Frankenthal HSG holt ersten Auswärtssieg

Maximilian Schreiber (gelbes Trikot) hatte mit neun Toren großen Anteil am HSG-Erfolg.
Maximilian Schreiber (gelbes Trikot) hatte mit neun Toren großen Anteil am HSG-Erfolg.

«LUDWIGSHAFEN.» Im Sportzentrum der TSG Friesenheim brachen am Samstagabend um 21.40 Uhr alle Dämme. „Auswärtssieg“, riefen die Spieler des Handball-Oberligisten HSG Eckbachtal. Mit ihrem kollektiven Hüpfen brachten sie den Hallenboden zum Schwingen. 29:28 (26:13) lautete nach einer dramatischen Schlussphase der Endstand im Derby bei der glücklosen TSG Friesenheim II.

Während seine Spieler jubelten, fasste sich HSG-Trainer Thorsten Koch erst einmal an die Nase und atmete tief durch. „Hart erkämpft“ – so kommentierte er den ersten Auswärtserfolg seiner Mannschaft in dieser Saison. Und der hing am seidenen Faden, nachdem sein Team das Spiel lange Zeit dominiert hatte. „In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt, da haben wir gute Lösungen gefunden“, bilanzierte Koch. In den ersten elf Spielminuten verlief das Duell noch ausgeglichen. Eckbachtal legte vor, und Friesenheim zog nach. Dramatische Szenen sahen die 100 Zuschauer in der vierten Minute, als TSG-Rechtsaußen Leon Schmitt einen Tempogegenstoß mit einem Fehlwurf abschloss und im Gegenzug HSG-Rückraumass Maximilian Schreiber nur den Pfosten traf. Es war ein schnelles, kampfbetontes Spiel, in dem Eckbachtal durch einen von Jochen Schloß verwandelten Strafwurf in der 13. Minute zum ersten Mal mit zwei Toren in Führung ging (8:6). Schreiber brachte die HSG per Tempogegenstoß erstmals mit drei Treffern in Front (10:7, 16.), aber die TSG steckte nicht auf. Als der eingewechselte Peter Baumann einige Chancen vergab, nutzte das der Gastgeber, um auf 9:10 zu verkürzen. Aber die „Gekkos“ wirkten im Vorderpfalzderby lange Zeit abgeklärt und ließen sich weder von der kleinen Aufholjagd der Friesenheimer noch von der Manndeckung gegen Schreiber beeindrucken. Schreiber (22.) und der eingewechselte René Kemeter (23.) stellten den Drei-Tore-Vorsprung wieder her, den die HSG durch Schloß per Siebenmeter (35.) und Schreiber (36.) zwischenzeitlich sogar auf fünf Tore ausbaute. Nachdem Schreiber zum 24:19 getroffen hatte (45.), sah alles noch gut aus für die Gäste. „Warum wir dann den Faden verloren haben, ist mir unerklärlich“, sagte Koch im Rückblick auf die fünf Minuten, in denen die Friesenheimer mit fünf Treffern in Serie zum 24:24 ausgeglichen hatten. In dieser Phase ging nichts mehr aufseiten der HSG. Ballverluste und Fehlwürfe brachten die Eckbachtaler aus dem Tritt. Friesenheim ging durch Jan Bußer in der 54. Minute mit 26:25 in Führung. „Wir haben aber die Ärmel hochgekrempelt“, meinte Koch. In der Schlussphase kämpfte sein Team. Der überragende HSG-Keeper Rouven Hahn parierte einige TSG-Würfe, Jochen Schloß sorgte mit dem 29:27 (59.) für die Vorentscheidung. „Der Sieg war sehr wichtig, um Friesenheim auf Distanz zu halten“, betonte Maximilian Schreiber. Mit neun Treffern hatte er einen großen Anteil am Erfolg. „Wir sind in Bedrängnis geraten, weil wir viele Bälle weggeworfen haben“, sagte Schreiber. „Rouven Hahn hat zum Glück an seine zuletzt starken Leistungen angeknüpft und hat wieder überragend gehalten.“ So spielten sie TSG Friesenheim II: Vollbrecht (ab 30. Wagner) - Räuber, Seifried (5), Brahm (5) - Schmitt (4), Bußer (9/7) - Hannes (2) - Kerber, Kochendörfer (3) HSG Eckbachtal: Hahn - Schloß (9/3), Betz, Schreiber (9) - Kassel, Lerzer (2) - Wenzel (3) - Baumann (2), Pozywio (1), Subab, Staats, Kemeter (1), Betz (2) Spielfilm: 3:3 (6.), 6:8 (13.), 7:10 (16.), 10:13 (27.), 13:16 (Halbzeit), 15:20 (35.), 17:22 (39.), 20:24 (45.), 24:24 (49.), 26:25 (54.), 27:29 (59.), 28:29 (Endstand) - Strafzeiten: 7/1 - Siebenmeter: 7/6 - 5/3 - Rote Karte: Schmitt (57., dritte Zeitstrafe) - Beste Spieler: Seifried, Bußer - Hahn, Schloß, Schreiber - Zuschauer: 100 - Schiedsrichterinnen: Teich/Gutsch (Blieskastel/Schiffweiler).

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