Frankenthal Nachspielzeit: Wenn es den Trainer wieder juckt

Eigentlich hatte sich Matthias Mayer 2015 vom Trainerdasein schon verabschiedet. Doch wie das so ist im Leben: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. In Mayers Fall kam ein Anruf von Salvatore Mauro. Der Chef des VfR Frankenthal fragte an, ob der Edigheimer nicht Lust hätte, den VfR II zu trainieren.

Nach dem Aufstieg von Martin Wohlschlegel zum Coach der ersten Mannschaft war die Stelle als Übungsleiter der „Zweiten“ kurz vakant gewesen. „Eigentlich hatte ich mit der Trainerlaufbahn schon abgeschlossen. Aber dann habe ich mir die Mannschaft beim 3:3 gegen die VT Frankenthal angeschaut. Dann hat’s wieder gejuckt“, sagt Matthias Mayer im RHEINPFALZ-Gespräch.

Sein Einstand war mit dem 1:6 bei der TSG Eisenberg II vom Ergebnis her noch verbesserungswürdig. Nach dem 9:2 gegen Vatanspor Frankenthal und dem 10:3 am Freitag zu Hause gegen die DJK Eppstein II war Mayer schon wesentlich zufriedener. „Es ist eine gute Mannschaft, eine junge Mannschaft mit viel Potenziel. Das gefällt mir. Es macht mir Spaß, mit jungen Spielern zu arbeiten“, sagt der 38-jährige Vater von zwei Kindern.

Als Spieler sei er beim TV Edigheim, bei der DJK Eppstein, beim VfR Frankenthal, SV Ruchheim und wieder TV Edigheim vor allem in der Offensive zu finden gewesen. „Ich habe aber in meiner Karriere alle Positionen begleitet“, erzählt Mayer. Bis zur D-Jugend sei er sogar Torwart gewesen.

Danach sei er viereinhalb Jahre Coach beim TVE gewesen – bis 2015. Und jetzt also der VfR II. Da gilt sein Augenmerk auch der ersten Mannschaft. Deren Verbleib in der Bezirksliga Vorderpfalz stehe über allem, sagt Mayer. Entsprechend sei es ganz normal, dass die „Zweite“ zum Wohl der „Ersten“ auch mal zurückstecken müsse, wenn es an das Personal gehe.

Beim 10:3 gegen die DJK Eppstein II war es allerdings mal andersrum. Da sammelte Matteo Randazzo nach Verletzungspause wieder Spielpraxis in der Truppe von Mayer. Und das gleich garniert mit fünf Treffern. „Es freut mich natürlich, wenn ich einen wie ihn im Team habe. Aber wir haben nicht nur wegen ihm gewonnen. Das wäre dem Rest der Truppe gegenüber unfair“, betont der neue Coach.

Vom System her sei er nicht festgelegt. „Gegen Vatanspor habe ich mit zwei Stürmern spielen lassen, gegen Eppstein mit einem. Da bin ich flexibel“, sagt Mayer. Da muss er sich auch ein bisschen danach richten, welche Spieler er zur Verfügung hat.

Über die Dauer seines Engagements sei noch nicht gesprochen worden, lässt er durchblicken. Im Moment sei er noch in der Kennenlernphase mit der Mannschaft. „Ohne den sportlichen Erfolg außer Acht zu lassen“, betont er. In der Winterpause schaue man dann, wie es weitergehe. Bis dahin will er auf jeden Fall mit dem Team „oben dranbleiben“. Das wird bei dem Restprogramm schwer genug: Mit Eintracht Lambsheim, TuS Sausenheim und TSV Ebertsheim steht noch das Spitzentrio auf dem Programm. Und am Samstag geht’s zum Sechsten FV Freinsheim II.

x