Rhein-Pfalz Kreis „Keine Höhenangst“

Ungewöhnliche Konzertlocation: Steffen Drayß und seine Band Grand Malör treten auf dem Oberdeck des Walzmühle-Parkhauses auf.
Ungewöhnliche Konzertlocation: Steffen Drayß und seine Band Grand Malör treten auf dem Oberdeck des Walzmühle-Parkhauses auf.

«LUDWIGSHAFEN.» Zu einem neuen Konzertformat in Ludwigshafen ist die Band Grand Malör eingeladen. Heute Abend tritt sie beim „Weihnachtssingen“ auf dem Oberdeck des Walzmühle-Parkhauses auf – gemeinsam mit dem Publikum. Bandleader Steffen Drayß verrät im Interview, wer mehr Angst vor falschen Tönen haben sollte.

Herr Drayß, ein Parkdeck als Konzertlocation ist etwas Besonderes. Haben Sie da eher Höhenangst, oder freuen Sie sich auf die gute Aussicht?

Höhenangst habe ich glücklicherweise nicht. Wir freuen uns alle auf die gute Aussicht. Das ist das Schöne an der Walzmühle mit dem Blick auf die Lichter und das weihnachtliche Ludwigshafen. Die Idee, etwas Außergewöhnliches zu machen, kam vom Veranstalter. Wir sind für neue und verrückte Ideen zu haben und wurden deshalb als Band eingeladen. Beim Konzert spielt Grand Malör Weihnachtssongs. Rocken Sie zu Hause auch unterm Tannenbaum? Ich persönlich ja. Wir sitzen in der Familie sogar an Nikolaus schon zusammen und singen Weihnachtslieder. Meine Frau und die zwei Kinder machen auch Musik. Ein eher umstrittener Weihnachtssong ist ja „Last Christmas“ von Wham! Geht er Ihnen auch auf die Nerven? (lacht) Gute Frage. Wir haben ihn tatsächlich im Programm. Zuerst hat die Band stöhnend die Hände überm Kopf zusammengeschlagen. Aber man kommt nicht dran vorbei. Ich kann zumindest so viel sagen: Wir haben beim Proben des Songs viel gelacht. Gibt’s ein anderes Lieblingslied, bei dem keiner die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat? Ein Lieblingslied von allen fällt mir jetzt nicht ein. Aber wir haben uns an Titel gewagt wie „The Power Of Love“ von Frankie Goes to Hollywood, haben eine spannende Version von „Gloria In Excelsis Deo“ vorbereitet und spielen „Driving Home For Christmas“ von Chris Rea. Es sind also auch klassische Stücke im Programm? Ja, Klassiker sind auf jeden Fall zu erwarten, teilweise in nicht ganz üblichen Versionen. Es ist sogar besonders schwer, wenn es klassische Lieder wie „O du fröhliche“, „Leise rieselt der Schnee“ oder „Stille Nacht“ sind. Da steckt mehr drin, als das Lied einfach nur mit der Gitarre zu spielen. Man hat ja nur die Melodie und muss sich dann immer fragen: Wie arrangiert man das? Wie gestaltet man den Rhythmus? Da haben wir uns viele Gedanken gemacht und vieles ausprobiert. Ich bin gespannt, wie unsere Ideen beim Publikum ankommen. Klingt anstrengend. Wie lief denn die Probenzeit sonst so? Es war außergewöhnlich wegen des Spezialprogramms. Weihnachtslieder sind ja normalerweise überhaupt nicht unser Metier. Wir haben uns das ganze Programm für das eine Konzert draufgeschafft. Dazu kommt, dass wir kurzfristig umbesetzen mussten, weil unser Keyboarder ausfällt. Dafür springt zum Glück Jens Huthoff ein. Aber um alles hinzukriegen, hatten wir einen ziemlichen Probenaufwand. Es steckt einiges dahinter! Ich glaube, wir haben noch nie so viel geprobt wie für das Weihnachtsprogramm. Aber sich da dran zu wagen, hat auch viel Spaß gemacht. Stimmt man sich in solchen Proben dann auch mal mit Plätzchen und Glühwein auf die Lieder ein? Eher mit einem kühlen Bierchen. Das Ganze ist ja eine „Zammesinge“-Veranstaltung, das heißt, das Publikum soll mitsingen. Hat man da denn auch Angst vor schiefen Tönen? Nee, nur vor den eigenen (lacht). Für uns wird es eher eine Herausforderung, dass wir sonst auf der Bühne im Programm und bei den Songs sehr spontan sind. Jetzt müssen wir auf den festen Ablauf achten. Der Text läuft auf der Leinwand mit. Wir versuchen, unsere Spontanität im Zaum zu halten und hoffen, das gelingt uns. Noch Fragen? Das Konzert auf dem Oberdeck des Walzmühle-Parkhauses beginnt um 19.30 Uhr (Einlass 18.30 Uhr). Tickets gibt es für zwölf Euro bei der Touristinfo Ludwigshafen oder an der Abendkasse. Bei Regen findet das Konzert eine Etage tiefer statt. | Interview: Janine Arendt

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