Rhein-Pfalz Kreis „Land will bei Vorbeugung helfen“

Ohne Pumpe im Keller hätte dieser Mann in Berlin ein großes Problem mit dem Grundwasser. Bewohner von Beindersheim befürchten, d
Ohne Pumpe im Keller hätte dieser Mann in Berlin ein großes Problem mit dem Grundwasser. Bewohner von Beindersheim befürchten, dass es ihnen ähnlich gehen wird, wenn bei der Bewässerung von Feldern in der Region auf Zentralberegnung umgestellt wird.

Von einem konstruktiven Gespräch im rheinland-pfälzischen Umweltministerium berichten Beindersheims Ortsbürgermeister Thomas Wey und der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Frankenthal, Christian Baldauf (beide CDU). Das Land habe signalisiert, die Ortsgemeinde bei einem Hoch- und Grundwasserschutzkonzept zu unterstützen, sagen sie.

Der Ortsbürgermeister war Ende November auf eine Termininitiative Baldaufs hin gemeinsam mit Reinhard Schubach, Gemeinderatsmitglied und Vorsitzender der örtlichen Bauern- und Winzerschaft, Reinhard Schubach (CDU), nach Mainz ins Umweltministerium gefahren, um mit Staatssekretär Thomas Griese (Grüne) und Fachleuten dort über die Folgen der geplanten Ausweitung der Zentralberegnung zu sprechen. Die Verlegung einer weiteren Hauptleitung für die Bewässerung von Feldern im nördlichen Rhein-Pfalz-Kreis ist genehmigt, und eine Klage der Kommunen Beindersheim, Bobenheim-Roxheim und Großniedesheim ist gescheitert (wir berichteten mehrfach). „Auf dem Rechtsweg ist dagegen also nichts mehr zu machen“, sagt Thomas Wey. Und das Land habe dem vorderpfälzischen Beregnungsverband den versprochenen Zuschuss gewährt. „Ob die Leitung wirklich gebaut wird und wie, hängt jetzt allein vom Verband ab“, so Wey. Der Bürgermeister tritt, wie berichtet, im Mai nächsten Jahres nicht noch einmal zur Wahl an, aber der Schutz der Beindersheimer vor nassen Hauskellern liege ihm dennoch am Herzen. Es gehe um den Schutz vor steigendem Grundwasser, wenn mit der Zentralberegnung begonnen werde und dann zwangsläufig die Brunnen in der Region nicht mehr betrieben würden. Das betrifft auch Bobenheim-Roxheim und Großniedesheim, doch die Bürgermeister dort und Verbandsbürgermeister Michael Reith (SPD) hätten den Termin in Mainz nicht wahrnehmen können, berichten Thomas Wey und Christian Baldauf. Sie hätten im Ministerium auf die Beindersheimer Grundstücke hingewiesen, auf denen es jetzt schon Probleme mit dem hohen Grundwasserstand gebe, zum Beispiel in der Grundschule. Man habe außerdem dargelegt, „was wir schon alles getan haben, damit Regenwasser besser abfließen kann“, so Wey. Dazu gehöre die Reaktivierung der Gräben. Alle am Tisch in Mainz seien sich einig gewesen, dass noch mehr gemacht werden müsse. „Leider, so hieß es im Ministerium, habe man Beindersheim vor Jahren bei dem wasserwirtschaftlichen Konzept für die Frankenthaler Terrasse nicht berücksichtigt“, gibt Wey Aussagen der Fachleute wieder. Deshalb müsse die Ortsgemeinde nun selbst ein Schutzkonzept gegen Niederschlags- und Grundwasser in Angriff nehmen. „So ein Konzept wäre auch dann sinnvoll, wenn der Beregnungsverband die Leitung wider Erwarten doch nicht bauen will“, sagt Wey. Weil er befürchtet, dass die Verwaltung das ohne fachliche Beratung nicht leisten kann, hat er um Unterstützung gebeten. Und das ist die eigentliche gute Nachricht: Das Ministerium habe zugesichert, dass die zuständige Abteilung der Struktur- und Genehmigungsdirektion bei der Erarbeitung eines Wasserschutzkonzepts hilft, sagt Wey. „Und dass es je nach dem infrage kommenden Fördertopf finanzielle Hilfe gibt“, sagt Baldauf. Der CDU-Fraktionschef im Landtag spricht von „passgenauen“ Konzepten, die für alle drei Orte entwickelt werden müssten. „Es muss geschaut werden, wie hoch der Grundwasserspiegel im Moment ist, wie sehr er noch steigen könnte, welche Ortsgebiete und Gebäude davon betroffen sein werden.“ Es seien bei dem Treffen weder Geldbeträge noch technische Lösungen erörtert worden, sagt Baldauf. Als Beispiel für denkbare Maßnahmen nennt er unterirdische Wasserpuffer (Rigolen) oder Brunnen zur Grundwasserabsenkung wie in Lambsheim.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x