Frankenthal Perfektes Mannschaftsspiel bei „Team D“

Margot Schäfer demonstriert Besuchern des Pfarrfestes die Möglichkeiten der großen Kuhn-Orgel.
Margot Schäfer demonstriert Besuchern des Pfarrfestes die Möglichkeiten der großen Kuhn-Orgel.

Das „D“ in „Team D“ stand am Sonntag bei den Frankenthaler Katholiken weniger für Deutschland als vielmehr für Dreifaltigkeit – den Namen der neuen Großpfarrei. Und doch hinterließ auch die Fußball-Weltmeisterschaft beim ersten gemeinsamen Pfarreifest, zu dem rund 450 Besucher aus den Stadt- und Vorortgemeinden kamen, ihre deutlichen Spuren.

Diese zeigten sich bereits beim feierlichen Gottesdienst in der seit längerer Zeit wieder einmal gut gefüllten St. Ludwigskirche. Die Messdiener entschieden sich zum „Anspiel“ nicht für Weihrauch und Kerzen, sondern für das runde Leder, das sie auf der Suche nach Mitspielern vor dem Altar und im Mittelgang rollen ließen. „Gemeinsam sind wir stark – wie beim Fußball“, unterstrich Pfarrer Stefan Mühl. Die sechs Gemeinden der Pfarrei bildeten in ihrer Gesamtheit ein vielfältiges Bild von Kirche, sagte er. Optisch dargestellt werde das mit den Puzzleteilen, die sich zum Pfarreilogo zusammenfügten. Die „Mannschaft“ rekrutierte sich aus Vertretern der Gemeinden St. Georg Studernheim, St. Paul, St. Cyriakus Eppstein/Flomersheim, St. Jakobus, St. Ludwig und Heilig Kreuz Mörsch. Sie informierten über ihr Innenleben und artikulierten ihre Erwartungen an die Großpfarrei – angefangen von der Wahrung örtlicher Traditionen über die Einbindung junger Menschen in die Gemeindearbeit bis hin zur Stärkung der Ökumene. „Wir müssen die Grenzen in unseren Köpfen und Herzen überwinden“, hob Pfarrer Mühl in seiner Predigt hervor. Mannschaftliche Geschlossenheit und der Teamgedanke könnten manches ausgleichen. Rivalitäten und Egoismen dürften in der Kirche nicht gepflegt werden. Teamgeist bewiesen die vielen Ehrenamtlichen nicht nur bei den morgendlichen Aufbauarbeiten im Pfarrgarten von St. Ludwig, sondern auch beim reibungslosen Ablauf der Veranstaltung und der Bewirtung der Gäste. Dazu gab es kultivierte Blasmusik von der Stadtkapelle Frankenthal. Wie viele Sitzplätze gibt es in St. Ludwig? Was wiegen alle Glocken zusammen? Das waren nur zwei der zum Teil recht kniffligen Fragen, die es bei einer Kirchenrallye zu beantworten galt. Mit einem ebenso kurzweiligen wie informativem Rahmenprogramm gelang es, die Besucher aller Altersgruppen bis zum Public Viewing bei Laune zu halten. Es wurde gezaubert und Theater gespielt. Die Kleinen hatten ihren Spaß mit der Mohrenkopfschleuder, auf der Hüpfgiraffe oder beim Stockbrotbacken in der Jurte der Pfadfinder. Während die Kirchenmusikerin Margot Schäfer allerlei Wissenswertes über die große Kuhn-Orgel in St. Ludwig zu berichten wusste, musste ein sichtlich zufriedener Pfarreirats-Vorsitzender Theo Wieder wegen des starken Interesses zusätzliche Turmführungen anbieten. Bis zu den drei Glocken waren 120 Stufen zu überwinden. Das Geläut aus nächster Nähe zu beobachten, geriet zu einem ohrenbetäubenden Spektakel. Unterwegs baute Wieder noch einen Abstecher in die „geheime Kammer“ ein – eine eher staubige Mission, handelt es sich doch um einen Raum, der sich seit mehr als 80 Jahren im Rohbauzustand befindet.

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