Frankenthal Hirschhausen der Pfalz

„Streeck dich mal wieder!“ heißt das Programm, mit dem sich der Physiotherapeut Jesko Streeck aus Bobenheim-Roxheim zum ersten Mal als Komiker auf die Bühne wagt. Am Donnerstag, 30. November, um 20 Uhr will er im Frankenthaler Kulturzentrum Gleis 4 in einer Mischung aus Humor und Beratung über „falsche Mythen“ aus seinem Praxisalltag aufklären.

Die Verpackung sei witzig, aber der Aufklärungswunsch des 39-Jährigen durchaus ernsthaft. Wie TV-Star Eckart von Hirschhausen will er Entertainment und Wissen kombinieren. „Ich habe selbst erkennen müssen, dass viele Sachen, die ich in meiner Ausbildung gelernt habe, völliger Unsinn sind“, sagt Streeck. Um sich als Physiotherapeut weiterzubilden, sei er gezielt ins Ausland gegangen – nach Australien und in die USA beispielsweise, wo man sehr viel weiter sei als in Deutschland, sagt er im Gespräch. „Das war ein richtiger Kulturschock.“ Und jetzt stoße er in seiner Praxis wieder auf solche falschen Mythen, die Patienten erzählt würden. Ein Beispiel: „Ihnen ist die Bandscheibe rausgesprungen.“ Oder: „Ihr Muskel hat sich im Lauf der Jahre verkürzt.“ Die Unmöglichkeit solcher Aussagen will Streeck vor Augen führen – durchaus mit Sendungsbewusstsein. „Jeden Tag erlebe ich Leute, die kränker gemacht werden, als sie sind.“ Auch hier hat er Beispiele: die Arthrose, die als Diagnose für alles herhalten müsse, wo es den Menschen zwicke. Arthrose sei aber ganz normal, fange bei jedem schon im Teenageralter an und müsse gar nicht unbedingt weh tun. Auch wüssten viele Patienten nicht, dass die gängigen Medikamente, die ihnen beispielsweise bei Gelenkproblemen verschrieben würden, den Selbstheilungsprozess des Körpers verlangsamten. Auch Volkskrankheiten wie Kopfschmerzen und Verspannungen nimmt er sich in seinem Programm vor. Jesko Streeck hat an dem Fachbuch „Manuelle Therapie und komplexe Rehabilitation“ mitgeschrieben, der sich nach seinen eigenen Angaben zu einem Bestseller entwickelt hat. Und er ist Dozent für verschiedene Teilbereiche der Physiotherapie. Dabei habe er auch sein komisches Talent entdeckt. Denn die Teilnehmer seiner Kurse hätten ihm zurückgemeldet, wie dankbar sie für seine lustige Art gewesen seien, erzählt Streeck. Auch sonst drängt es den Physiotherapeuten in die Öffentlichkeit. Als Zauberer hat er bereits auf der Bühne gestanden und ist auch als Musiker, Podcaster, You-Tuber und DJ aktiv. Videos von sich habe er schon bei der TV-Sendung „Zirkus Halligalli“ erfolgreich eingesandt. Und bei der Verfilmung von „Mara und der Feuerbringer“ war er als Komparse dabei (wir berichteten). Seit die Vorschau auf seinen Auftritt von Gleis 4 ins Netz gestellt worden ist, habe er schon etliche Anfragen anderer Veranstalter für einen Auftritt erhalten – auch von weiter her, erzählt Streeck. Wenn seine Show in Frankenthal gut ankomme, will er weitermachen. Und dann will er auch sein Buch vollenden, das sich an Laien richtet und halb fertig in seiner Schublade liege. Dessen Titel hat er für seine Show entliehen: „Streeck dich mal wieder“. Vorverkauf Karten in Gleis 4 zu 10,90 Euro, Abendkasse zwölf Euro.