Frankenthal Pozywio-Prozess: Landgericht verwirft Berufung, Angeklagter bleibt verschwunden

Ohne den Angeklagten sei eine Fortsetzung des Berufungsverfahrens nicht möglich, stellte die Kammer fest.
Ohne den Angeklagten sei eine Fortsetzung des Berufungsverfahrens nicht möglich, stellte die Kammer fest.

Eine Kammer des Landgerichts Frankenthal hat die Berufung im Fall Pozywio am Donnerstagvormittag verworfen. Der Grund: Der Angeklagte, der im August 2015 dem damals 20 Jahre alten Handballer Fabian Pozywio im Soccerpark Dirmstein (Rhein-Pfalz-Kreis) eine Flasche auf den Kopf geschlagen haben soll, ist seit dem fünften Verhandlungstag nicht mehr vor Gericht erschienen. Der Vorsitzende Richter Jan Hildebrandt vermutet, dass der 25-Jährige geflüchtet oder abgetaucht sei. Seine Anwesenheit sei aber für den weiteren Prozess erforderlich. Die Staatsanwaltschaft hat als Reaktion auf die Entscheidung der Kammer ihren Antrag auf Berufung gegen das Urteil, das vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts im August 2017 gefallen war, am Donnerstag zurückgezogen. Damit dürfte die damals gegen den 25-jährigen Angeklagten verhängte dreieinhalbjährige Haftstrafe wegen gefährlicher und schwerer Körperverletzung wieder Rechtskraft erlangen. Bei dem tragischen Vorfall am 8. August 2015 war Pozywio derart schwer verletzt worden, dass er dauerhafte gesundheitliche Schäden davontrug.

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