichs Planen und Bauen. Eine Bauvoranfrage gebe es noch nicht, sagte OB Hebich auf Nachfrage von Gerhard Bruder (Grüne/Offene Liste). Es sei „noch nicht klar, ob Sternjakob selbst als Bauherr fungiert“, ergänzte Johannes Felger. Zudem überlege das Unternehmen noch, den Werksverkauf eventuell ins Gebäude im Süden zu verlegen. Gabriele Bindert (CDU) begrüßte das Vorhaben grundsätzlich. Es passe zum Ziel, mehr Wohnraum zu schaffen. Die Lage sei gut, das Angebot sei wohl dann „für unterschiedliche Geldbeutel geeignet“. Zu Binderts Frage nach dem weiteren Zeitplan sagte Felger: Ein konkreterer Entwurf sei nach der Sommerpause zu erwarten. Das Bebauungsplanverfahren könne man 2019 angehen, den Bau voraussichtlich 2020. Gerhard Bruder machte auf Absichtserklärungen der Bundesregierung aufmerksam, sozialen Wohnungsbau stärker fördern zu wollen. Der Grünen-Sprecher fragte, ob die Stadt mit Blick auf das genannte Gelände Möglichkeiten sehe, darauf einzugehen. „Die Eigentümer sind dafür aufgeschlossen“, antwortete OB Hebich. Das Thema sei beim Planverfahren näher zu betrachten; eventuell könne man eine Mindestquote für den Bau von Sozialwohnungen festlegen. Alis Hoppenrath (SPD) begrüßte das Vorhaben; es sei ein positiver Beitrag zur Innenentwicklung und zur „Konversion“ von bisherigem Gewerbegelände. Der erste Planentwurf vermittle den Eindruck, dass dort auch noch „Platz für Bäume“ sein werde. „Der Entwurf gefällt mir“, sagte David Schwarzendahl (Linke). Alle müssten ein Interesse daran haben, dass mehr „bezahlbarer Wohnraum“ geschaffen werde. „Bei 105 Wohneinheiten fehlt mir ein Spielplatz“, merkte Birgit Best (FWG) an. Der angesprochene erste Entwurf müsse noch in einigen Punkten ergänzt werden, sagte dazu OB Hebich. „Das Entwässerungskonzept fehlt auch noch.“

Reihenhäuser und Geschosswohnungsbau wären auf dem 2,6 Hektar großen Gelände nach den Vorstellungen der Planer machbar.
Reihenhäuser und Geschosswohnungsbau wären auf dem 2,6 Hektar großen Gelände nach den Vorstellungen der Planer machbar.
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