Frankenthal Musik wirkt als Magnet

Dschungel am Frankenthaler Kunsthaus: Malerin Bärbel Vogt im Gespräch mit Renate Schneider aus Eisenberg. Ab dem frühen Nachmitt
Dschungel am Frankenthaler Kunsthaus: Malerin Bärbel Vogt im Gespräch mit Renate Schneider aus Eisenberg. Ab dem frühen Nachmittag war einiges los auf dem Kunst- und Genussmarkt.

Einen Tag für alle Sinne erlebten rund 1300 Besucher am Samstag im Garten des Kunsthauses. Der zweite Kunst- und Genussmarkt überzeugte mit tollem Flair. Es gab Kunstwerke, Originelles und Kreatives auf hohem Niveau, erstmals abgerundet durch ein musikalisches Programm.

Einladend und niveauvoll präsentierte sich der Platz vor dem Kunsthaus mit weißen Pavillons und festlich geschmückten Tischen. Anfangs war die Resonanz noch verhalten, doch ab dem frühen Nachmittag strömten ständig Neugierige, Kunstfreunde und Genießer, um unter den Kastanien zu verweilen und schöne Dinge zu entdecken. 30 Künstler zeigten die Bandbreite kreativen Schaffens von der Bronzeskulptur (Birgit Löwer) bis zum Schmuckdesign aus Kaffeekapseln, vom Acrylbild in Pop-Art- (Isolde Hesse) oder Dschungel-Stil (Bärbel Vogt) bis zur Pesto- und Senfkollektion (Tim Rott). Hauchdünne gebatikte Seidenblusen der Frankenthalerin Irina Davidov flatterten im Wind und begeisterten modeinteressierte Damen. Wer’s kuscheliger mochte, wurde am Stand von Karin Esau mit Umhängen fündig. Selbst an Haustiere war gedacht mit gefilzten Hunde- und Katzenkörben. Zur Verschönerung von Haus und Garten gab es viele gute Ideen: Der Frankenthaler Peter Helfrich zeigte Holzobjekte für draußen und drinnen aus Paletten und Fassdauben. Dem Flaschen-Recycling hat sich der Wieslocher Dorota Stachurski verschrieben, indem er die Glasbehälter rückverflüssigt und zu Schalen, Windlichtern und Hänge-Girlanden umformt. Josef Hölzl zeigte Möbel-Objekte aus Holz und Edelstahl. Für Kinder gab es Kreativangebote am Stand des Frankenthaler Kunstvereins Die Treidler mit Spraydosen und im Atelier von Uschi Freymeyer mit Acrylmalerei. Rund 30 junge Besucher machten mit. Auch kulinarisch konnte sich der Markt sehen lassen: Es gab frisch gemachtes Essen aus dem Wok und – als Pastrami Sandwich – direkt vom Oldtimer-Truck aus Lara’s Kantinchen. Simone Koob-Lösch, Existenzgründerin in Sachen Feinkost, bot besondere Brotaufstriche aus ihrer „Feinschleckerei“ und überzeugte mit einer neuen Dessertkreation: Pfälzer Apfelwaffeln mit bayerischer Creme. Den Kult der kleinen Teile zelebrierte Christina Kübler aus Mundenheim: Ihre Patisserie-Kunstwerke, Törtchen, Schnittchen und Macarons sind fast zu schade zum Vernaschen. Eine insgesamt durchwachsene Bilanz zogen die Aussteller: Während Künstler vor allem höherpreisiger Objekte gute Gespräche mit Interessierten hatten und es etliche Bilderverkäufe gab, klagten Kunsthandwerker und Anbieter von Kinderkleidung über eher verhaltenes Interesse. Großen Zuspruch dagegen vermeldeten die Aktivisten des Frankenthaler Tiergeheges: Am Ende des Tages waren zwei Dutzend Kuchen weg und die Spendenkasse entsprechend gefüllt. Die Besucher des Kunst- und Genussmarktes kamen aus Frankenthal und dem Umland, Ludwigshafen und Worms, verweilten gerne über Stunden, genossen die Entschleunigung und lobten das Konzept der Veranstaltung und die tolle Atmosphäre. Etliche nutzten die Gelegenheit zu einem Besuch des Kunsthauses und der aktuellen Gruppenausstellung „Zerreißprobe“ des Arbeitskreises Pfälzer Künstler (APK). Vor allem die gepflegte Livemusik erwies sich am Nachmittag als stimmige Bereicherung: Nach der jungen Straßenmusikerin Judith Jensen und dem umherwandelnden Saxofonspieler Guido Paliot erwies sich die Bobenheim-Roxheimer Soulsängerin Elke Wunderle am Abend als Publikumsmagnet. Auch seitens der Stadt war man hochzufrieden: „Ab nächstem Jahr wird der Kunst- und Genussmarkt Tradition“, ließ Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) durchblicken.

Selbst künstlerisch aktiv sein: Das ermöglichten dieTreidler den jungen Marktbesuchern.
Selbst künstlerisch aktiv sein: Das ermöglichten dieTreidler den jungen Marktbesuchern.
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