Frankenthal Gut gegen den Ball

Kennt schon das Gefühl, mit Maske zu spielen: Wormatia-Kapitän Patrick Auracher.
Kennt schon das Gefühl, mit Maske zu spielen: Wormatia-Kapitän Patrick Auracher.

«Worms.» Ohne Veränderung im Kader startet Wormatia Worms heute (19 Uhr) bei Astoria Walldorf in den harten Kampf gegen ein Abrutschen auf die bis zu sechs Abstiegsplätze der Fußball-Regionalliga Südwest. Dabei avancieren die VfRler fast zu Fernsehpromis: Mit dem Derby zu Hause gegen den SV Waldhof Mannheim (5. März, 20.15 Uhr) und der Auswärtspartie beim aktuellen Zweiten Kickers Offenbach (25. März, 13 Uhr) überträgt Sport1 zwei Partien der Wormser live.

Für den Trainer ist das naturgemäß noch weit weg. Er reist mit riesen Respekt zum Derby beim Tabellennachbarn, der vergangene Woche durch ein fulminantes 4:0 über Drittliga-Absteiger und Aufstiegsfavorit FSV Mainz 05 II an den Wormsern vorbeigezogen war. „Astoria Walldorf wird ein ganz anderes Kaliber“, warnt Steven Jones, nach dem den Wormsern bei der Generalprobe für die heute beginnende Regionalliga-Restrunde ein 3:0 über den 1. FC Köln II gelungen war. Der Trainer sieht trotz des ungefährdeten Erfolgs auf jeden Fall noch Nachholbedarf bei seiner Truppe: „Gegen den Ball war das phasenweise ganz in Ordnung – aber der Spielaufbau hat mir nicht gefallen.“ Was möglicherweise auch daran lag, dass mit Benjamin Maas, Ricky Pinheiro, Steffen Straub, Jan-Lucas Dorow und Giuseppe Burgio fünf Etablierte wegen diverser Blessuren passen mussten. Auf die Zähne bissen derweil Mittelstürmer Thomas Gösweiner, der sich mit einem Doppelpack wieder treffsicher zeigte, und Kapitän Patrick Auracher, der nach erneutem Nasenbeinbruch seine über Weihnachten eingemottete Gesichtsmaske wieder auspacken musste. Dabei bewies er Durchblick und half so, die Defensiv-Vorgabe seines Coachs umzusetzen: „Gegentore müssen konsequenter vermieden werden. Die haben wir gegen den FCN hergeschenkt“, stöhnte der Trainer nach dem 2:2 gegen den 1. FC Nürnberg II. Immerhin war man gegen die Franken ergebnistechnisch wieder in die Positivzone abgebogen, nachdem es zuvor ein 0:2 gegen Oberliga-Vize FK Pirmasens gegeben hatte. Obwohl die Vorbereitung durchwachsen verlaufen war, hatten die Wormser keinen Gedanken an personelle Veränderungen verschwendet: „Es gibt weder Ab- noch Zugänge – was auch der Plan war“, betont Ex-Spielmacher Marcel Gebhardt, der jüngst vom Sportchef zum Sportvorstand befördert wurde und sich mit dem Trainer auf einer Linie weiß. Die lautet, dass „allenfalls Testspieler mit langfristiger Perspektive“ – immer mal wieder – vorbeischauen könnten. „Winterwechsel sind in der Regel wenig sinnvoll, weil die Spieler meist gültige Verträge haben“, sagt Coach Steven Jones zur Zurückhaltung auf dem Transfermarkt, zumal „wir finanziell eh nur was machen könnten, wenn wir jemanden abgeben“. Und das wollen weder Jones noch Gebhardt, denn das Team sei gut zusammengewachsen. „Ich bin mit den Jungs zufrieden, und die fühlen sich auch wohl“, so Jones. So gibt es nur einen vereinsinternen Aufstieg: Der 22-jährige Japaner Koki Matsumoto kommt aus der U23 nach oben, nachdem er mit seinen Leistungen in der Landesliga überzeugt hatte. „Bei seiner Entwicklung mussten wir ihm einfach eine Chance geben“, sagt Jones über den Stürmer, der eigentlich schon bei der großen Personalnot zu Saisonbeginn auf der Liste gestanden habe. Ende der vergangenen Saison mit einer schweren Knieverletzung ausgefallen, kam Matsumoto schnell zurück und zeigte in der „Zweiten“ viel Tempo und Torriecher. Trotz der zurückhaltenden Personalpolitik: Die Ziele der Wormaten sind ambitioniert: Neben dem Klassenverbleib in der Regionalliga soll nach 2012 auch wieder mal der Südwestpokal gewonnen und damit die auch angesichts des weiterhin engen Budgets wichtige Qualifikation für den DFB-Pokal klargemacht werden. „Holt das Ding nach Worms“, fordert daher Vereinschef Tim Brauer, nachdem er nochmals an die bittere Finalpleite im Mai gegen Oberligist SV Morlautern erinnert hatte. Immerhin: Im Viertelfinale ist die Revanche gegen das starke Team aus der Kaiserslauterer Vorstadt geglückt. Und so spielt die Wormatia am 21. März beim südpfälzischen Verbandsligisten FC Bienwald Kandel um den Einzug ins Finale. Dabei winkt ein Heimendspiel: Unabhängig vom Ausgang der Vorschlussrunde steigt das Finale am 21. Mai in der Wormser EWR-Arena – unter anderem wegen deren mehrfach nachgewiesener TV-Tauglichkeit ...

x