Frankenthal Nachdenken mit den Nachbarn

Sitz des Dekanats: die Frankenthaler Zwölf-Apostel-Gemeinde.
Sitz des Dekanats: die Frankenthaler Zwölf-Apostel-Gemeinde.

„Wir werden ohne Zeitdruck zusammen mit der Dekanin überlegen, welche Art der Zusammenarbeit mit Nachbardekanaten möglich ist und eine demokratische Entscheidung herbeiführen“, unterstrich Kirchenpräsident Christian Schad im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Schon am Abend der Begegnung im Frankenthaler Dathenushaus vergangene Woche hatte Schad vor 120 Besuchern von einer „Umbruchsituation“ gesprochen. Innerhalb einer kleiner werdenden Landeskirche müssten angesichts personeller, finanzieller und gesellschaftlicher Herausforderungen alle Ebenen näher zusammenrücken. „Zu kleinteilige Strukturen verbauen uns Chancen. Nur aus dem Miteinander, dem Willen, gemeinsam etwas zu schaffen, entsteht Neues“, sagte Schad. Von Speyer werde keine Entscheidung vorgegeben, vielmehr sollten die Menschen vor Ort einbezogen werden, betonte Oberkirchenrätin Marianne Wagner als zuständige Gebietsdezernentin. „Wir werden im Dialog bleiben.“ Denkbar sei auch, einen externen Moderator einzuschalten, um die unterschiedlichen Perspektiven darzustellen. Auch Kollegen, die eine Fusion schon hinter sich hätten, könnten beteiligt werden. Denkbar sei, dass sich der Kirchenbezirk Frankenthal bei einer möglichen Fusion in Richtung Ludwigshafen oder aber nach Grünstadt/Bad Dürkheim orientiere, deutete Wagner an. Bis 2025 sollen die derzeit 14 Gemeindepfarrstellen im Bezirk auf zwölf reduziert werden. „Entsprechende Vorarbeiten sind bereits geleistet“, erklärte Dekanin Ganz-Walther und unterstrich, dass die Kirchengemeinden selbstständig blieben, auch wenn es künftig nur noch jeweils sechs Pfarrstellen in der Stadt und in den Landgemeinden geben werde. Eine noch „engmaschigere Absprache“ unter den Gemeinden halte sie für wünschenswert. „Wir wollen eine gerechtere Verteilung der Arbeit in den Kirchengemeinden und den Pfarrämtern“, hob Marianne Wagner hervor. Dafür brauche es ein schlüssiges Konzept, mit dem ein besserer Ausgleich geschaffen werden solle. Christian Schad ergänzte, dass sich der Kirchenbezirk Frankenthal mit seinen rund 25.500 Gemeindemitgliedern noch immer in einer privilegierten Position befinde. Die Vertreter aus Speyer zogen ein positives Fazit und sprachen von einer sehr gelungenen Visitation und einer großen Gastfreundschaft. Angenehm überrascht zeigte sich Kirchenpräsident Schad, dass sich an dem Gedankenaustausch über die unterschiedlichen kirchlichen Handlungsfelder deutlich mehr haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter beteiligt hätten als angemeldet gewesen seien. In sechs Arbeitsgruppen seien neue Ideen entwickelt worden. Auch viele Jugendliche, denen der Glaube am Herzen liege, hätten sich eingebracht, ergänzte Oberkirchenrätin Wagner. „Wir sind mit unserer Fantasie noch lange nicht am Ende“, merkte die Dekanin an. Bei den Konferenzen sei man sich kollegial und auf Augenhöhe begegnet, berichteten die Kirchenvertreter. Die Ökumene habe eine wichtige Rolle gespielt. Es sei der große Wille erkennbar gewesen, „gemeinsam das christliche Zeugnis zu leben“, sagte Schad. Von den zahlreichen ökumenischen Aktivitäten war er sehr angetan. „Da wird ein Feuerwerk nach dem anderen abgebrannt.“ Der Kirchenpräsident ließ nicht unerwähnt, dass es im Bezirkskirchenrat für die Arbeit von Dekanin Ganz-Walther – seit 2001 im Amt – sehr viel Lob gegeben habe: „Sie ist immer Pfarrerin geblieben, hat eine starke seelsorgerische Art und arbeitet integrativ.“ Auch auf kulturellem Sektor, besonders in der Kirchenmusik, setze sie Akzente. Schad: „Sie genießt großes Vertrauen und ist im Kirchenbezirk fest verwurzelt.“

Viel Lob für Sieglinde Ganz-Walther (links): Kirchenpräsident Christian Schad und Oberkirchenrätin Marianne Wagner.
Viel Lob für Sieglinde Ganz-Walther (links): Kirchenpräsident Christian Schad und Oberkirchenrätin Marianne Wagner.
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