Frankenthal Keine neuen Spielerpässe mehr

«LUDWIGSHAFEN.» Die Digitalisierung macht auch vor dem Amateurfußball nicht Halt. Ab der kommenden Saison werden wohl keine neuen Spielerpässe mehr ausgestellt. Darüber informierte Staffelleiter Klaus Karl (Weingarten) die Vertreter der Vereine nun bei der Rückrundenbesprechung der Bezirksliga Vorderpfalz im Clubhaus des BSC Oppau.

„Geplant ist, dass die alten Pässe ihre Gültigkeit behalten, aber keine neuen mehr erstellt werden“, sagte Karl. Stattdessen werde die Spielberechtigungsliste bedeutsamer. Schon heute können die Vereine statt einer Passmappe diese Liste vorlegen. „Das ist aber noch nicht ideal“, bemängelten einige Spielleiter. In dieser Liste sind alle für eine Mannschaft gemeldeten Spieler aufgeführt. Bei 30 oder mehr Akteuren sind das mehrere Blätter, die für den kontrollierenden Schiedsrichter ein Vor- und Zurückblättern bedeuten. Das werde dazu führen, dass den Vereinen ehrenamtliche Kräfte verloren gehen, lautete eine Befürchtung. Karl versicherte, dass der Südwestdeutsche Fußballverband (SWFV) an einer Lösung arbeite. Ein Dauerthema sind die Leistungen der mitunter sehr jungen Schiedsrichterassistenten. So wurde der Fall eines 13-Jährigen bekannt, der erst zwei Wochen zuvor die Prüfung abgelegt haben und an der Linie überfordert gewesen sein soll. „Wir würden lieber ältere Assistenten nominieren, aber wir haben zu wenige Schiedsrichter“, erklärte Schiedsrichterlehrwart Thorsten Braun (Maikammer). „Und wenn ein Assistent abgezogen wird, weil er beispielsweise für ein A-Klasse-Spiel benötigt wird, gibt es kaum Alternativen.“ Weil es nach der Partie Knittelsheim gegen Rheinzabern, die ein Unparteiischer aus dem Kreis Südpfalz geleitet hat, hoch herging und einige Akteure nachträglich gesperrt wurden, stellte Karl den Antrag, dass Schiedsrichter nicht aus dem Kreis der beteiligten Teams kommen sollten. „Dies können wir nicht gewährleisten, da die meisten Kreise unter einem Schiedsrichtermangel leiden und wir froh sind, wenn wir die Partien besetzen können“, meinte Braun. In der von Karl vorgelegten Fair-Play-Tabelle belegt Aufsteiger VfR Frankenthal mit 40 Gelben sowie jeweils zwei Gelb-Roten und Roten Karten den neunten Platz. Die Anzahl der Gelb-Roten (38) und Roten Karten (31) in der Liga ist deutlich angestiegen und schon nach 18 Spieltagen nicht weit vom Gesamtergebnis der vergangenen Runde entfernt. Auf dem Niveau der Vorsaison bewegt sich der Zuschauerschnitt (136 pro Partie), der auf den Angaben der Unparteiischen basiert. Der VfR kommt auf 102 Besucher im Mittel, was nur von drei Teams unterboten wird. „Die Vorverlegung des 18. Spieltages auf den 3. Oktober hat sich bezahlt gemacht“, sagte Karl. Die Bezirksliga geht ohne Nachholspiel in die Rückserie, die am 10. März beginnt. An Ostern sind keine Partien geplant, dafür findet am 1. Mai eine komplette Runde statt. Der letzte Spieltag ist am Sonntag, 26. Mai. Auf Wunsch von Frankenthals Spielleiter Thomas Pasdziorek werden diese Begegnungen alle um 15.15 Uhr angepfiffen. „Wir haben so viele Mannschaften, da muss alles minutiös geplant werden, auch weil vorher spielende Teams die Kabinen geräumt haben sollten“, so Pasdziorek. Eine Vorverlegung auf Samstag wird laut Karl auch für Spiele von Teams, die weder auf- noch absteigen können, nicht genehmigt, weil an diesem Tag das Verbandspokalfinale angesetzt ist.

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