Frankenthal Kuffler glaubt ans City-Center

50 Einzelpunkte stehen auf der Liste, die Miriam Beck und Michael Kuffler in diesem Jahr im City-Center abarbeiten wollen.
50 Einzelpunkte stehen auf der Liste, die Miriam Beck und Michael Kuffler in diesem Jahr im City-Center abarbeiten wollen.

Annähernd 200.000 Euro hat die 20. Bamac Verwaltungs GmbH als neue Eigentümerin des Frankenthaler City-Centers seit der Übernahme der Immobilie im Frühjahr 2018 bereits investiert. In diesem Jahr sollen weitere 350.000 Euro in die Hand genommen werden, um die veraltete Technik des Objekts auf Vordermann zu bringen. Diese Zahlen nennt Michael Kuffler, Geschäftsführer des in Mutterstadt ansässigen Unternehmens, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Erworben hat er das City-Center mit dem angeschlossenen Parkhaus am 27. März 2018, nachdem die frühere dänische Eigentümergesellschaft, die K/S Frankenthal Tyskland mit Sitz in Kopenhagen, Insolvenz angemeldet hatte (wir berichteten ). Über den Kaufpreis schweigt sich der Diplom-Ingenieur mit Frankenthaler Wurzeln aus. Bei der 20. Bamac Verwaltungs GmbH handelt es sich um eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Kufflers Bamac GmbH, die als Bauträger für Gewerbe- und Wohnobjekte firmiert. Michael Kuffler ist optimistisch, das in den 1970er-Jahren gebaute City-Center zukunftsfähig machen zu können. Das ursprüngliche Konzept mit vielen kleineren Geschäften im Untergeschoss entsprach längst nicht mehr den Ansprüchen des heutigen Einzelhandels. Also wurde 2013 unter Federführung des Ankermieters Modehaus Jost und eines renommierten Stuttgarter Planungsbüros ein neues Raumprogramm entwickelt. Es sah eine Erweiterung der Jost-Verkaufsfläche auf über 4000 Quadratmeter vor. Die Gesamtmietfläche des Objektes beträgt fast 7000 Quadratmeter. Den aufgelaufenen Sanierungsstau führt Michael Kuffler in erster Linie darauf zurück, dass die dänische Eigentümergesellschaft in den zurückliegenden Jahren nur noch das Nötigste gemacht hat. „Die ersten neun Monate waren für uns davon geprägt, sämtliche Informationen zu sammeln und die zahlreichen Verträge abzuschließen, die zur Bewirtschaftung einer technisch komplexen Liegenschaft notwendig sind“, erläutert der neue Eigentümer. Überfällige Reparaturen und Wartungen sowie erste Investitionen seien umgesetzt worden. Mit der Belegung des City-Centers, für dessen Verwaltung die bei Bamac beschäftigte Immobilien-Ökonomin Miriam Beck verantwortlich ist, ist Kuffler zufrieden. Nachdem die Firma Geflügel Göbel den Standort aufgegeben habe, werde für das leerstehende Ladengeschäft (100 Quadratmeter) derzeit ein geeigneter Mieter gesucht. Mit dem Restaurant Marathon, das einen Generationswechsel vollzogen habe, sei eine langfristige Verlängerung des Mietvertrags vereinbart worden. In erheblichem Maße habe man – verbunden mit einem neuen Vertragsabschluss – in die Umgestaltung, Renovierung und Klimatisierung einer Arztpraxis im Center investiert, erklärte Kuffler. Mehr als 50 Einzelpunkte sieht eine Liste vor, die zusammen mit Fachingenieuren aufgestellt worden sei. Dabei gehe es in der Hauptsache darum, die Wirtschaftlichkeit technischer Einrichtungen zu verbessern. Michael Kuffler nennt als Beispiele die Klima- und Lüftungsanlagen, die Aufzüge und die Umstellung der Beleuchtung auf LED. Die mit 350.000 Euro veranschlagten Maßnahmen sollen im Laufe dieses Jahres umgesetzt werden. Auch wenn 20 neue Dauermietverträge abgeschlossen werden konnten, sieht der Bamac-Geschäftsführer beim Parkhaus noch Luft nach oben. Damit die 373 Stellplätze stärker ausgelastet werden können, gebe es derzeit Überlegungen, die Nutzung für Kurzzeit- und Dauerparker attraktiver zu machen. Entsprechende Investitionen, die eine „nachhaltigere Bewirtschaftung“ zum Ziel hätten, seien für 2020 geplant, kündigt Kuffler an. Ihm ist bewusst, dass die Parkflächen für die immer größeren Fahrzeuge relativ eng seien. „Aber diese Entwicklung war vor 40 Jahren nicht abzusehen.“ Sorgen bereiten ihm die vielen Vandalismusschäden. Allein in den ersten neun Monaten seit dem Erwerb des City-Centers sei die Technik der Parkhaussteuerung gestohlen worden, es gab eine Brandstiftung im Außenbereich, deren Folgen noch nicht ganz beseitigt sind, und die Feuerlöscher im Treppenhaus seien entleert worden. „Um diese Problematik einzudämmen und gleichzeitig für mehr Sicherheit zu sorgen, wurde ein Konzept entwickelt, das den Zugang zum Parkhaus mittels einer Karte auf deren Nutzer beschränkt“, erläuterte Michael Kuffler. Umgesetzt werden soll es bis Anfang Mai. Was die weitere Entwicklung des Einzelhandels in der Frankenthaler Fußgängerzone und speziell im City-Centers angeht, blickt Michael Kuffler durchaus zuversichtlich in die Zukunft. In der Metropolregion Rhein-Neckar sieht er positive Signale. Und auch in Frankenthal zeigten die vergangenen Jahre einen moderaten Aufwärtstrend.

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