Rhein-Pfalz Kreis Kommentar: Kurzsichtig

Betriebswirtschaft ist beim Thema Klärschlamm nicht alles.

Kurzsichtig argumentiert Beigeordneter Reinhold Niederhöfer (SPD), wenn er beim Thema Klärschlammentsorgung sagt: „Bei uns entscheidet der Preis.“ Das mag betriebswirtschaftlich richtig sein, und der Beitritt zur Kommunalen Klärschlammverwertung ist gewiss der einfachste Weg – jedenfalls wenn man nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ geht. Aber ist dieser Weg zukunftsträchtig? Nicht eingerechnet ist die Belastung für Verkehr und Umwelt durch den Transport von Tonnen von Material über weite Strecken. Zudem ist noch nicht absehbar, ob die Phosphorrückgewinnung, die ab 2029 vorgeschrieben ist, bei der geplanten Monoverbrennungsanlage in Mainz funktionieren wird. Dorthin soll der Teil des Klärschlamms geliefert werden, der nicht auf Felder ausgebracht werden darf. Die Rückgewinnung des knappen Rohstoffs Phosphor ist aber kein Gedöns von Umweltspinnern, sondern wird immer wichtiger. Beim Nachbarn Grünstadt hat man das längst erkannt. Auch wenn dort noch kein konkretes Angebot für die Abnahme von Klärschlamm aus der VG Leiningerland abgegeben werden kann: Vielleicht wäre ja eine Zwischenlösung möglich gewesen. Nach dem Motto: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“

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