Ludwigshafen Reizvolle Kontraste

Die ersten Besucher waren von der Ausstellung sehr angetan.
Die ersten Besucher waren von der Ausstellung sehr angetan.

Seit Freitagabend ist in den Räumen der Volkshochschule (VHS) im Bürgerhof (Mitte) die Ausstellung „Die Pegeluhr – Wahrzeichen der Parkinsel“ zu sehen. Bis zum 31. Dezember können Interessierte auf zwei Etagen zahlreiche Bilder von Fotografen des Vereins „Photoart 67“ anschauen, die dieses Denkmal der Ludwigshafener Industriekultur in vielen Facetten zeigen.

Die künstlerisch und handwerklich sehr sorgsam und anspruchsvoll gemachten Bilder sind überwiegend in schwarz-weiß gehalten. Die dabei gewonnene Reduzierung auf die Linienführung und das Spannungsfeld zwischen hell und dunkel trägt viel zu der besonderen Atmosphäre bei, die das historische Bauwerk noch immer umgibt. In den Fluren der VHS werden die relativ kleinen, nur etwa 20 mal 30 Zentimeter großen Bilder mit umgebenden Passepartouts und entsprechenden Rahmen wirkungsvoll präsentiert. Die Bilder der Pegeluhr an der ehemaligen Kammerschleuse des Luitpoldhafens offenbaren die Schönheit eines Denkmals historischer Baukultur. Obwohl allein für den profanen Zweck des Anzeigens des Wasserstands gebaut, besitzt das von 1884 bis 1894 errichtete Gebäude eine ästhetisch ansprechende Architektur mit seinem Aufbau von würfelförmigem Sockel, sich nach oben verjüngendem Turm und oben abschließendem, dominierendem „Uhrenhaus“. Wie in der Gründerzeit üblich, ist der Bau reich mit Gesimsen, Friesen und Türmchen geschmückt und harmonisch gegliedert. Ganz oben nach allen vier Seiten weithin zu sehen ist ein Ziffernblatt mit goldenen Zahlen und Zeigern. Diese zeigen allerdings nicht die Uhrzeit, sondern den Rheinpegel an. Ein Schwimmer im Hafenbecken überträgt den jeweiligen Wasserstand über ein Drahtseil bis hinauf in das „Uhrwerk“ und über Zahnräder weiter auf die Zeiger. Die Anzeige des Rheinpegels ist funktionstüchtig, aber nicht geeicht. Auf den ausgestellten Fotografien ist auch einiges vom Inneren der Pegeluhr zu sehen, die für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich ist. Nachdem aus diesem Grund eine Führung der VHS zur Pegeluhr nicht zustande kam, sei die Idee zu einer Fotoexkursion entstanden, erläuterte VHS-Leiterin Stefanie Indefrey bei der Ausstellungseröffnung am Freitagabend. Es folgte eine Anfrage beim Verein „Photoart 67“, der mit der VHS zusammenarbeitet und in ihren Kellerräumen ein Fotolabor betreibt. Nach der Zustimmung von Hafenchef Franz Josef Reindl nahm das Fotoprojekt dann seinen Lauf, fünf aktive Fotografen des Vereins machten mit. „Die meisten Aufnahmen haben wir an zwei Samstagen Anfang Februar erstellt. Es war bitterkalt. Im Inneren der Pegeluhr gibt es eine Wendeltreppe, in der Mitte verläuft das Pegelseil. Es ist dort eng und dunkel. Ohne Zusatzbeleuchtung und Blitzgeräte ging nichts, für Stative war kein Platz. Es waren sehr schwierige Bedingungen, die wir aber gemeistert haben“, sagte der Vorsitzende des Fotoclubs, Wolfgang Leibig, bei der Ausstellungseröffnung. Die Qualität der gezeigten Fotografien gibt ihm recht. Wie er erläuterte, wurden die Aufnahmen sowohl mit analogen als auch mit digitalen Kameras gemacht. Die analogen Bilder wurden auf Schwarz-Weiß-Film fotografiert und später im eigenen Labor entwickelt. Einzelne Farbaufnahmen bieten dazu einen reizvollen Kontrast. Die ersten Besucher der Ausstellung zeigten sich bei der Eröffnung durch die Bank beeindruckt von den Aufnahmen. Noch Fragen? Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Volkshochschule im Bürgerhof besichtigt werden, der Eintritt ist frei.

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