Frankenthal Jury mit „goldenem Griff“

Dieses charmante Quartett hat sich um die Nachfolge von Jenny Neufeld beworben.
Dieses charmante Quartett hat sich um die Nachfolge von Jenny Neufeld beworben.

Frankenthal hat eine neue Miss Strohhut. Sie wurde am Dienstagabend hinter verschlossenen Türen gewählt und wird der Öffentlichkeit erstmals bei der Eröffnung des 45. Strohhutfestes am 31. Mai auf dem Rathausplatz präsentiert. Wie sie heißt? Hierüber wurde zwischen allen Beteiligten absolutes Stillschweigen vereinbart.

Vier Kandidatinnen zwischen 19 und 29 Jahren – von der frischgebackenen Abiturientin bis zur Chemie-Doktorandin – kamen zum Casting in den Sitzungssaal des Rathauses II im Neumayerring und wurden von einer 18-köpfigen Jury wohlwollend locker und ungezwungen unter die Lupe genommen und auf ihre Misstauglichkeit geprüft. Das Gremium, bei dem der gut aufgelegte Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) den Vorsitz führte, setzte sich überwiegend aus Kommunalpolitikern, Verwaltungsmitarbeitern und Vertretern der Bürgerschaft zusammen. Ein bisschen Herzklopfen war schon dabei, als die jungen Damen in einer Vorstellungsrunde Persönliches offenbarten und im kleinen Frage-und-Antwort-Spiel ihre Beweggründe darlegten, sich „für das schönste Amt nach Papst“ (Hebich) zu bewerben. Bei der einen Kandidatin war es Neugier, bei der anderen die Erfüllung eines Kindheitstraumes. Auch von einer „persönlichen Herausforderung“ war die Rede. Und natürlich von der Liebe zu Frankenthal, jenem „niedlichen kleinen Städtchen“, wie es eine Bewerberin formulierte. Erster Eindruck der Juroren: Alle vier hatten sich auf den Auftritt prima vorbereitet und konnten sogar mit Detailwissen (das erste Strohhutfest 1973 dauerte nur drei Tage) glänzen. Die Kandidatinnen strahlten eine gesunde Portion Selbstbewusstsein aus und wirkten durchaus redegewandt – alles Kriterien, die eine Entscheidung nicht gerade einfach machten. Da bedurfte es schon noch der berühmt-berüchtigten Standardaufgabe, einem Grußwort zur Eröffnung des Strandbadfestes. In mehr oder weniger freier Rede zogen sich die Kandidatinnen – von OB als das „sympathische Gesicht Frankenthals“ angekündigt – bravourös aus der Affäre. Dann wurde es ernst und spannend zugleich. Marktmeister Klaus Junski verteilte die Stimmzettel. Der erste Wahlgang brachte noch kein klares Votum, zwei Favoritinnen kristallisierten sich heraus. Noch eine kurze Aussprache, bevor dann der zweite Wahlgang eine eindeutige Entscheidung brachte. „Mit ihr machen wir einen goldenen Griff, sie hat es drauf und sieht niedlich aus.“ So skizzierte ein Jurymitglied voller Euphorie die neue Miss Strohhut. Aber auch die Mitbewerberinnen blieben nicht im Regen stehen – dank des Kiwanis-Clubs, dessen Präsident Hans-Jürgen Thoma in einem der Wahl vorgeschalteten „Werbeblock“ den jungen Damen einen Frankenthal-Schirm überreicht hatte.

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